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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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noch nie passiert.
    ER drehte sich blitzschnell um und rannte tiefer in den Wald hinein. Zamorra spurtete sofort hinterher, um IHN nicht zu verlieren.
    »Bleib stehen!«, rief der Parapsychologe. »Ich erwische dich ja doch.«
    Dessen war er sich selbst gar nicht so sicher, aber er versuchte, den Waldbewohner zu verunsichern. Manchmal klappte das ja.
    ER rannte und sprang auf einen Baum, der halb umgefallen war und mit seinem Wipfel gegen einen Nachbarbaum lehnte. Sofort versuchte ER, die Metamorphose einzuleiten.
    In Sekundenschnelle schlüpfte ER in den Baum hinein.
    Zamorra hatte den Baum in diesem Augenblick erreicht. Er hielt das Amulett gegen den Baum.
    ER schrie in dem Baum vor Schmerzen und Enttäuschung auf. Der Baum brüllte mit und übertönte IHN dabei.
    Dann glitt er aus dem Baum heraus und fiel Zamorra vor die Füße.
    ***
    Nie zuvor hatte ER solch eine Angst gehabt. Und niemals vorher hatte ER derartiges erlebt. ER zitterte vor Furcht und Enttäuschung, ER schluchzte und weinte dabei Tränen aus Harz, die unendlich langsam über seine Wangen rannen.
    »Warum tust du mir das an?«, klagte ER mit kehliger Stimme.
    Zamorra war von den Socken. Hatte er gerade richtig gehört?
    »Wer tut hier wem etwas an?«, stellte er eine Gegenfrage. »Ich habe dir noch nichts gemacht, obwohl ich dich für deine Untaten am liebsten umbringen würde. Du warst es doch, der drei von unseren Leuten ermordet hat. Warum hast du das gemacht?«
    ER hob den Kopf und schaute Zamorra in die Augen. Dann sagte ER etwas, das den Meister des Übersinnlichen an den Rand seiner Beherrschung brachte: »Weil sie es verdient haben!«
    Zamorra konnte später nicht sagen, weshalb er sich in diesem Augenblick so zusammenriss, aber bevor er IHN ausschaltete, wollte er wenigstens wissen, aus welchem Grund deLon, Carmichael und Plummer sterben mussten.
    »Wie bitte?« Zamorras Stimme klang metallisch wie eine Saite, die kurz vor dem Zerreißen steht. »Habe ich eben richtig gehört?«
    »Sie haben es verdient!«, stieß ER hervor. »Unter ihnen waren keine Unschuldigen. Sie alle waren gewillt zu morden und zu zerstören.«
    Zamorra verzog das Gesicht. Was er gerade hören musste, fand er menschenverachtend. Aber es schien, als wäre bei IHM ein Knoten geplatzt.
    »Sie kommen her und zerstören den Wald ohne irgendeinen Grund«, keuchte ER. »Dann töten sie die Tiere, obwohl die ihnen nichts tun. Und dann…«
    »Ich höre.«
    »Dann entweihen sie die Blaue Stadt, die mir das Leben geschenkt hat.«
    Zamorra hob die Augenbrauen. Die Blaue Stadt war etwas, an das er noch nicht gedacht hatte, obwohl es eigentlich das Nächstliegende war. Blieb die Frage, ob es sich bei IHM um einen Einzelgänger handelte, oder ob es das Volk war, das einst die Blauen Städte bewohnte. Ganz klar waren ihm die Absichten von IHM noch immer nicht ganz. Die Schutzabsichten respektierte er, sie weckten sein Verständnis, aber die Morde wollte und konnte er damit nicht entschuldigen.
    »Und deswegen würdest du auch mich ermorden«, folgerte er aus dem soeben Gehörten.
    »Aber nein!« ER hob abwehrend die Hände. »Du bist gut zu Pflanzen und zu Tieren, deshalb möchte ich dir nichts tun.«
    »Aber den anderen schon? Meiner Gefährtin und meinen Freunden?«
    ER schwieg.
    »Zumindest mit mir wirst du dich schwertun«, behauptete Zamorra.
    »Auch bei dem Mann, der Tendyke genannt wird«, gab ER bereitwillig zu.
    »Das ist auch kein Wunder«, erklärte Zamorra. »Tendyke ist der Sohn des Asmodis, des früheren Fürsten der Finsternis. Asmodis ist einer der mächtigsten und gefährlichsten Erz-Dämonen. Und ich bin ein Auserwählter. Aus diesem Grund wird es dir ziemlich schwerfallen, uns zu töten.«
    Unter einem Auserwählten konnte ER sich überhaupt nichts vorstellen. Auf jeden Fall hatten IHN Zamorras Worte ziemlich verunsichert. Besonders, dass er IHN am liebsten umbringen würde.
    »Und ich würde es immer wieder tun!«, stieß ER hervor.
    Dann rannte ER davon, so schnell IHN die Beine trugen. Zamorra versuchte noch, IHM zu folgen, doch dieses Mal hatte er Pech.
    ER nahm Anlauf und sprang durch einen Urwaldriesen hindurch!
    Bis Zamorra um den Baum und das ihn umgebende Gestrüpp herum war, hatte er IHN schon längst aus den Augen verloren.
    »Verdammt noch mal«, fluchte der Meister des Übersinnlichen. Das hätte ihm nicht passieren dürfen.
    ***
    »Und?«, fragte Kowalski, als Zamorra ins Camp zurückkam. »Haben Sie ihn erwischt, diesen Mistkerl?«
    Der Meister des

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