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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Urplötzlich blieben sie stehen, und der bewußtlose Bill wäre den beiden Trägern beinahe aus den Griffen gerutscht, denn alle drei zugleich hatten etwas gehört.
    Ein Geräusch!
    »Was war das?«
    Der Mörder gab keine Antwort. Er lauschte, das Geräusch blieb, klang dann anders und entfernte sich.
    »Hat sich angehört, als wäre jemand mit einem Wagen davongefahren«, sagte der Mann, der Bill Conollys Beine festhielt.
    »Ich weiß«, erwiderte der Schießer. »Deshalb werde ich auch jetzt zurückgehen und nachschauen.«
    »Können Tote denn Auto fahren?«
    »Halt dein Maul, verdammt!«
    »Schon gut.«
    »Ihr wartet hier!« erklärte der Killer und machte sich auf den Weg. Er ging schnell, seine eigene Furcht trieb ihn voran. Immer wieder erinnerte er sich an die Szene. Verdammt noch mal, er hatte zweimal geschossen!
    Eine Kugel steckte in der Schulter des Hundesohns, die andere war ihm in die Brust gefahren. Und zwar in die Nähe des Herzens oder direkt hinein, und das bedeutete den Tod. Er hatte zwar nicht genau nachgeschaut, aber er war sich schon sicher, letztendlich gehörte er ja zu den perfekten Profis.
    Oder war noch ein zweites Fahrzeug gekommen? Ausschließen konnte und wollte er nichts. Wer wußte denn, ob dieser Goldman nicht eine Sicherung eingebaut hatte?
    Der Killer war froh, als er die Grillhütte vor sich sah. Es waren nur noch wenige Meter, dann hatte er freie Sicht, und er lief auch an der rechten Seite der Hütte vorbei.
    Die Lichtung lag vor ihm, dann auch der Weg, wo der Corsa eigentlich hätte stehen müssen.
    Er stand nicht mehr da.
    Dafür blieb der Mörder stehen. Vor Zorn biß er seine Lippen blutig. Er hätte am liebsten seinen Haß und seine Enttäuschung herausgeschrien.
    Doch er beherrschte sich. Es brachte nichts, wenn er jetzt durchdrehte.
    Die Karten waren neu gemischt und anders verteilt worden, und es würde sicherlich Schwierigkeiten geben.
    Der Mörder nickte. »Gut, wenn du es nicht anders haben wolltest, Goldman, ich mache das Spiel mit.«
    Die Worte klangen sicher. Doch so fühlte er sich beileibe nicht. Noch immer fragte er sich, wie es Goldman geschafft hatte, diesen Treffer ins Herz zu überleben? Letztendlich mußte sein Killer zugeben, daß er den Mann unterschätzt hatte…
    ***
    Man kann Glück und man kann Pech haben. Oft wechseln sie einander ab. Sheila und ich waren an der Reihe, Pech zu haben, denn durch einen verdammten Wasserrohrbruch kamen wir nicht mehr auf unserer Straße weiter, also blieb uns nur ein Umweg, den aber nahmen auch andere Autofahrer, und so gerieten wir bald in einen Stau.
    »Da kann man nichts machen!«
    Sheila drehte sich um. »Kannst du nicht wenden?«
    »Jetzt nicht mehr.« Ich hatte das helle Scheinwerferpaar hinter uns gesehen.
    Sheila schaute auf die Uhr. »Wie lange kann so ein Stau denn dauern, John?«
    »Keine Ahnung, aber haben wir es so eilig?«
    »Nein, das wohl nicht, aber ich bin innerlich unruhig. Ich will einfach nach Hause und versuchen, eine Spur zu finden. Das kannst du doch verstehen?«
    »Bestimmt.«
    Sheila nestelte an ihrer Handtasche. »Es ist ja möglich, daß Bill tatsächlich die eine oder andere Notiz hinterlassen hat, wenn er hinterher noch auf etwas zurückkommen will…«
    »Kann alles sein. Stell dir mal vor, Sheila, er ist schon wieder zu Hause.«
    »Was?« Sie schaute mich aus großen Augen an. »Ich soll mir das vorstellen?«
    »Ja.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich im Prinzip auch nicht, aber es ist eine Möglichkeit.«
    »Dann ruf doch an.«
    »Mach du es.«
    »Gut.«
    Sie hielt den Hörer schon in der Hand, als ich sie fragte: »Wo steckt denn euer Sohn?«
    »Johnny und seine Klasse sind für einige Tage in irgendein Jugendhotel gefahren.«
    »Hat der es gut.«
    »Hoffentlich passiert da nichts. Erinnere dich mal vor Jahren, als die Brut hinter der Mauer lauerte.«
    »Das weiß ich noch.«
    Sheila hatte die eigene Nummer getippt, wartete eine Weile ab, aber es meldete sich niemand. Selbst der Anrufbeantworter war nicht eingeschaltet. »Das hätte ich mir alles denken können«, gab sie zu und legte den Hörer wieder hin.
    Ich stieg aus, um zu sehen, was weiter vor mir ablief. Die uniformierten Kollegen hatten die Straße nicht mehr ganz abgesperrt, sondern inzwischen eine Lücke geschaffen, durch die sich die Fahrzeuge schieben konnten, um ihren Weg fortzusetzen.
    Es würde nur langsam vorangehen, aber es ging voran, und ich stieg wieder ein.
    »Was ist?«
    Ich winkte ab. »Es dauert nicht mehr

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