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0898 - Praxis des Teufels

0898 - Praxis des Teufels

Titel: 0898 - Praxis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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nach William um und watschelte dann so schnell wie möglich aus dem Blickfeld seines Erziehers und Vaterersatzes. Rhett drehte sich ebenfalls noch einmal grinsend um und winkte kurz.
    Kopfschüttelnd sah William ihnen nach und wandte sich dann wieder an den Besucher.
    »Ich möchte mich noch einmal für diesen unziemlichen Auftritt entschuldigen, Monsieur Lafitte.«
    »Oh, kein Problem, William. Ich hätte da etwas Interessantes für den Professor und Mademoiselle Nicole - in verschiedenen Zeitungsausschnitten gefunden.«
    William nickte würdevoll. »Aber selbstverständlich. Folgen Sie mir bitte in den Salon, Monsieur.«
    Pascal Lafitte war nicht nur Gelegenheitsarbeiter im Dorf Feurs, das etwas von Château Montagne entfernt lag, sondern auch regelmäßiger Sucher nach seltsamen Nachrichten, Zeitungsmeldungen und Notizen aus dem Internet, die darauf hindeuten konnten, dass dunkle Mächte am Werk waren. Ab und an tauchte er also mit einem Stapel Computerausdrucke, Zeitungsausschnitte und ähnlichen Unterlagen im Schloss auf und gab das Ganze bei Zamorra ab.
    So auch diesmal.
    Er betrat hinter Butler William das geräumige, aber gemütliche Wohnzimmer des Schlosses. Nicole hatte sich, nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet, auf ein Sofa gelümmelt und las, während der Professor es sich in seinem Lieblingssessel neben dem Kamin bequem gemacht hatte. Er las die heutige Ausgabe des Pariser Figaro - auch das war an so einem verregneten Herbsttag Ende Oktober, neben einer schönen heißen Tasse Tee, für einen sonst hochaktiven Dämonenjäger eine wirkliche Erholung.
    Trotzdem waren Zamorra und Nicole sofort bei der Sache, als sie Pascal Lafitte hinter William in den Salon kommen sahen.
    »Hallo, Pascal!« Nicole richtete sich sofort auf und warf ihr Buch beiseite. »Schön, endlich mal wieder Besuch! -Was war das eigentlich für ein Lärm gerade in der Halle, William?«
    Der Butler schürzte die Lippen, während sich Lafitte ein Lachen verbiss. »Eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Sir Rhett und Mr. McFool, Mademoiselle. Nichts Wichtiges.«
    »Manchmal frage ich mich wirklich, wie alt die beiden sind«, meinte Nicole grinsend. »Gut, dass Rhett bald erwachsen ist, dann haben wir hoffentlich mehr Ruhe.«
    »Ich wage das zu bezweifeln, Mademoiselle«, meinte William mit ausdrucksloser Miene. »Es gibt Dinge, die ändern sich nie. - Monsieur Lafitte, darf ich Ihnen ebenfalls einen Tee anbieten?«
    »Ja, gern, William! - Und ich wette, ihr werdet es vermissen, wenn Rhett erst einmal nicht mehr da ist und die beiden nicht mehr zanken. So was bringt Leben in die Bude«, meinte Pascal mit dem Anflug eines Lachens.
    Zamorra grinste. »Ist das bei deinen so?«
    »Na, noch ist es ja nicht soweit, dass sie ausziehen. Aber ich denke schon, dass ich es vermissen werde«, meinte Pascal und setzte sich auf eine Geste Zamorras in das Sofa, das dem von Nicole gegenüberlag. Mit einem Klatschen landeten die Unterlagen, die er mitgebracht hatte, auf dem Couchtisch.
    »Was hast du uns denn Feines mitgebracht?«, meinte Nicole und nahm den obersten Ausschnitt in die Hand. Es war ein Ausdruck aus dem Internet, ein Nachruf auf die Chefin einer Werbeagentur in Sydney. Während Zamorra den Erklärungen Pascals lauschte, las Nicole.
    »Cybill Miller, 48, war eine der Gründerinnen der Firma Miller and O'Hare in Sydney und ein geschätztes Mitglied der Werbebranche Australiens. Sie wird uns bei unserer Arbeit fehlen. Die Belegschaft. - Was hat dieser Nachruf mit… Gilliam Lockhart, Theaterschauspieler aus London zu tun?«, fragte sie verständnislos, als sie den nächsten Zeitungsausschnitt zur Hand nahm, eine verhältnismäßig kleine Meldung, die der Times entnommen war.
    »Ja, auf den ersten Blick scheinen die alle nichts miteinander gemein zu haben, da gebe ich dir recht, Nicole. Aber sieh mal, die sind alle miteinander lange nach einer Operation in eine Art Wachkoma gefallen. Man hat eine bakterielle Infektion unbekannter Herkunft diagnostiziert. Bei den ersten dreien habe ich mir auch nichts gedacht, zumal sie ja aus verschiedensten Ländern kommen. Gilliam Lockhart war ein bekannter Theaterschauspieler aus London, Cybill Miller Creative Director in einer bekannten Werbeagentur in Sydney. Aber alle Artikel weisen darauf hin, dass sie urplötzlich für eine gewisse Zeit Erfolg hatten. Und was für einen! Damit einher ging - das kann man den privaten Nachrufen und Notizen im Internet entnehmen - übrigens auch eine gewisse

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