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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumes. Kershyll Vanne wandte sich von neuem an den Leitrobot, der aufgrund seiner Größe unschwer von den übrigen Maschinen zu unterscheiden war, und fragte: „Was sollen wir hier?" Der Robot antwortete nicht. Dafür öffnete sich im Hintergrund des Raumes der Boden, und auf einem zierlichen Sockel glitt ein metallenes, tellerförmiges Gebilde von etwa drei Metern Durchmesser in die Höhe. Aus dem Zentrum des Tellers wiederum wuchs eine Stange hervor, die sich am oberen Ende verbreiterte und aufklappte. Ein hellgrauer Bildempfänger kam zum Vorschein. Ein farbenreicher Funkenregen sprühte über die Bildfläche. Als er vergangen war, erschien ein Symbol, das aus einem leuchtenden Dreieck mit einem darin eingebetteten, waagrecht liegenden Tropfen bestand.
    Das war das Zeichen des LARD. Hytawath Borl hatte es geschildert. Eine mächtige mechanisch klingende Stimme ertönte: „Ihr habt den Befehl des LARD mißachtet!"
    Kershyll Vanne trat zwei Schritte auf das Bildgerät zu. „Ja, das haben wir", antwortete er mit kräftiger Stimme. „Aber nicht leichtsinnig oder frevelhaft, sondern weil wir einen Grund dafür haben." Er war darauf gefaßt, daß das LARD ihn nach dem Grund fragen werde. Er hatte die Antwort parat. Aber das LARD dachte in anderen Bahnen. Die Stimme verkündete: „Es ist undenkbar, daß eine suskohnische Expedition nach so langer Zeit zurückkehrt. Ich halte euch für Betrüger und Verräter. Zwei Fragen habe ich an euch zu stellen. Beantwortet ihr sie zu meiner Zufriedenheit, so bin ich gewillt, in Erwägung zu ziehen, daß ihr wahrhaft Suskohnen seid. Geben die Antworten jedoch euren Betrug preis, dann ist euch der Tod gewiß."
    Kershyll Vanne machte die Geste der Zustimmung. „Frage!" forderte er. „Nicht jetzt", lautete die Antwort. „Die Roboter sollen euch in eure Zellen bringen. Ich werde die Fragen jedem einzelnen vorlegen und die Antworten einzeln erhalten, so daß ihr euch nicht untereinander absprechen könnt."
    Die Stange klappte wieder zusammen, die Bildfläche verschwand. Die Stange versank in dem metallenen Teller, und dieser selbst wurde mitsamt dem Sockel wieder in den Boden zurückgefahren. Der Raum war so kahl wie zuvor.
    Da entstanden in den Wänden türähnliche Öffnungen. Es waren ihrer genau fünf. Die Roboter hatten sich wieder in Bewegung gesetzt und trieben die Gefangenen auf die Öffnungen zu. „Überlegt euch die Antwort gut!" rief Kershyll Vanne den Gefährten zu.
    Dann trat er durch die mittlere Tür. Er gelangte in eine kleine Kammer, deren Wände, Boden und Decke aus blankem Metall bestanden. Als er sich umwandte, hatte sich die Öffnung bereits hinter ihm geschlossen. Die Zelle war beleuchtet: das Licht kam aus der Decke. Kershyll Vanne stand eine Zeitlang unschlüssig, dann hockte er sich auf den Boden.
    Das LARD war vorsichtiger, als er erwartet hatte. Selbstverständlich war für die 1-DÄRON, ihre Besatzung und die Abenteuer, die sie im Lauf von zwanzigtausend Jahren erlebt hatte, eine Geschichte konstruiert und jedem Mannschaftsmitglied eingebleut worden. Aber wieviel Dinge mochte es geben, die in der Geschichte nicht erwähnt wurden und für die sich jeder, wenn er danach gefragt wurde, seine eigene Antwort einfallen lassen mußte!
    Die Gefahr war groß. Kershyll Vanne sah sich nach Hilfe um und fand sie in den sechs anderen Bewußtseinen, die mit ihm diesen Körper bewohnten.
     
    *
     
    „Es liegt auf der Hand, welches die erste Frage sein wird", meldete sich Indira Vecculi. „Sie wird lauten: Warum habt ihr meinem Befehl zuwidergehandelt und seid an Bord gekommen, obwohl ich euch geboten hatte zu warten?"
    „Das ist rein menschliche Logik", widersprach Pale Donkvent. „Wir wissen nicht, ob das LARD so denkt wie wir. Die erste Frage könnte ganz anders lauten."
    „Wie zum Beispiel?" erkundigte sich Albun Kmunah.
    Eine derart direkte Reaktion hatte Pale Donkvent nicht erwartet. „Uuh ... zum Beispiel ... na, wie war's mit ... ach, zum Teufel! Ich weiß es nicht!" stotterte seine Mentalstimme. „Ich stimme mit Indira überein", erklärte Albun, nachdem er Pale zum Schweigen gebracht hatte.
    Auch Hito Guduka, Ankamera und schließlich Jost Seidel, das Kind-Bewußtsein, waren der Ansicht, daß Indira Vecculi das Richtige getroffen hatte. „Wie lautet unsere Antwort?" erkundigte sich Vanne. „Die Antwort wurde bereits gegeben", sagte Albun. „Wir haben eine Spur des Auges gefunden."
    „Keine Gefahr bei dieser Frage", fügte Hito hinzu. „Alle

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