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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Kreuzung würden wir in den ruhigen Teil der Wohnanlage hineinfahren, wo nur Einfamilienhäuser standen. Wer hier lebte, zählte nicht zu den armen Menschen. Auch den Conollys ging es finanziell relativ gut, ohne daß es ihnen zu Kopf gestiegen war.
    Sheila reckte sich und schüttelte den Kopf. »Möglicherweise mache ich mir auch zu viele Gedanken, John.«
    »Bestimmt.«
    »Sollten wir etwas finden, was wirst du dann tun?«
    »Der Spur nachgehen.«
    »Heute noch?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Bill ist mein Freund. Da schlage ich mir doch gern so manche Nacht um die Ohren, und ich werde Suko mitnehmen.«
    »Das beruhigt mich.«
    »Auch der Wagen dort?«
    »Welcher Wagen?«
    »Da, an eurem Haus. An der Einfahrt. Er steht dort quer, weil das Tor verschlossen ist. Und der Fahrer hat nicht zurückgesetzt, so blockiert er den Gehsteig.« Ich schaltete das Fernlicht ein, damit Sheila alles besser sehen konnte.
    Sie starrte hin, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Das ist wohl nicht Bill. Der fährt so einen Wagen nicht.«
    »Hattest du nicht von einem Leihwagen gesprochen?«
    »Stimmt ja.« Sie war plötzlich wieder aufgeregt. »Es kann doch sein, daß es Bill ist. Wenn ja, warum wartet er dann auf diese Art und Weise?«
    Ihre Stimme zitterte plötzlich, und Sheila warf mir einen ängstlichen Blick zu.
    »Das werden wir noch herausfinden.« Ich schaltete das Fernlicht wieder aus und ging auch mit der Geschwindigkeit herunter. Wir schlichen uns förmlich an das andere Fahrzeug heran.
    Mein Rover stand noch nicht ganz, da war Sheila schon aus dem Wagen.
    Sie lief auf den Corsa zu, wobei ihre Hand zum Türgriff zuckte, doch sie öffnete die Tür nicht, bückte sich statt dessen, um einen Blick ins Fahrzeug zu werfen. Als ich sie erreichte, richtete sie sich wieder auf.
    »Es ist nicht Bill!« In ihrer Stimme schwang Erleichterung mit. »Ich kenne den Mann nicht. Er rührt sich auch nicht, John…« Die Stimme versickerte.
    »Der sieht aus wie tot.«
    »Moment, das werden wir gleich haben.« Ich schob Sheila sanft zur Seite, um die rechte Tür öffnen zu können.
    Es ging ganz leicht, doch der Schreck durchfuhr mich im nächsten Augenblick.
    Der Fahrer war nicht angeschnallt gewesen. Er lastete mit seinem Gewicht auf der Tür und kippte mir beim Öffnen entgegen…
    ***
    Das Erwachen war - wie immer nach derartigen Niederschlägen - brutal.
    Der Reporter hatte den Eindruck, als sollte sein Hals zerrissen und ihm der Kopf gesprengt werden. Auf seinen Augen lastete ein Druck, als bestünden die Lider aus Eisen. Es war ihm zunächst nicht möglich, sie zu bewegen, und so blieb er still liegen.
    Man hatte ihn auf den Rücken gelegt. Der steinige Boden war kalt und Bill fror. Er bewegte sich nicht. Er tat zunächst das, was wichtig war. Er versuchte zu rekapitulieren, was ihm widerfahren war. Deshalb kramte er in der Erinnerung.
    Es war einiges schiefgegangen. Bildfragmente huschten wie Filmschnipsel durch seinen Kopf.
    Er sah die Dunkelheit, er sah einen schattigen Wald, er sah eine Lichtung, ein Auto, er sah Gesichter.
    Eines schälte sich deutlich hervor. Ein Gesicht mit Bart, ein Mann, der ihn an diesen einsamen Treffpunkt bestellt hatte, und Bill grübelte über den Namen des Mannes nach, der ihm zunächst nicht einfallen wollte.
    Nach einer Weile riß die Blockade. Er wußte jetzt, mit wem er es zu tun gehabt hatte.
    Der Mann hieß Goldman!
    Ja, das war sein Name gewesen, und er hatte ihm etwas berichten wollen. Aber was?
    Bill war noch zu down, als daß ihm der Name eingefallen wäre. Aber er sah plötzlich drei Gestalten mit geschwärzten Gesicherten, die ihm die Falle gestellt hatten. Er sah sich am Boden liegen, dann hatte er den Schlag bekommen und mußte weggeschafft worden sein, denn unter freiem Himmel war er nicht erwacht, das wußte er genau.
    Aber wo bin ich dann?
    Es war nur eine schlichte Frage, die sich in seinem Kopf ausbreitete, aber sie beschäftigte ihn so stark, daß er sich plötzlich fürchtete und diese absolute Dunkelheit ihm vorkam wie Wände, die langsam auf ihn zurückten, um ihn zu zerquetschen. Bill hörte den eigenen Herzschlag überlaut. Sein Gesicht mußte rot angelaufen sein. Er hatte den Eindruck, es würde brennen, während gleichzeitig er im Rücken fror.
    Seine Kopfschmerzen blieben. Sie waren wie eine böse Warnung zu verstehen, die besagte, daß er sich um Himmels willen nicht übernehmen sollte. Er mußte nur ruhig bleiben, er durfte auf keinen Fall gewisse Dinge

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