Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
was ich wissen will!«
    »Ich… ich kann es dir nicht sagen«, wand sich Plummer. »Ich weiß es doch selbst nicht.«
    »Aber du kannst eine Verbindung zu dem Unheimlichen herstellen«, sagte Zamorra. »Tu es.«
    »Ich versuche es…«
    Gab er nicht etwas zu schnell nach? Versuchte er vielleicht einen Trick? Zamorra war sich dessen nicht ganz sicher. Er war jetzt sehr wachsam.
    Und dann kam es.
    Da war etwas Starkes, das nach ihm griff und ihn geistig überlappen wollte. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Das andere wollte ihm eine ganz andere Welt zeigen, die für ihn zur Realität wurde. Sein Versuch, abzublocken, scheiterte schon im Ansatz.
    Doch dann schob sich etwas dazwischen und drängte das Fremde ab. Die Verbindung zerriss, aber auch die zu Plummer existierte nicht mehr.
    Zamorra stand da, das Amulett in der Hand, und war völlig verwirrt.
    Er wusste nicht, wie ihm geschehen war.
    Er versuchte seine Gedanken wieder zu sammeln. Er hatte doch herausfinden wollen, wer der unheimliche Mörder war. Das war ihm nicht gelungen. Der Mörder hatte alles aus seiner Erinnerung gelöscht, das einen Weg zu ihm zeigen konnte.
    Jetzt geht's mir wie vorhin Tendyke, dachte er. Völlig neben der Welt… und alles für die Katz!
    Die ganze Anstrengung - alles umsonst!
    Mühsam ging er zurück zum Zelt, ignorierte die Fragen und Bemerkungen der Männer am Feuer. Er stieß gegen Tendyke, ohne es zu wollen. Der folgte ihm. Nacheinander betraten sie das Zelt.
    Zamorra ließ sich auf den Boden sinken und streckte sich dort aus.
    »Alles für die Katz«, wiederholte er seine Gedanken leise.
    Er war nur noch müde.
    Sehr müde…
    ***
    ER war entsetzt. Fast hätte Zamorra ihn erwischt. Und was dann?
    ER wollte es sich lieber nicht vorstellen. Nicht jetzt, da es immer noch galt, im Verborgenen zu bleiben und weitere Negative zu töten.
    Etwas war geschehen, mit dem ER in dieser Form nicht gerechnet hatte. Die Geister, die Seelen oder wie auch immer man sie nennen wollte, fanden den Weg ins Jenseits nicht. Sie blieben an den Ort ihres Todes gebunden. Vielleicht würden sie irgendwann zu spuken anfangen. Vorerst aber waren sie für den Positiven eine Chance, an IHN heranzukommen. Das hatte ER gerade erlebt.
    Und ER konnte es nicht verhindern, höchstens, indem er den Positiven ebenfalls tötete. Doch das wollte er nicht. Es gab zu wenige seiner Art auf dieser Welt. ER hatte nur versucht, ihn vorübergehend an sich zu binden, um ihm die Flausen auszutreiben. Das schien auch gelungen zu sein, aber es hinderte diesen Zamorra nicht daran, es jederzeit erneut zu versuchen.
    Eine seltsame Magie hatte ihn geschützt. Und diese Magie kannte ER nicht. Deshalb konnte ER auch kaum etwas dagegen tun.
    Starke Unruhe erfüllte IHN.
    ***
    »Was heißt hier ›Alles für die Katz‹?«, fragte Monica Peters. »Die Maus geht heut nach draußen nicht: Die Katze ist auf Mord erpicht!«
    »Ha, ha, ha«, machte Zamorra düster. »Sehr witzig. Ich könnte mich bekotzen vor Lachen.«
    »Dann dürfen wir Dir sicher auch nicht verraten, dass eben nicht alles für die Katz war. Sonst lachst du noch mehr davon, und wer soll das alles wieder wegwischen?«, sagte Uschi.
    »Was heißt das im Klartext?«
    »Dass wir jetzt den… hm… Weg zu dem Mörder sichtbar machen beziehungsweise ihn gehen können, wenn man das so sagen kann. Das müsstest du doch selbst wissen.«
    »Woher?«, seufzte Zamorra.
    »Du hast diesen Kontakt doch selbst hergestellt. Wir haben es telepathisch aufgenommen.«
    Zamorra sah die Zwillinge und Nicole kopfschüttelnd an. Er tippte sich an die Stirn. »Wenn ich es da abgreifen will, dieses vermeintliche Wissen, kommt nur ein Zettel raus, auf dem steht in ganz großen, fetten, unterstrichenen Buchstaben das Wort ›Leer‹.«
    »Ups«, machte Nicole. »Dann ist es ja gut, dass wenigstens wir es in unseren Gedächtnissen gespeichert haben.«
    Zamorra nickte. »Das ist tatsächlich gut«, sagte er. »Dann stehen wir wenigstens nicht wieder ganz am Anfang.«
    »Wann greifen wir zu?«, wollte Nicole wissen.
    Zamorra richtete sich wieder halb auf. Abwehrend hob er die Hände, »Immer langsam mit den jungen Pferden! Dazu brauchen wir einen Plan, und den habe ich noch nicht. Blindlings vorzugehen schadet mehr, als es nützt.«
    »Dann lass uns mal Pläne schmieden«, sagte Monica unternehmungslustig.
    »Nicht mehr jetzt«, wehrte Zamorra ab. »Ich bin ziemlich fertig, erledigt, platt. Ich glaube nicht, dass der Mörder in dieser Nacht wieder

Weitere Kostenlose Bücher