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0894 - Soldaten des LARD

Titel: 0894 - Soldaten des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbrach.
    Dann beugte er sich nach vorn. Sein Tentakelhals, an dem der elliptische Kopf mit dem Großteil der Sinnesorgane saß, kam zwischen dem Rückenschild und der Schulterpartie hervor. Zorg war ein eineinhalb Meter großes quadratisches Wesen mit einem nach außen gewölbten Rückenpanzer und einer mit sich überlappenden Schuppen bedeckten Bauchseite. Er besaß sechs Gliedmaßen, von denen die beiden oberen als Hände benutzt wurden. Die Farbe dieses exotisch aussehenden Körpers war moosgrün.
    Donnermann meldete sich. „Es besteht keine unmittelbare Gefahr, Orbiter! Wann erhalten wir genauere Daten?"
    „Sofort!" rief Zorg. Er war jetzt völlig in seine Aufgabe vertieft und dachte nicht mehr daran, was sich zwischen dem Androiden und ihm unmittelbar zuvor abgespielt hatte. „Die Emissionszone liegt in der Nähe eines Sonnensystems, das im Verhältnis zu ZYFFO folgenden Standort hat: Er gab eine Serie von Zahlen und Symbolen an, die keinen festen Wert besaßen, denn die beiden Raumschiffe veränderten pausenlos ihre Position. Trotzdem war von Veylt in der Lage, die ZYFFO entsprechend zu steuern.
    Der Ritter besaß kein besonderes technisches Verständnis, wußte Zorg, aber er war ein unübertrefflicher Pilot. Der Voghe konnte sich nicht vorstellen, wie jemand komplizierte Daten so schnell in Befehlsimpulse umsetzen konnte. Manchmal erschien ihm die ZYFFO wie ein Geisterschiff, das von einem Geist gesteuert wurde. Diese durch den Raum huschende Lichtzelle war bei ernsthaften Manövern kaum auszumachen und bot kein Ziel für den Gegner.
    Diese Eigenschaften waren auch unerläßlich, denn in der Regel hatten es Igsorian von Veylt und seine kleine Begleitmannschaft mit Gegnern zu tun, die zahlenmäßig weit überlegen waren.
    Zorg konnte immer wieder nur Bewunderung dafür empfinden, wie Igsorian von Veylt vorging.
    Angst schien das letzte lebende Mitglied des Wächterordens nicht zu kennen.
    Zorg hätte gern mehr über den Wächterorden und dessen Ritter erfahren, aber in dieser Beziehung schwieg sich der ansonsten recht gesprächige Donnermann aus.
    Zorgs große und starre Facettenaugen, mit denen er einen Blickwinkel von fast dreihundert Grad umfassen konnte, ließen die Ortungsinstrumente jetzt nicht los.
    Er sah, daß etwa zwanzig Lichtjahre von dem emittierenden Sonnensystem im Raum etwas entstand, was wie ein überdimensionaler Ast mit vielen Zweigen aussah. Der Hauptkörper glühte nur schwach, aber seine Ausläufer loderten in grellem Feuer.
    Orbiter Zorg begegnete einem derartigen Phänomen zum erstenmal, aber er sah auf den ersten Blick, daß es sich dabei um etwas Bedrohliches handeln mußte. „Eine Energiemeduse!" stieß er spontan hervor. „Bist du sicher?" fragte Donnermann. „Kannst du nähere Angaben machen, worum es sich dabei handelt?"
    „Noch nicht", erwiderte der Orbiter vorsichtig. „Ich glaube jedoch, daß sich das Gebilde über eine Strecke von mehreren Lichtminuten erstreckt. Es ist scheinbar aus dem Nichts heraus entstanden." Er überlegte einen Augenblick, dann fügte er hinzu: „Natürlich kann es auch schon vor unserer Ankunft existiert haben und ist erst jetzt aktiviert worden."
    „Jemand hat uns also entdeckt?"
    „Daran bestehen keine Zweifel!"
    „Wie ist das möglich?" erkundigte sich der Androide. „Ich nehme an, daß wir mehrere Außenposten der Bilkotter passiert haben, ohne sie zu bemerken."
    „Du hast sie nicht bemerkt!" stellte Donnermann herablassend fest. „Ich will nicht leugnen, daß meine Aufmerksamkeit zu sehr auf das eigentliche Ziel gerichtet war", gab der Voghe zu. „Allerdings ist es so gut wie unmöglich, passive Wacheinrichtungen zu entdecken, wenn sie einigermaßen geschickt verborgen sind."
    Donnermann schwieg.
    Früher oder später würde von Veylt in direkten Funkkontakt mit seinem Orbiter treten, dann wurde der Androide eine blasse und unbedeutende Figur im Hintergrund. Zorg fieberte dieser bevorstehenden Zusammenarbeit entgegen, er sehnte sich nach der Stimme des Ritters, die dann aus den Lautsprechern dröhnen würde. Er liebte diese Augenblicke des Kontakts mit von Veylt, denn er fühlte sich dann als verlängerter Arm des Ritters.
    Während er überlegte, wann von Veylt sich persönlich melden würde, beobachtete er das, was er für die Energiemeduse hielt. Das eigenartige Gebilde wurde immer größer und bedeckte jetzt eine Fläche von einem halben Lichtjahr. Die glühenden „Zweige" zuckten wie Blitze in den Raum.
    Vermutlich hatten

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