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0897 - Zwei wie die Hölle

0897 - Zwei wie die Hölle

Titel: 0897 - Zwei wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederum wunderte mich. Oft sind Jugendliche in seinem Alter sehr redselig, doch er sagte nichts. Verschlossen und bedrückt schaute er durch die Seitenscheibe, auf der sein Atem einen Fleck hinterlassen hatte.
    »Du kannst dich auch nicht daran erinnern, daß dich deine Eltern in das Heim gebracht haben?«
    »Nein.«
    »Aber das Heim heißt Sonnenplatz?«
    »Stimmt.«
    Ich kam wieder auf seine Vergangenheit zu sprechen. »Bist du zu jung gewesen? Kannst du dich deshalb nicht mehr daran erinnern? Hast du schon zu lange dort gesteckt?«
    »Ich habe es vergessen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.« Gordy nickte. Mit leiser Stimme sprach er weiter. »Ich würde mich ja gern erinnern, aber es ist nicht möglich. Ich schaffe es einfach nicht. Man hat etwas in meinen Kopf eingebaut, so eine Blockade, verstehst du?«
    »Ich versuche es.«
    »Alles schwimmt im Nebel. Alles ist so furchtbar anders. Es liegt in der Tiefe begraben. Ich komme damit nicht zurecht, John. Die Erinnerung - ich weiß nichts.«
    »Man hat sie gelöscht.«
    »Kann sein.«
    »Hast du schon immer Gordy geheißen?«
    »So hat man mich genannt.«
    »Und einen Nachnamen hast du nicht gehabt, denke ich. Oder kannst du dich nicht an ihn erinnern?«
    »Nein.«
    »Was war mit den anderen Kindern im Heim? Hast du dich mit ihnen verstanden?«
    Gordy überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. »Wohl nicht.«
    »Kennst du den Grund?«
    »Sie waren anders, ich war anders. Ich war zumeist allein. Jennifer und Jonathan haben sich um mich gekümmert.«
    »Was taten sie mit dir?«
    »Sie stellten Fragen. Wir waren oft zusammen. Sie fragten mich nach vielen Dingen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nach meinem Wissen, John. Sie taten so, als würde ich etwas wissen. Als wäre ich ein Schlüssel. Wenn es stimmt, dann weiß ich nicht, wofür ich der Schlüssel sein soll.«
    »Dich umgibt also ein Geheimnis, Gordy. Vielmehr ist deine Herkunft geheimnisumwittert.«
    »Ja, das sehe ich so.«
    Für eine Weile blickte auch ich in die Nacht und fragte dann: »Ein Geheimnis oder ein Rätsel muß gelöst werden. Hat man das bei dir getan?«
    Seine Lippen verzogen sich. »Ich weiß es nicht genau. Aber die Starks sind schon sehr gefährlich gewesen, glaube ich. Sie haben versucht, dahinterzukommen. Sie haben mich immer…« Er atmete tief durch. »Himmel, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Sie haben versucht, dahinterzukommen.«
    »Durch Fragen.«
    »Wie sonst?«
    Die Antwort hatte mir nicht gefallen, und es hatte sich so angehört, als hätte Gordy vergessen, etwas hinzuzufügen. »Ist da noch etwas gewesen? - Bei diesen Fragen, meine ich.«
    Er nickte ein paarmal.
    »Kannst du mir denn sagen, was es gewesen ist?«
    »Nein, John, nein.« Plötzlich schüttelte er wild den Kopf. »Da ist etwas in meinem Kopf, ich weiß es, aber ich kann die Mauer nicht durchbrechen. Sie haben was mit mir getan, daran erinnere ich mich, nur weiß ich nicht, was da geschehen ist.«
    Ich tätschelte seine Wange. »Wir beide werden es schon noch herausfinden, Gordy.«
    Er schniefte. »Vielleicht, John, aber ich weiß nicht, was dann mit mir wird. Ich möchte auf keinen Fall zurück zu den Starks!«
    »Du brauchst es auch nicht.«
    Er schaute nach links und warf mir skeptische Blicke zu. »Das hast du doch nur so gesagt, John. Wo soll ich denn hin? Ich weiß es wirklich nicht, und du sicherlich auch nicht. Das ist nicht gut, John, gar nicht gut. Ich meine…«
    »Bitte«, sagte ich leise, »wir werden schon eine Möglichkeit finden, Junge.«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Vielleicht gelingt es uns, deine Herkunft zu durchleuchten. Wir wissen daß du etwas Besonderes bist. Du bist ein Psychonauten-Kind, du besitzt das dritte Auge, und das haben die Starks sicherlich auch gewußt, nehme ich an.«
    »Kann sein.«
    »Haben sie nie mit dir darüber gesprochen?«
    »Nein, nicht so offen. Aber sie haben andere Dinge versucht. Sie sorgten dafür, daß ich in eine Hypnose hineingeriet. Ich hatte immer das Gefühl, wegzuschwimmen. Daß ich nicht mehr ich war, sondern nur noch etwas innerhalb einer großen Masse. Ich hatte den Boden unter den Füßen verloren. Das geschah immer, wenn wir diese Sitzungen abgehalten haben. Da haben sie mich dann gefragt.«
    »Und du hast geantwortet?«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    »Man hat dich hypnotisiert.«
    »Ja.«
    »Hast du dabei überhaupt etwas empfunden?«
    Gordy überlegte. Er nagte auf seiner Unterlippe. »Irgend etwas ist schon gewesen.«
    »Kannst du dich

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