0877 - UFO-Gespenster
nach unten - und es geschah überhaupt nichts.
Die Lampe blieb dunkel.
Kein Strom mehr, im ganzen Haus nicht. Auch die Glotze in der Ecke zeigte nicht mehr das rote Licht.
Bookman drehte trotzdem nicht durch. Er wußte, daß er eine derartige Situation erwartet hatte. Er hatte sie sogar einige Male in seinem Kopf durchgespielt und hatte sich immer genau vorgestellt, was er tun würde, wenn sie kamen.
Waren sie denn da?
Noch hatten sie sich nicht gezeigt. Ihm fiel auch die bedrückende Stille in seinem Haus auf. Kein Geräusch, kein Ticken, kein Summen, es war totenstill.
Sein Gesicht glänzte schweißnaß. Das Wasser hatte sich auch auf seinen Handflächen gesammelt. In diesem würfelförmigen Schlafzimmer kam er sich vor wie in einem Turmverlies, in dem er ganz allein und völlig hilflos hineingestellt worden war.
Er wartete ab. Waren Sekunden oder Minuten seit seiner Entdeckung vergangen? Bookman wußte es nicht, denn er hatte das Zeitgefühl verloren. Er wußte allerdings, daß etwas passieren würde, daß er nicht mehr allein war, daß andere kommen würden…
Den Kopf bewegte er nicht, dafür seine Augen. Er schielte mal zu den Fenstern auf der rechten und dann wieder zu denen auf der linken Seite hin.
Nichts war zu sehen.
Die Dunkelheit drängte sich gegen die Scheiben. Für ihn war sie wie eine Botschaft des Unheils, denn in dieser Nacht würde es sich entscheiden.
Bleiben oder gehen?
Sam Bookman richtete sich auf. Obwohl er schwitzte, begann er zu frieren, und er stellte auch noch etwas anderes an sich fest.
Ein Kribbeln rann über seine Haut. Die kleinen, hellen Haare stellten sich auf, und auch an seinem Nacken war dieses fremde und andere Rieseln zu spüren.
Etwas war in diesem Raum eingedrungen. Da hatte sich die Atmosphäre aufgeladen, da war… da war…
Seine Gedanken rissen.
Urplötzlich war das Licht da.
Von nun an wurde alles anders!
***
Ein Licht, wie er es nie zuvor gesehen hatte. So grell, so hell, so anders, so kalt, böse und doch voll fremder, mörderischer Energien. Sam Bookman hatte sich lange genug innerlich auf einen derartigen Vorgang vorbereiten können, er war auch davon überzeugt gewesen, daß ihn nichts mehr überraschen konnte, aber jetzt war alles anders geworden, denn er hatte die Theorie vergessen.
Was er erlebte, war echt. Es gab keinen Film, in den man ihn hineingesteckt hatte, er wurde mit der grausamen Realität konfrontiert, und all sein Mut war gewichen.
Die Angst war stärker.
Die Angst vor dem Licht, das diesen würfelförmigen Baum schattenlos ausleuchtete.
Bookman saß auf dem Bett. Er hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, und er starrte mit weit geöffneten Augen in dieses grelle Licht, wobei er sich wunderte, daß er nicht geblendet wurde. Wäre es eine normale Lichtquelle gewesen, er hätte die Augen schließen müssen, so aber konnte er hineinschauen und er sah, da hatte er sich nicht getäuscht, auch die seltsamen, schattenhaften Bewegungen innerhalb der Helligkeit.
Es waren wirklich nur Umrisse, gesichts- und körperlose Gestalten, nicht mehr, doch er konnte sich vorstellen, daß sie nicht von dieser Welt stammten.
Waren es die Besucher?
War dies sein wahr gewordener Traum, den er sich so lange gewünscht hatte?
Er wartete zitternd.
Die Gestalten traten nicht deutlich hervor, aber er merkte, daß etwas mit ihm geschah. Das Licht war in ihn eingedrungen, es hatte seinen Körper erfaßt. Bookman merkte es in seinem Innern. Die andere Macht hatte die Kontrolle über ihn bekommen, und plötzlich bekam sein Körper einen Schlag oder einen Ruck, obwohl er sich selbst nichtbewegt hatte. Eine andere Kraft hob ihn hoch.
Bookman schwebte sitzend über dem Bett!
Das Licht hielt ihn, das Licht sorgte dafür, daß er sich nicht bewegen konnte. In seinen Adern lauerten die Hitze und die Kälte zugleich. Sie strömten in einem gegenseitigen Wechsel durch seine Adern, sie trafen sich irgendwo in der Mitte, sie peitschten ihn hoch, wühlten ihn auf, sie waren dabei, ihn vollends in ihre Welt zu integrieren, und sie schafften es auch, seine Beine zu strecken.
Dabei blieb es nicht, denn gleichzeitig kippte er nach hinten, und einen Moment später lag er flach wie ein Brett in der Luft über dem Bett schwebend.
Die fremde Energie tobte in ihm. Sie wühlte ihn auf, und sie zerstörte ihn.
Plötzlich sah er, wie etwas dünn und dabei zerstrahlend in die Tiefe rieselte. Es blieb auf dem Bett liegen, und er, Bookman, wußte zuerst nicht, was
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