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089 - Lebende Leichen

089 - Lebende Leichen

Titel: 089 - Lebende Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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uns nicht aufhalten! Los, haltet sie fest! « rief der Wirt den Männern im Gang zu.
    Diese kamen auf Larry Brent und Kurt Parsini zu. Sie drängten sie gegen die Wand und hielten sie mit vielen Händen fest. Verzweifelt wehrte sich X-RAY-3.
    Er sah über den Köpfen die Axt des Wirtes steigen und fallen. Er hörte das Knirschen der Knochen. Dann sah er, wie der Wirt den abgehackten Kopf des Polizeiarztes hochhob. » Du kommst nicht wieder! Ohne Kopf geht das nicht! « Dann herrschte er die Männer an. » Nagelt den Rumpf dort an den Schrank! Hört ihr, nagelt ihn an! Dann kann er nicht wiederkommen! «
    Ein jodelnder Schrei antwortete ihm. In die Stille, die folgte, ertönte eine schneidende Stimme. » Wer sich rührt, wird erbarmungslos erschossen! «
    Im Gang, der zum Turm führte, stand Inspektor Horvath mit hochrotem Kopf, eine Pistole in der Hand.
    Hinter ihm standen Gendarmen mit Gewehren.
    » Ich komme ein wenig spät. Aber wir haben eben erst erfahren, was sich hier abspielt « , rief der Inspektor zu Larry Brent hinüber.
    » Vielleicht ist es gut, Inspektor, daß Sie ein wenig spät kommen! « murmelte Larry, wandte sich an die halb ohnmächtige Yvette. » Der Spuk ist endlich vorbei! «
    Aber Larry Brent irrte sich. Der Spuk war nicht vorbei. Noch nicht …
     
    ●
     
    Es war kurz nach halb eins in derselben Nacht, als Larry Brent mit hastigen Schritten das stille Krankenhaus betrat. Die grauhaarige Pförtnerschwester Marion nickte ihm zu. Sie war über sein Kommen informiert.
    Man hatte die enthauptete Leiche des Dr. Abel unverzüglich ins Krankenhaus gebracht, da der Chefarzt erwartete, durch eine sofortige Obduktion noch etwaige Reste der geheimnisvollen, totenerweckenden Substanz zu sichern. Larry Brent hatte dem Inspektor zugesagt, der Obduktion beizuwohnen, obwohl er der Erschöpfung nahe war.
    Die Gendarmen hatten auf Lastwagen die aufgewühlte Menschenmenge in die Stadt, oder wie den Wirt und andere Rädelsführer, in die Gefängniszellen gebracht. Kurt Parsini hatte Larry Brent noch kurz informiert, daß das Atelier vollständig verwüstet worden sei, und daß man die Haushälterin Hajek, zwar an allen Gliedern zitternd, aber wohlbehalten in ihrem Zimmer vorgefunden hatte. Dann war Larry ins Krankenhaus gefahren. Er kam zu spät.
    Chefarzt Dr. Uridil streifte gerade die blutigen Handschuhe ab. » Ich habe nur einen Probeschnitt vorgenommen. Es genügte. Die Substanz muß sich sofort im Magen aufgelöst haben. Er hat seine unglaubliche Erfindung tatsächlich mit ins Grab genommen. «
    Larry Brent blickte auf den Seziertisch, auf den grelles Licht viel. Man hatte den Körper des Toten bereits mit einem Laken bedeckt, hinauf bis zum Hals. Den kahlen Kopf hatte man dem Rumpf hinzugefügt und die Trennstelle mit weißen Bandagen bedeckt.
    » Es ist besser so! « sagte Larry leise.
    Dann sah er auf einem Nebentisch unter einem Laken eine zweite Gestalt liegen. Fragend wandte er sich an Inspektor Horvath, dem man anmerkte, daß er dringend eine Zigarette rauchen mußte.
    » Ist das der Einsiedler? «
    » Ja! «
    » Ich habe ihn vor einer halben Stunde untersucht. Keine Spur von Leben. Ich glaube, wir können gehen, meine Herren! Es ist spät! « fügte Dr. Uridil hinzu.
    Der Assistenzarzt löschte das grelle Licht über dem Seziertisch. Im Raum brannte nur noch eine matte Birne aus Milchglas an der Decke.
    Sie gingen hinaus und schlossen die Tür hinter sich.
    Dr. Uridil und seine Begleitung verabschiedeten sich und fuhren mit dem Lift hinauf. Larry Brent war mit dem Inspektor in dem Raum vor dem Operationssaal allein. » Sie werden noch meine Aussage benötigen, Inspektor. Ich stehe Ihnen morgen den ganzen Tag zur Verfügung, aber dann wollte ich weiterfahren. «
    Der nickte. » Dem steht von uns aus nichts im Weg. Ich kann es nüchtern und sachlich ausdrücken, dieser phantastische Fall ist zu Ende! «
    Dann lauschten beide wie erstarrt.
    Sie hörten aus dem Operationssaal, vor dessen Tür sie standen, eine Stimme. Eine gurgelnde Stimme.
    Sie sagte ein einziges Wort, und beide Männer verstanden es.
    » Mörder! «
    Larry Brent riß die Tür auf. Das matte Deckenlicht beschien den Seziertisch mit dem kahlen, abgehackten Kopf des Polizeiarztes über dem Leintuch. Quer über seinem Rumpf lag ein nackter Mann. Ein Laken um die Füße gewickelt.
    Der Tisch im dunklen Hintergrund war leer.
    Inspektor Horvath war wachsbleich geworden.
    » Das ist erst das Ende! Er hatte sich geirrt, sie sprechen doch! «

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