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0887 - Blutiger Nebel

0887 - Blutiger Nebel

Titel: 0887 - Blutiger Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Möglichkeiten verfügen, diesen Druck aufzubauen - und die gab es im Kokon auf Parom nun einmal nicht.
    Vielleicht - wenn Zamorra hier wäre - hätte man das auch mit entsprechender Magie hinbekommen, doch über die verfügten hier nur die Praetoren und ihr Ductor. Mit Hilfe von dieser Seite war wohl nicht zu rechnen. Artimus grinste bei dem Gedanken, die Praetoren entsprechend auszutricksen, doch das grenzte natürlich an reine Fantasy… an eine Märchenstunde.
    Zudem war der Südstaatler nicht einmal sicher, ob Steinstaub so gezielt entsprechend eingesetzt werden konnte. In Braunkohlegruben war es immer wieder zu Explosionen gekommen, die durch Steinstaub ausgelöst worden waren.. Die Folgen konnte man verheerend nennen, doch das waren schlicht und einfach Unglücke gewesen und keine gezielten Detonationen.
    Nein, was er brauchte, das waren ein paar ordentliche Stangen Dynamit. Okay, Plastiksprengstoff hätte er auch mit Kusshand genommen. Alles nur Träume, wie er bei sich feststellte. Natürlich hatte er nicht mit einem Wunder gerechnet, doch ein wenig nagte die Erfolglosigkeit beim Suchen nun doch an seinem Nervenkostüm.
    Einen Plan hatte er Vinca und Lakir versprochen. Pustekuchen, Herr Physiker! Auf dem Weg zurück zum Zentrum des Kokons - dem Wurzelhaus, das über dem Schacht stand, der in die Höhle der Wurzel führte - kreisten Artimus' Gedanken immer mehr um die allerletzte Möglichkeit die er noch sah. Er hatte es so dahin gesagt: Im Notfall fackele ich dort unten die komplette Wurzel ab!
    Und was sollte das bringen? Es war die letzte Verzweiflungstat, die ihm bleiben würde. Zamorra und Laertes hatten ihn und die beiden Paromer sicher nicht vergessen, doch wer weiß, was sie aufhielt. Und wer konnte schon sagen, ob die beiden einen Weg in den Kokon finden würden? Ewig wollte van Zant nicht auf Hilfe von außen warten.
    Würde ein solches zerstörerisches Feuer eine Reaktion hervorrufen, die eine Flucht ermöglichen konnte? Wenn die Wurzel starb, verging dann auch der Kokon? Vielleicht würde er das bald herausfinden. Herausfinden müssen…
    Vinca und Lakir hatten es sich in einem kleinen Gebäude nahe des Wurzelhauses einigermaßen erträglich eingerichtet. Dass van Zant die beiden hier antraf, war nicht ungewöhnlich, doch der Zustand, in dem sich Lakir befand, versetzte ihm einen Schock.
    Die schöne Wächterin lag vollkommen kraftlos auf den harten Boden des Gebäudes, Schweiß stand auf ihrer Stirn. Ein einziger Blick in die Augen der Frau zeigte Artimus, wie sehr sie litt. Vinca kniete hilflos neben ihr, redete beruhigend auf sie ein. Als er Artimus bemerkte, winkte er ihn nervös zu sich heran.
    »Der Kontakt zu den anderen sieben Wächterinnen der Knotenwelten wird immer intensiver. Somit auch der zu Armakaths Wächterin Sabeth. Lakir erleidet die Schmerzen der Vampirfrau.«
    Artimus beugte sich über Vincas Frau. Lakirs Gesicht war schmerzverzerrt. Wie intensiv musste der Kontakt unter den Wächterinnen sein, dass dies hier geschehen konnte? Die Krieger der weißen Städte konnten die Welten ihrer Waffenbrüder mit Hilfe des Speers erreichen, sich gegenseitig beistehen, wenn Gefahr drohte. Von den Wächterinnen war eine solche Verbindung nicht bekannt. Doch auf den acht Knotenwelten schien das anders zu sein. Ja, Lakir litt… und van Zant musste sich ganz nahe zu ihr beugen, um die geflüsterten Worte zu verstehen, die sie über ihre Lippen presste.
    »Durst… tut so weh… ich verbrenne innerlich… Durst…«
    Van Zant fühlte sich hilflos - in jeder Beziehung. Hoffnung auf Flucht bestand keine, und auch der so sehr leidenden Lakir konnte er nicht helfen. In den nächsten Stunden änderte sich nichts an Lakirs Zustand, doch irgendwann wich die Verkrampfung aus ihrem Gesicht. Das konnte nach Artimus' Ansicht nur bedeuten, dass es Sabeth besser ging… oder, dass sie den Kampf gegen ihren Blutdurst endgültig verloren hatte. Van Zant verfluchte die Herrscher der weißen Städte wegen ihrer Unzulänglichkeiten. Auch wenn Sabeth ein Vampir war, also ein klassisches Feindbild in der Welt des Zamorra-Teams, so verabscheute der Physiker doch den Gedanken daran, dass sie litt.
    Vampire… der Vampirdämon Sarkana hatte den Tod von Khira Stolt verursacht, der Frau, mit der Artimus sich ein ganzes gemeinsames Leben hätte vorstellen können. Nein, Artimus war kein Freund dieser Wesen, doch Qual und Folter sollte niemand erleiden müssen. Niemand - selbst die Blutsauger nicht. Mit dieser Meinung

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