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0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jeder Mieter hatte dort einen Platz für seinen Wagen bekommen oder bezahlen können.
    Beide Frauen hatten Glück. Um diese Zeit brauchten sie nicht lange zu suchen, um eine freie Parktasche zu finden. Jane blinkte und lenkte den Golf nach links, weil sie dort eine Lücke zwischen zwei abgestellten Lieferwagen entdeckte.
    Sie fuhr hinein. Rechts und links des Golfs verdunkelte sich die Welt durch die Aufbauten der beiden höheren Wagen. Der Schnee fiel inzwischen dichter. Die weißen Flocken tippten gegen die Scheibe und tanzten auch durch die Lichtkegel der beiden Scheinwerfer.
    »Geschafft!« sagte Jane.
    Sarah nickte. Auch sie atmete aus. Ihre Hände lagen auf dem Buch. Sie wollte sie davon lösen, um die Tür an ihrer linken Seite zu öffnen, als etwas geschah.
    Das Buch bewegte sich!
    Zuerst dachte Sarah an eine Einbildung, nahm die Hände aber nicht zurück, sondern krümmte noch die Finger, so daß sie eine kleine Brücke über dem Umschlag bildeten.
    Ein Irrtum?
    Jane löschte das Licht. Sie stellte den Motor aus, öffnete die Tür, und die Innenbeleuchtung strahlte ihr Licht ab. Die Detektivin stieg noch nicht aus, weil ihr Sarahs starre Haltung aufgefallen war.
    »Hast du was?« fragte sie.
    »Moment noch…«
    »Wieso?«
    Sarah Goldwyn atmete durch die Nase ein und nickte. Es war ein Zeichen für Jane, ebenfalls auf das Buch zu schauen, das Sarah in diesem Augenblick losließ.
    Beide Frauen sahen es zur selben Zeit.
    Das Buch bewegte sich!
    Es hatte plötzlich ein unerklärbares Eigenleben entwickelt. Nicht nur, daß es sich leicht von einer Seite zur anderen schob, es kam noch etwas hinzu.
    Es fing an, sich zu wellen.
    Die Oberfläche quoll auf, aber das Buch riß nicht. Der Deckel bekam eine Beule, die noch wuchs.
    Sie dehnte sich und gleichzeitig quoll das Buch auf.
    Sarah saß bewegungslos und starrte einzig und allein das Buch an. Die Arme hatte sie in die Höhe geschoben. Sie war auch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Ihr Gesicht war so bleich wie der Schnee draußen und wirkte maskenhaft starr.
    Jane handelte.
    Sie packte das Buch, obwohl es sie auch irgendwo anekelte, und sie spürte für Sekunden zwischen ihren Fingern etwas Weiches, dann aber drehte sie den Arm herum und schleuderte das Ding durch die offene Tür nach draußen. Es prallte gegen die Wand des Lieferwagens, rutschte von dort ab und fiel zwischen den beiden parkenden Fahrzeugen zu Boden.
    Neben Jane löste Sarah ihren Gurt, und beide schauten aus dem Fahrzeug.
    Das Buch war zu Boden gefallen, und sie konnte das dunkle Buch trotz der Dunkelheit auf dem Boden liegen sehen. Sie beobachtete sogar, daß mit dem Buch etwas geschah. Auf dem Deckel zeichnete sich eine Figur, eine Gestalt oder was auch immer ab. Sehr abstrakt, leicht rötlich, bis sich die Umrisse verdichteten und beide Frauen den Mund oder das Maul sahen.
    Ein Buch mit einem Mal auf dem Umschlag. Es war weit aufgerissen. Die beiden sahen auch die Lippen, die rötlich und blutig zugleich schimmerten und auch an ein zuckendes Wunder erinnerten.
    Die Frauen schwiegen. Sie wollten erleben, was weiter geschah, denn keine von ihnen glaubte, daß mit dem Erscheinen des Mauls der Vorgang schon beendet war.
    Er setzte sich fort! Er ging weiter. Das Maul öffnete sich weit, sehr weit sogar. Beinahe sah es so aus, als würde es an den Seiten auseinanderreißen, dann aber klappte es wieder zusammen, und die beiden schauten fassungslos zu, wie ein Teil des Buchdeckels vor ihren Augen verschwand. Das Maul hatte ihn kurzerhand aufgefressen, ihn verschlungen, und dies wiederum war nur der Beginn, denn es fraß weiter. Die Zähne rissen Lücken in die Seiten.
    Das leise Knirschen war das einzige Geräusch, das Jane und Sarah hörten, und es ging ihnen durch und durch.
    Immer weniger Buch gab es, dafür immer mehr Maul. Es schnappte jetzt nach den Seiten, so ähnlich wie ein Fisch, der von der Angel her in den Korb geschleudert worden war.
    Das Maul fraß weiter.
    Stück für Stück.
    Voller Gier. Brutal und hungrig, einfach nicht zu stoppen. Dabei schimmerten die Lippen wie die Ränder einer offenen Wunde, und noch immer war dieses leise Schaben zu hören.
    Schließlich schrappte das Maul schnell hintereinander die letzten Reste weg.
    Damit war das Buch verschwunden!
    Aber auch der Mund hatte sich aufgelöst. Jane und Sarah waren fassungslos. Selbst der Horror-Oma, die nicht auf den Mund gefallen war, vergingen die Worte. Sie starrte aus weit aufgerissenen Augen hin, schüttelte dabei den

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