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0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Finger von diesem Fall zu lassen. Du kannst dich nicht wehren, du bist praktisch schutzlos. Du siehst den unsichtbaren Feind nicht, aber er sieht dich. Er kann zuschlagen, überall, zu jeder Minute und Sekunde. Und das ist gefährlich, sogar brandgefährlich. Da kommen wir dann nicht mit.«
    »Also ein unsichtbarer Feind?« wiederholte sie.
    »Ja.«
    »Wie kann man sich überhaupt gegen ihn wehren?«
    »Unmöglich will ich nicht sagen, aber es ist fast unmöglich. Ich habe einen einigermaßen guten Schutz durch mein Kreuz. Um mich macht das Bewußtsein einen Bogen, so hoffe ich jedenfalls. Ansonsten aber sieht es nicht gut aus.«
    Jane legte eine Denkpause ein und fragte dann: »Was weiß denn dieses Bewußtsein? Oder was könnte es wissen?«
    »Keine Ahnung, Jane. Und genau das ist das Fatale. Es kann um uns herum sein, bekommt alles mit, und wir sind nicht in der Lage, es zu fangen. Es ist wie ein unsichtbarer Nebelstreifen, der sich durch die Luft bewegt. Zudem ist es mit einer teuflischen Macht angereichert worden, und ich weiß auch nicht, wie dieser Dorian Durand es geschafft hat, aber er hat es nun mal gepackt, und wir müssen uns über zweihundert Jahre später damit beschäftigen und darauf einstellen.«
    Jane senkte ihre Stimme. »Wenn man dich so reden hört, kann man es mit der Angst zu tun bekommen.«
    »Nicht nur du.«
    »Was wollt ihr tun?«
    »Zusammenbleiben. Shao, Glenda, Suko und ich. Und zwar in meiner oder Sukos Wohnung. Wir wollen die erste Nacht gemeinsam verbringen, wobei wir davon ausgehen, daß wir die interessanten Zielpersonen sind. Der Geist oder das Bewußtsein wird wissen, daß Suko und ich seine ärgsten Feinde sind, es wird entsprechend handeln und versuchen, uns auszuschalten. Zu welchen Mitteln es dabei greifen wird, kann ich dir nicht sagen. Wir sind nur auf alles gefaßt.«
    »Danke, John, daß du mich gewarnt hast.« Sie räusperte sich. Ich wußte, daß sie weitersprechen wollte. »Sarah und ich sind jetzt ebenfalls involviert, und ich möchte mich nicht in eure Angelegenheiten mischen, aber wäre es nicht günstiger, wenn ihr uns beide auch in euren Kreis mit aufnehmt?«
    »Daran habe ich schon gedacht.«
    »Dann kommen wir zu dir?«
    Ich überlegte nicht lange. »Okay.«
    »Wir können es auch umgekehrt machen. In unserem Haus ist mehr Platz…«
    »Nein, nein, kommt ihr zu uns.«
    »Gut - wann?«
    »Ich denke, daß wir in einer Stunde und bevor es dunkel wird, bei uns im Haus sind.«
    »Okay, wir kommen.« Sie fügte noch einen Scherz hinzu. »Ich bringe noch zwei Liegen mit.«
    »Das wird wohl nicht nötig sein. In der folgenden Nacht werden wir kaum schlafen können.«
    »Ich befürchte es auch. - Bis dann.«
    Beide legten wir auf, und in mir steckte nicht eben ein gutes Gefühl. Ich spürte den Druck im Magen, die Knie zitterten leicht. Ein Beweis, daß auch ich nur ein Mensch war. Sicherlich fühlten sich Glenda und Suko nicht anders.
    »Warten wir noch auf den Chef?« fragte Glenda.
    »Nein, wir verschwinden. Wir rufen ihn an, falls es möglich ist. Ich möchte den Kreis der Mitwisser ziemlich klein halten, obwohl er schon jetzt sehr groß ist.«
    »Eine Frage habe ich noch«, sagte Glenda mit leiser Stimme. Automatisch deckte sie ihre Maschine dabei ab. »Was ist, wenn dieses Bewußtsein nicht uns angreift, sondern sich andere, unschuldige, unbeteiligte Menschen aussucht?«
    »Daran hatte ich leider auch schon gedacht, aber den Gedanken zunächst verdrängt.«
    »Warum sagst du nichts, John?«
    Ich schluckte. »Weil ich es, verdammt noch mal, nicht hoffen will.«
    »Ich auch nicht. Aber einrichten müssen wir uns darauf.«
    Ich schwieg, und meine Nervosität stieg an.
    ***
    Jane Collins hatte den Hörer aufgelegt und brauchte Lady Sarah Goldwyn nicht viel zu erklären, denn sie hatte durch den Lautsprecher den Dialog verfolgt. Die Horror-Oma, die sich bisher immer ziemlich stabil gezeigt hatte, war selbst blaß geworden und tupfte ihre Schweißperlen von der Stirn.
    »Habe ich in deinem Sinne gehandelt?« fragte Jane.
    Die Frau mit den grauen Haaren nickte. »Ja, ich denke, es ist besser, wenn wir zu John fahren. Aber ich werde das Buch mitnehmen, in dem wir etwas über die Höllensöhne gefunden haben. Wenn ich an die schrecklichen Rituale denke und mir vorstelle, daß diese teuflische Vereinigung wie der erwacht ist, dann weiß ich nicht, was ich dazu noch sagen soll. Das ist mir alles suspekt, und ich will ehrlich zugeben, daß ich davor auch eine gewisse Angst

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