0888 - Ãberfall der Malgonen
diese auf das „Loch" zuführte, durch das Sternack und Zaaja gestürzt waren und aus dem wahrscheinlich auch die Malgonen hervorkamen. Nach kurzer Überlegung verwarf er den Gedanken. Nach seiner Überzeugung war es gleichgültig, in welche Richtung sie sich wandten. Sie befanden sich im Reich des LARD, und es war nahezu undenkbar, daß das LARD nichts von dem Kampf gemerkt haben sollte, der sich zwischen den Suskohnen und Malgonen abgespielt hatte. Die Truppen des LARD waren, so vermutete Vanne, bereits in Bewegung, und es war nur noch eine Frage von Minuten, bis die Gruppe der Suskohnen gestellt wurde und dann die Wahl hatte, entweder sich gegen die Häscher des LARD zu wehren oder sich zu ergeben.
Kershyll Vanne wollte in der kurzen Frist, die ihm nach seiner Ansicht noch zur Verfügung stand, einen Ort erreichen, der es ihm ermöglichte, seine Optionen zu nützen. Er brauchte Deckung, die der Gang nicht bot, und Bewegungsfreiheit nach mehr als nur den zwei Richtungen hinten und vorne.
Er glaubte sich seinem Ziel nahe, als die Wände des Korridors, wie schon so oft zuvor, auseinander traten. Er meinte, es öffnete sich vor ihm eine Maschinenhalle, die mit ihren unzähligen Aggregaten gerade das geeignete Gelände war, in dem man auch einen weit überlegenen Gegner längere Zeit hinhalten konnte.
Er sah sich indes getäuscht. Der Gang öffnete sich auf eine breite Rampe, die ziemlich steil in die Tiefe führte.
Am Fuß der Rampe breitete sich eine weite, hell erleuchtete Halle aus, die jedoch zum größten Teil leer war.
Kershyll Vanne zögerte eine Sekunde. Das war nicht, was er sich vorgestellt hatte. Aber zum Umkehren blieb ihm keine Zeit mehr. Wenn es dem Trypp dagegen gelang, einen der monolithischen Maschinenblöcke zu erreichen, die sich im Hintergrund der Halle aus dem stählernen Boden erhoben, dann mochte es möglich sein, ein Versteck zu finden, in dem man sich vor den Häschern des LARD verbergen konnte.
Er wandte sich an Fellmer Lloyd. „Was gibt es Neues aus dem Mentaläther?" wollte er wissen. „Nichts" antwortete der Telepath. „Verworrene Geräusche - aber nichts aus der unmittelbaren Umgebung."
„Gut! Dann gehen wir!" entschied Kershyll Vanne.
Sie eilten die Rampe hinab. Bis zu dem ersten Aggregat im Hintergrund waren es vom Fuß der Rampe aus etwa achthundert Meter. Das waren nur ein paar Minuten. Wir können es schaffen, fuhr es Vanne durch den Sinn.
Dann hörte er plötzlich das durchdringende Summen. Es kam aus mehreren Richtungen gleichzeitig und wurde binnen weniger Sekunden so intensiv, daß die Luftförmig zu zittern schien. Kershyll Vanne war stehengeblieben, und ebenso seine Begleiter. Sie sahen, wie es aus den Tiefen der Halle herangeglitten kam: unübersehbare Scharen von metallisch glitzernden Gebilden, Ellipsoiden von den verschiedensten Abmessungen. Sie schwebten in der Luft, anscheinend von künstlichen Schwerefeldern getragen, und die größeren unter ihnen waren mit flexiblen Greif armen versehen, die zum Teil in Klauen, zum Teil aber auch in röhrenförmigen Gebilden endeten, die leicht als Waffen zu identifizieren waren.
Roboter! Deswegen hatte Fellmer Lloyd die Gefahr nicht erkennen können. Kershyll Vanne wandte sich um und blickte die Rampe hinauf. Da sah er am oberen Ende eine Schar gleichartig geformter Roboter aus der Mündung des Ganges hervorgleiten.
Sie fächerten aus und bildeten eine zwei Reihen tiefe Front, die sich quer über das obere Ende der Rampe erstreckte.
Es war die perfekte Falle. Den fünf Suskohnen blieb kein Ausweg mehr. Die Roboter am Fuß der Rampe hatten sich inzwischen ebenfalls formiert. Der größte unter ihnen, ein ellipsoides Gebilde von annähernd drei Metern Durchmesser, kam ein paar Meter weit die steile Fläche emporgeglitten. Er hielt an und begann im selben Augenblick, mit dröhnender Stimme zu sprechen: „Ihr seid Fremde, die sich ohne Erlaubnis des LARD in seinem Reich bewegen. Dafür muß Sühne geleistet werden. Ihr überantwortet euch entweder der Macht und der Gnade des LARD, oder ihr werdet vernichtet!"
Kershyll Vanne und Fellmer Lloyd sahen einander an. Jakkonen, Thagmar und Elv standen abseits - bereit, auf jede Anweisung zu reagieren, die von Lloyd oder Vanne ausgehen mochte. Zwischen dem Mutanten und dem Konzept bedurfte es keiner Worte, um Verständigung zu erzielen. Beide wußten, was die Stunde geschlagen hatte. Gegen die Übermacht der Roboter ließ sich nichts ausrichten. „Wir vertrauen auf die Weisheit
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