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0890 - Die Vergessenen

0890 - Die Vergessenen

Titel: 0890 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit dachte er auch wieder darüber nach, ob er nicht wieder heiraten sollte. Er war seit acht Jahren geschieden. Nun ja, er und seine Frau hatten sich auseinandergelebt. Es hatte viel an ihm gelegen. Durch seinen Beruf war er wenig zu Hause gewesen. Dafür kannte er einen Großteil der Welt sehr gut. Das Fernweh lockte nicht mehr. Die ländliche Ruhe des östlichen Teils Mittelenglands gefiel ihm dafür heute um so besser. Und er war dabei, sich einen alten Traum zu erfüllen. Er schrieb ein Buch, das er bereits zur Hälfte fertiggestellt hatte. Die Geschichte drehte sich um seine neue Heimat, um Umwelt, Verkehr und Arbeitsplätze. Es würde eine Geschichte werden, die so ziemlich alles abdeckte.
    Aufgrund seiner Recherchen war er auch auf diesen See gestoßen und auf das Geheimnis, das in ihm steckte.
    Es war nicht nur das verschmutze Wasser, das Angst machen konnte, es ging viel tiefer, denn im Schlamm und im Wasser lauerte etwas. In einer finsteren Novembernacht war es in den Ort eingedrungen und hatte den Schrecken hinterlassen.
    Drei tote Hunde, zwei zerrissene Katzen und ein toter Mensch!
    Er hatte furchtbar ausgesehen, und die Frau, die ihn am anderen Morgen gefunden hatte, lag jetzt noch mit einem schweren Schock in einer Klinik. Sie hatte wie im Fieberwahn darüber gesprochen, die Polizei hatte auch ermittelt, war aber nach einigen Tagen wieder abgezogen, denn Spuren hatten sie nicht entdeckt.
    Zwar waren die Beamten durch Ferry Grey auf das Geheimnis des Sees hingewiesen worden, doch darüber hatten sie nicht mal müde gelächelt.
    Schauermärchen glaubte keiner.
    Grey dachte anders darüber. Es hatte ihn Überwindung und langes Nachdenken gekostet, bis er in London einen alten Kumpel, Kollegen und Freund angerufen hatte. Er wußte, daß sich Bill Conolly in bestimmten Dingen auskannte. Zudem war es ein offenes Geheimnis, daß er mit John Sinclair befreundet war, der den Spitznamen Geisterjäger trug.
    An diesem Tag wollten sie kommen, und es konnte durchaus später werden.
    Ferry Grey rechnete erst am frühen Abend mit dem Besuch der beiden und so hatte er den Tag ausnützen wollen, war in seinen kleinen, hellblauen Geländejeep gestiegen und so weit bis an das Gewässer herangefahren, wie es möglich war.
    Den Rest der Strecke mußte er zu Fuß gehen, und zwar über einen Weg, der ziemlich ausgetreten und ausgefahren war. Hier waren auch die Personen hergefahren, die bei Nacht und Nebel den See als wilde Müllkippe zweckentfremdet hatten. Reste des verlorenen Mülls lagen noch auf dem weichen Boden. Papier, Pappe und Holz vermoderten im Laufe der Zeit. Metall und Kunststoff nicht, und davon lag leider noch genügend herum, wie der »Ruheständler« sehen konnte.
    Ferry Grey hatte sich entsprechend gekleidet. Er trug hohe Stiefel, eine dunkelbraune Cordhose und eine dunkelgrüne Jacke. Darunter einen Pullover. Um den Hals hatte er einen Wollschal geschlungen.
    Sein Haar war im Laufe der Zeit grauweiß geworden. Er hatte es kurz schneiden lassen und nach vorn gekämmt. Ebenfalls kurz war der gepflegte Bart.
    Ferrys Gesicht sah gemütlich aus. So wirkte er auch durch seine Figur.
    Wer ihn sah, wurde an einen Teddybär erinnert.
    Grey stiefelte auf den See zu. Je weiter er vorging und sich dem Ufer näherte, um so mehr veränderte sich der Boden unter seinen Füßen. Er war jetzt glatter und feuchter geworden. Es gab kleine Mulden, in denen sich Brackwasser gesammelt hatte. Laub hatte einen feuchten Teppich gebildet.
    Der Wald lag hinter ihm. Buschwerk und hohes Gras mußten überwunden werden. Ferry kannte die Strecke, es machte ihm nichts aus. Sein Blick war dabei auf die trübe Oberfläche des Sees gerichtet, der ihm wieder einmal vorkam wie ein großer, trüber Ölfleck, der einfach nicht in die Landschaft hineinpaßte.
    Über dem Wasser schwebte leichter Dunst. Reste des morgendlichen Nebels. Ferry konnte trotzdem das gegenüberliegende Ufer noch erkennen. Dort standen hohe Bäume. Birken und Weiden wechselten sich ab. Sie hatten ihr Laub längst verloren und wirkten so schrecklich tot, aber sie paßten genau in diese winterliche Landschaft hinein.
    Der »Ruheständler« ging so weit vor, bis er eine bestimmte Stelle erreicht hatte. In den letzten beiden Wochen hatte er dort bestimmte Vorgänge getroffen und gewissermaßen ein Erbe hinterlassen. Mit einer alten Sense hatte er eine Lücke in den dichten Gürtel geschnitten, um einen freien Zugang zum Wasser zu haben.
    Und dort lag auch sein Boot.
    Es war

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