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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dessen eigener Dimension, also in Tanaar befand.«
    »Ja. Merlin dachte wohl, dass der Stein in der Unterwasserhöhle niemals mit Menschenblut in Berührung kommen kann. Er muss doch gewusst haben, dass das die magische Wirkung aufhebt.« Zamorra schüttelte den Kopf. »Es war wirklich auch kaum zu erwarten.«
    Gryf schaute einen Moment zu den Sternen empor, die heute Nacht besonders hell funkelten. »Ja, dazu war die Höhle zu unzugänglich. Er hat danach mein Gedächtnis blockiert, wahrscheinlich um den Ort noch zusätzlich unauffindbar zu machen. Erst während unseres aktuellen Einsatzes hat sich die Blockade plötzlich wieder gelöst.«
    »Warum?«
    »Hm, vielleicht, weil Merlin wollte, dass ich wieder weiß, um was es geht? Das hat ihm viele Erklärungen erspart. Wenn sich Merlins Körper immer noch in der Regenerationskammer befindet, dann wird auch seine Inkarnation extrem schwach sein. Er brauchte Hilfe.«
    Zamorra hob den Kopf. Breitbeinig saß er da, den Oberkörper nach vorne gebeugt, die Hände auf den Oberschenkeln abgestützt. »Dann können wir jetzt Folgendes sagen: Durch Pattys Unfall in der Unterwasserhöhle wurde die Magie des Avalonsteins unwirksam gemacht. Das Netz der Götter , das Lhaxxa-Tok in der Schwarzen Gruft gefangen hielt, löste sich auf, der Dämon kam frei. Und er wollte nun vollenden, was er vor Jahrtausenden nicht geschafft hatte.«
    »Richtig, Alter. Er wollte Svantevit diese Welt schenken und dafür im Tausch die absolute Unsterblichkeit bekommen.«
    »Hm, ich frage mich gerade… Zu damaliger Zeit war Svantevit noch kein besonders starker Dämon. Ob er da wirklich in der Lage war, die absolute Unsterblichkeit zu verleihen? Das erscheint mir doch sehr fraglich. Ich glaube eher, dass Lhaxxa-Tok einer Fehlinformation aufgesessen ist.«
    Gryf zuckte die Schultern. »Wie auch immer. Auf jeden Fall hat Lhaxxa-Tok erneut versucht, Svantevit in diese Welt zu holen. Merlin muss davon Wind bekommen haben und wollte das verhindern. Da er aber in der Regenerationskammer liegt, gibt es für mich nur eine mögliche Erklärung: Drust Gurthinmoch, die Inkarnation, war all die Jahre vor Ort, als zusätzlicher Sicherheitsfaktor sozusagen.«
    »Ich weiß nicht. Wenn die Inkarnation eng mit Merlin verbunden war, hätte er sie nach Lucifuge Rofocales Attacke nicht mehr aufrechterhalten können, so schwer verletzt, wie er war. Wenn die Inkarnation aber längst zu einer eigenständigen Person geworden wäre, hätte sie zwar von dir, aber schwerlich von mir wissen können. Ich wurde aber genauso wie du hierher gelockt. Und mir ist nun auch klar, warum das Amulett ständig blockiert war. Für Merlin selbst ist das ein Kinderspiel. Und über das Amulett hat er es wohl auch geschafft, meinen Hypnoblock zu umgehen, mich nach Belieben zu beeinflussen und mir die Visionen zu schicken.«
    »Ja. Und meinen zeitlosen Sprung hat er ebenfalls lahm gelegt. Aber warum nur?«
    Zamorra stieß ein leises Lachen aus. »Klar ist, dass Merlin die ungeheure Gefahr deutlich erkannte, wie du schon sagtest. Und so musste er den Übergang Svantevits unbedingt verhindern. Das ist schließlich sein Job. Hm, lass mich kurz überlegen: Mich hat er gebraucht, um die Sichel aus der Schwarzen Gruft zu holen. Dich kannte Lhaxxa-Tok noch als Gartnait und hatte entsprechenden Respekt vor dir. Ich glaube, du und die Inkarnation, ihr solltet euch Lhaxxa-Tok im entscheidenden Moment zu erkennen geben, um ihn abzulenken. Dadurch konnte Deegh das magische Pulver auf die Statue streuen. Das war Merlins Plan. Auf diese eine Situation in der Höhle hat er alles ausgerichtet. Erst kurz zuvor durften wir schlau werden, damit wir ihm nicht zuvor noch den ganzen schönen Plan versauen, starrsinnig wie wir nun mal sind. Wahrscheinlich hat er uns deswegen auch nicht direkt um Hilfe gebeten, weil er glaubte, wir könnten Schwierigkeiten machen.«
    »Er hat uns also mal wieder aufs Übelste missbraucht, der alte Zausel.« Eine steile Zornesfalte legte sich über Gryfs Stirn. »Ähnliche Dinger hat er zwar schon öfters gedreht, aber weißt du was? Dieses Mal nehme ich's ihm richtig übel. Denn so extrem war das bisher noch nicht.«
    »Ja«, murmelte Zamorra. »Er hat uns wie Schachfiguren auf dem Brett herumgeschoben. Was mich dabei am meisten stört, ist, dass er uns dabei völlig willenlos gemacht hat. Das ist… teuflisch.«
    ***
    Getrieben von fürchterlichen Alpträumen, bewegten sich die Pupillen unter den geschlossenen Lidern hektisch hin und

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