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0882 - Der Sonnen-Dämon

0882 - Der Sonnen-Dämon

Titel: 0882 - Der Sonnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allein. Suko hob die Schultern. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Einen Whisky könnte ich vertragen.«
    »Gut.« Er ging zur Bar, und kurz darauf hörte ich die Flüssigkeit in das Glas gluckern. Dann kehrte er zurück. »Weißt du, daß ich Shao verstehen kann? Sie hat einiges hinter sich und ist dementsprechend nervös. Das wäre ich auch, wenn ich das erlebt hätte, was sie durchgemacht hat. Wie dem aus sei, John, wir packen es.« Er drückte mir das Glas in die Hand.
    Ich trank die ersten beiden Schlucke und schloß die Augen. »Laroche«, murmelte ich, die Hand dabei um das Glas gelegt. »Er ist der Schlüssel, den wir finden müssen.«
    »Kein Widerspruch.«
    Ich schaute Suko wieder an. »Wie wäre es, wenn wir es in dieser Nacht trotzdem versuchen?«
    »Du meinst, daß wir jemand aus dem Bett klingeln?«
    »So ungefähr.«
    »Und wen?«
    Ich runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, da möchte ich mich mehr auf Sir James verlassen. Er kennt Gott und die Welt und wird uns weiterhelfen können.«
    »Wie spät ist es denn?« fragte Suko.
    »Noch nicht Mitternacht.«
    »Wie du willst, John, und wenn du meinst, daß es auf eine Stunde dabei ankommt, laß dich nicht davon abhalten.«
    Das tat ich auch nicht.
    Aber ich hatte Pech. Sir James erwischte ich weder zu Hause noch in seinem Club.
    Etwas deprimiert leerte ich das Glas mit einem letzten Schluck und stellte es zur Seite.
    »Und jetzt?« fragte Suko.
    »Gehe ich auch ins Bett. Morgen ist ja auch noch ein Tag…«
    ***
    Schon seit Tagen hatte Guy Laroche das Gefühl gehabt, daß irgend etwas in der Luft lag. Bald würden Dinge passieren, auf die er persönlich keinen Einfluß hatte, die aber in einem unmittelbaren Zusammenhang mit seiner Person standen.
    Es war eine Warnung, und er hörte auf sie, denn er hatte den Druck dort auf der Stirn gespürt, wo sich das dritte Auge befand.
    Es hatte sich allerdings nie richtig »gemeldet« und war immer unsichtbar gewesen. Die leichten Schmerzen aber konnte der Archäologe auf keinen Fall ignorieren.
    Im Institut, das nahe an der Seine lag und dessen Fenster einen Blick auf den grauen Fluß gestatteten, hatte sich der Mann auf einen Vortrag vorbereiten wollen, den er in einer Woche halten sollte.
    So etwas war für ihn nichts Neues, man holte ihn gern, weil er spannend und interessant selbst trockene Dinge erklären konnte, und das Thema des Vortrags wäre ihm auch nicht neu gewesen, nur schaffte er es diesmal nicht, sich in die Materie einzudenken. Er hatte über altägyptische Grabstätten sprechen sollen, die nichts mit den Pyramiden zu tun hatten, sondern die Begräbnisrituale der Menschen damals betrafen, was auch interessant sein konnte, aber Laroche war es nicht gelungen, sich zu konzentrieren.
    Immer wieder waren seine Gedanken weggeglitten und hatten sich mit anderen Dingen beschäftigt, ohne jedoch konkret geworden zu sein. Er kam nicht mehr zurecht. Er schaffte es nicht, sich auf ein anderes Gebiet zu konzentrieren, hatte während der Arbeitszeit lange am Fenster gesessen und sich sogar die Frage gestellt, ob er nicht plötzlich unfähig geworden war.
    Einiges stimmte nicht mehr in seinem Leben. Trotz der Ablenkung war er Realist genug, um sich darüber Gedanken zumachen. So forschte er nach Fehlern in der Vergangenheit und kam zu dem Ergebnis, daß er eigentlich nichts oder zu wenig wußte.
    Trotzdem blieb das Gefühl.
    Und auch der Druck hinter seiner Stirn.
    Das wiederum nahm er als Zeichen hin. Und er dachte daran, daß sein letztes Outing einige Jahre zurücklag. Sieben waren es. Da hatte er mit seinem Freund und Kollegen Francis Clayton das ungewöhnliche Grab gefunden, hatte das Kind gesehen und auch die Mumie. Dieser seltsame Fund hatte ihn jahrelang beschäftigt, war später dann verblaßt, doch in den letzten Tagen waren ihm die Vorgänge wieder ins Gedächtnis zurückgerufen worden, auch die letzte Szene, als sie Meneres auf der Motorhaube des Wagens liegend gefunden hatten. Seine Kehle war durchschnitten gewesen, und auf der nackten Haut hatte sein Mörder in altägyptischer Schrift mit dem Blut des Toten das Wort Rache geschrieben.
    Eine Rache gegen wen?
    Es war einfach. Die Rache galt Clayton und ihm. Da gab es für ihn keine andere Alternative. Was sie begangen hatten, war Frevel gewesen. Sie hatten eine Grabkammer geöffnet, die eigentlich für immer hätte verschlossen bleiben müssen, aber daran hatten sie sich in ihrem Forscherwahn nicht gehalten, und sie wären nicht die ersten Ägyptologen

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