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0894 - Soldaten des LARD

Titel: 0894 - Soldaten des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Barbarei, die sich über das bekannte Universum zu ergießen drohte. Allein auf sich gestellt, focht der letzte Überlebende des Wächterordens einen ebenso heroischen wie sinnlosen Kampf.
    Vielleicht handelte Igsorian von Veylt unter einem inneren Zwang, einer Bestimmung folgend, der er sich nicht entziehen konnte.
    Nur ein einziges Mal hatte Igsorian von Veylt in einem Funkspruch an seinen Orbiter diesen Aspekt seines Daseins erwähnt. „Ich muß so lange ausharren, bis andere kommen, die meine Aufgabe fortführen. Meine Nachfolger werden besser ausgerüstet sein als ich."
    Einer Legende zufolge würden alle Sterne verblassen, sobald der letzte Ritter der Tiefe nicht mehr am Leben war. Diese bedrohliche Aussage dachte Orbiter Zorg, war sicher nicht wörtlich zu verstehen, aber sie besaß zweifellos eine tiefere Bedeutung, als man solchen Geschichten im allgemeinen zubilligte.
    Der Voghe hatte seinen Meister noch immer nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen, nur noch dunkel erinnerte er sich an eine traumhafte Begegnung aus der Anfangszeit ihrer Zusammenarbeit.
    Trotzdem verehrte er den Ritter. „Orbiter!" drang eine Stimme in seine Gedanken.
    Es war die Stimme Donnermanns. Der Androide meldete sich immer dann, wenn Igsorian von Veylt sich im Zustand der Trance befand. Der Ritter der Tiefe meditierte vor jedem Kampf und gewann auf diese Weise die Kraft und die Fähigkeit, sich auch zahlenmäßig weit überlegenen Gegnern zu stellen.
    Orbiter Zorg schlug die Augen nieder, um nicht von den ständig eingehenden Daten der Ortungsgeräte abgelenkt zu werden. Er konnte sich genau vorstellen, wie Donnermann vor dem Funkgerät an Bord der ZYFFO saß, ein elastischer, weißhäutiger Körper, der wie aus einem Guß geschaffen schien. „Orbiter!" wiederholte Donnermann ungeduldig. „Ich höre dich!" antwortete der Voghe. „Der Ritter hat mir aufgetragen, dir weitere Einzelheiten über das Gebiet mitzuteilen, in das wir jetzt einfliegen und in dem unser Gegner operiert."
    Orbiter Zorg war überrascht. Er erlebte nun zum erstenmal, daß er bereits vor der Feindberührung detaillierte Hinweise erhalten sollte. „Ich höre", sagte er. „Es ist wichtig, daß du während meines Berichts nicht in deiner Aufmerksamkeit nachläßt", ermahnte ihn der Androide. „Unsinn!" rief Zorg ärgerlich. Habe ich bisher auch nur einen einzigen Fehler gemacht?"
    „In der Tat nicht", mußte Donnermann zugeben. „Technisch gesehen, bist du der beste Orbiter, der den Ritter jemals umkreiste."
    „Technisch gesehen?" wiederholte der Voghe aufgebracht, denn er war durchaus in der Lage, die unterschwellige Kritik in Donnermanns Antwort zu erkennen. „Was willst du damit andeuten?"
    „Die inneren Bindungen zwischen dir und dem Ritter entwickeln sich zu langsam."
    „Ich verehre ihn!"
    „Denkst du, daß das genügt? Erst, wenn deine Gedanken und Gefühle eins sind mit denen des Ritters, wirst du als Orbiter perfekt sein."
    „Das ist wohl auch der Grund dafür, daß ich den Ritter noch nicht sehen durfte?" fragte Zorg. „So ist es", bestätigte Donnermann. „Doch laß uns jetzt zur Sache kommen, wir haben mit diesem Wortgeplänkel bereits viel Zeit verloren."
    Orbiter Zorg war grenzenlos enttäuscht, obwohl er sich das mit keinem Wort anmerken ließ.
    Ein vager Verdacht stieg in ihm auf. Stand etwa Donnermann zwischen dem Ritter und ihm?
    War es möglich, daß der Androide Eifersucht empfand? „Der Sektor, in den wir jetzt mit der ZYFFO und der PYE eindringen, wird Kinsischdau genannt", unterbrach Donnermanns Stimme abermals seine Gedanken. „Kinsischdau wurde in ferner Vergangenheit von dem weisen Volk der Dohuuns bewohnt. Als die Zeit gekommen war, von der kosmischen Bühne abzutreten, gaben die Dohuuns ihr Wissen an die aufstrebenden Giroden weiter. Die Giroden jedoch waren nicht in der Lage, diesen unermeßlichen geistigen Schatz zu bewahren. Sie setzten ihr Wissen ein, um materielle Gewinne zu erzielen und mächtig zu werden. Damit machten sie andere Völker aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auf sich aufmerksam, unter anderem die räuberischen Bilkotter. Mit ihren Energiemedusen überfielen die Bilkotter das girodische Reich und besetzten es. Nun besitzen sie das Wissen der Dohuuns. Sie haben eine Armada von Energiemedusen aufgestellt und greifen damit alle Völker in und um Kinsischdau an.
    Inzwischen beherrschen sie dreiundzwanzig Sonnensysteme."
    „Was ist eine Energiemeduse?" wollte der Voghe wissen. „Das wissen wir nicht,

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