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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zuschlägt. Der wird damit rechnen, dass wir ihm eine Falle stellen, und sich in Zurückhaltung üben. Warten wir also bis morgen. Dann werde ich auch wieder fit genug sein.«
    Jemand räusperte sich lautstark am Zelteingang. Dann traten Roy Kowalski und Elliot Brown vorsichtig ein. »Alles in Ordnung? Oder warum verkriechen Sie sich hier, Boss, Professor?«, fragte Brown, und Kowalsi fügte hinzu: »Sie haben vorhin beide ziemlich getaumelt und auch das Bier erst mal unzapfbar gemacht…«
    »Nicht, dass wir uns unbedingt betrinken wollen, das bringt ja doch keinem was«, sagte Brown. »Aber - brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein, alles ist in Ordnung«, sagte Tendyke. »Aber vielen Dank für Ihre Besorgnis. Wir kommen gleich raus. Das mit dem Bierfass war wohl ich, nicht wahr?«
    »Ich sage dazu nichts ohne meinen Anwalt«, grinste Kowalski. »Will ja schließlich meinen Job behalten.«
    »Pah! Feigling!«, konterte Monica. »Sie sind gefeiert, äh, gefeu… verflixt, jetzt habe ich vergessen, wie das heißt.«
    »Du leidest unter Alzheimer, geliebtes Lästerschwein… äh, Schwesterlein.«
    »Weißt du überhaupt, wie man Alzheimer schreibt?«
    »Aber sicher.«
    »Dann hast du's noch nicht. Wenigstens etwas.«
    »Über diese Krankheit sollte man keine Witze machen«, mahnte Nicole.
    »Ich glaube, wir dürfen das«, erwiderte Uschi. »Unsere Großmutter ist daran gestorben. Damals waren wir noch Kinder, aber es war eine schwere Zeit, als unsere Mutter sie pflegte. Damals gab es ja noch keine Pflegeversicherung, und bei Demenz und Alzheimer zahlt die heute immer noch nicht. Die Politiker reden und reden und reden nur.«
    »Bei uns in Frankreich gibt es so eine Versicherung überhaupt nicht«, murmelte Zamorra. »Und soweit ich weiß, hat Uncle Sam da auch nichts anzubieten. Es gibt nur ganz, ganz wenige Staaten auf unserem Planeten, in denen das Sozialsystem so weit greift.«
    »Wechseln wir besser das Thema«, schlug Nicole vor. »Sonst ufert es noch aus.«
    Zamorra erhob sich endgültig wieder und kehrte als Erster zum Lagerfeuer zurück. Tendyke war der Zweite. Er fühlte Unbehagen in sich aufsteigen, als er die drei Geister wiedersah.
    ***
    Zamorra behielt Recht. In dieser Nacht passierte nichts mehr. Am nächsten Morgen begann für das Archäologenteam wieder die tägliche Routine - Frisch machen, Frühstücken, Grabung fortsetzen. Zamorra, Tendyke und die Frauen hockten derweil zusammen und versuchten, einen brauchbaren Aktionsplan zu erstellen, der viel Erfolg und wenig Gefahr beinhaltete.
    Sie gingen Dutzende von Möglichkeiten durch und verwarfen eine nach der anderen wieder. Mit der Zeit wurde Zamorra ungeduldig. Er war schließlich bereit, ein größeres Risiko einzugehen als anfangs gedacht. Die anderen mussten ihn eben entsprechend absichern. Der Einzige, der dabei so gut wie gar nichts zu tun hatte, war Robert Tendyke.
    Es war ihm nicht anzusehen, ob es ihm gefiel, gewissermaßen aus der »Schussbahn« herauszukommen. Zamorra erinnerte sich an das starke Unbehagen des Abenteurers am gestrigen Abend, das dieser nur schwer verbergen konnte.
    Plötzlich wurde es draußen laut. Tendyke eilte hinaus. Roy Kowalski winkte ihm zu.
    »Vorsicht, Boss«, rief er. »Der Boden… na ja, er wackelt.«
    »Er wackelt?«, fragte Tendyke nach, als er vor der Grube stand, die einige der Männer ausgeschachtet hatten. Sie war fast zwei Meter tief. »Was heißt ›wackelt‹? Der Begriff ist mir unbekannt.«
    »Er zittert«, sagte Elliot Brown. »Sehen Sie.« Er stampfte einmal auf.
    Tendyke sah nichts.
    »Ist das wieder ein neuer Trick unseres geheimnisvollen Mörders?«, überlegte er.
    »Kommen Sie runter, Sir, dann spüren Sie es auch.«
    Tendyke zögerte. Er war nicht daran interessiert, blindlings in eine Falle zu tappen. Aber dann überwog seine Neugier. Er kletterte die Aluminiumleiter hinab. »So, was wackelt und zittert denn jetzt hier?«
    »Versuchen Sie es selbst mal«, verlangte Kowalski. »Ist wie bei einem Erdbeben.«
    Tendyke stampfte nun ebenfalls auf.
    Jetzt spürte er es. Der Boden vibrierte unter seinen Stiefeln.
    »Raus hier«, sagte er. »Ab nach oben. Von da schmeißen wir etwas Schweres hinunter und sehen uns an, was dann passiert.«
    Brown stieg die Leiter hinauf. Er war kaum oben angelangt, als es passierte.
    Der Boden unter Tendyke und Kowalski brach ein.
    Sie stürzten abwärts…
    ***
    »Was ist passiert?«, wollte der Professor wissen.
    »Ich bin gerade noch rausgekommen«, sagte Elliot Brown. »In

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