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0896 - Die Meuterer

Titel: 0896 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der äußeren Schicht scheint nicht größer als die von Bimsstein zu sein. Läßt sich das nicht genau ,ermitteln?"
    „Eben nicht", erwiderte die Ortungstechnikerin. „Der Wert schwankt ständig. Das trifft auch auf das Atomgewicht zu. Noch schlimmer ist es mit dem Kern. Bei ihm schwankt das Atomgewicht zwischen zweihundertacht und fünfhundertdreizehn."
    Gavro Yaal lachte unsicher. „Das gibt es doch nicht, Heela! Erstens dürfen wir nicht davon ausgehen, dass Schale und Kern des Meteors jeweils nur aus Materie eines einzigen Elements bestehen - und zweitens gibt es überhaupt kein Element ohne feststehendes Atomgewicht, von den normalen Schwankungen einmal abgesehen."
    „Du hattest heute schon einmal gesagt, dass es etwas nicht gibt, Gavro", erklärte Heela ernst. „Und vorhin hast du es nicht mehr angezweifelt, weil es sich als Tatsache herausstellte."
    Gavro Yaal nickte. „Ich weiß - und ich weiß auch, dass wir Menschen eben vieles noch nicht wissen. Haben wir eigentlich einen Atomphysiker oder einen angehenden Atomphysiker an Bord?"
    „Wer soll das wissen!" stellte Duneman Harkrath fest. „Die Mitglieder unserer Truppe sind nach ihren Qualifikationen als Raumfahrer, Raumlandespezialisten und nach ihren charakterlichen Qualitäten aus-gesucht worden. Nach dem Zweitberuf wurde meist gar nicht gefragt."
    „Doch!" sagte Ryban N'tolo. „Von mir. Ich habe die Personaldaten in der Positronik gespeichert - mit Ausnahme der Zentralebesatzung, die ich nicht rechtzeitig befragen konnte."
    Seine Finger flogen über die Eingabetastatur. Wenig später leuchtete auf einem Schriftfeld das Wort FEHLANZEIGE auf. „Nichts!" stellte N'tolo fest. „Und hier?" fragte Yaal und meinte die Raumfahrer in der Hauptzentrale.
    Er erntete allgemeines Kopfschütteln.
    Vielleicht wäre manches anders ausgegangen, wenn sich an Bord der MONTRON jemand befunden hätte, der nicht nur Atomphysiker war, sondern der auch mit den neuesten Erkenntnissen der Atomphysik über jene pseudostabile Konzentration von Hyperbarie vertraut war, die man seit langem unter dem Namen Howalgonium kannte, über deren wahre Natur man aber nach den Forschungen von Kalup und Waringer erst vor kurzem durch Hamiller etwas Konkretes erfahren hatte.
    Aber selbstverständlich gibt es keine Gewißheit darüber, ob sich an den Ereignissen im System einer rotgoldenen Sonne etwas geändert hätte, wenn ein Atomphysiker an Bord der MONTRON gewesen wäre, der Hamillers Theorie kannte. Schließlich schützt Wissen nicht automatisch vor Fehlschlüssen; man muß es nicht nur besitzen, sondern auch logisch verwerten und anwenden.
    Doch weder Gavro Yaal noch seine Gefährten erhielten die Zeit, um sich derartige Gedanken zu machen, denn sie wurden durch eine neue Entdeckung in Atem gehalten. „Da ist etwas!" flüsterte Heela Coosen-Lengten erregt. „Auf dem großen Brocken hat sich etwas bewegt."
    „Ein Raumfahrzeug?" fragte Gavro Yaal. Er sah, wie Earl Cimmon die Zielerfassung der Waffenkontrollen aktivierte, sagte aber nichts dagegen, da Earls Maßnahme notwendig war und niemanden provozierte. In unbekanntem Gebiet mußte man auf alles gefaßt sein und auch auf alles folgerichtig reagieren, sonst lebte man nicht lange. „Eigentlich ist es zu klein für ein Raumfahrzeug", antwortete Heela nachdenklich. „Ich komme hinüber", erklärte Yaal.
    Er verließ seinen Platz und begab sich in die Ortungszentrale. Normalerweise ließ ein Schiffskommandant Ortungsinformationen über den Interkom in die Hauptzentrale überspielen, aber wenn es darum ging, etwas Unbekanntes zu identifizieren oder zu analysieren, dann gab es in der Ortungszentrale doch die besseren technischen Möglichkeiten dazu.
    Heela Coosen-Lengten deutete auf die Front eines Trivideo-Kubus, auf dem ein Ausschnitt der unebenen und porösen Oberfläche des größten Felsbrockens zu sehen war. Etwas, das wie ein fünfstrahliger terranischer Seestern aussah, lag dort. Seine Oberfläche war so grau wie die Oberfläche des Felsbrockens, aber im Unterschied zu ihr wirkte sie dicht und fest und reflektierte auftreffendes Licht so glitzernd wie ein kristalliner Körper. „Siehst du, Gavro!" sagte Heela. „Rings um das Ding sind immer noch dünne Staubschleier zu sehen.
    Sie verraten, dass es erst vor kurzem auf Charlemagne, wie ich den großen Kerl genannt habe, gelandet sein kann - und zwar etwas unsanft."
    „Ich denke, es wäre zu klein für ein Raumfahrzeug?" fragte Gavro irritiert. „Eigentlich ja", meinte

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