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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hatte.
    Er hatte seinen Anhang aus wahren Gläubigen und eine große Anzahl solcher, die im Bus mitfahren und die bequemen Sitze genießen wollten, während alle anderen zu Fuß und beiseite gingen, aber das wär's. Ein fruchtbarer Boden zur Anwerbung von Agenten, um jene auszumachen, die genug hatten und gesprächsbereit waren. Schade, daß es keine Zeit gab, hier ein richtiges Netz aufzuziehen. Er sah auf die Uhr. Zeit, sich wieder zum Hotel zu begeben. Ihr erster Tag war ein Reinfall und Teil ihrer Deckung zugleich. Ihre russischen Kollegen würden morgen eintreffen.
    Der erste Schritt war ein Check der Namen Sloan und Alahad. Das begann mit dem Telefonbuch. Und richtig, da gab es einen Mohammed Alahad. Inserat in den Gelben Seiten, persische und orientalische Teppiche. Der Laden war an der Wisconsin Avenue, rund eine Meile von Ramans Wohnung; keine Besonderheit. Im Crisscross gab es auch einen Mr. Joseph Sloan, mit der Nummer 536-4040, fast wie Ramans 5363040. Eine Ziffer falsch, was den Irrläufer auf dem Anrufbeantworter des Secret-ServiceAgenten leicht erklären ließ.
    Der nächste Schritt war reine Formsache. Ein Befehl ließ die Computeraufzeichnungen hergestellter Verbindungen an den wahrscheinlichen Tagen durchlaufen ... und da war es auf seinem Bildschirm: ein Anruf an 536-4040 von 202-459-6777. Aber das war doch nicht Alahads Ladenanschluß!? Noch ein Check wies 6777 aus als eine Zelle zwei Straßen vom Laden entfernt. Komisch.
    Warum nicht noch einen Check? Der Agent war das technische Genie in der Mannschaft. In der Spionageabwehr gefiel's ihm ganz gut. Man zerpflückte die Dinge einfach immer weiter. Er fand auch, daß die Spione, die er jagte, so ähnlich dachten wie er. Dazu seine technische Expertise ... hmph, im vergangen Monat keine Verbindung zwischen Teppichladen und 536-4040. Er ging einen weiteren Monat zurück. Nein. Und die andere Richtung? Nein, 536-4040 hatte nie 457-1100 angerufen.
    Also, wenn der einen Teppich bestellt hatte und der Händler den Typ anrief, um ihn wissen zu lassen, er wär' endlich angekommen ... warum gab's da keine Anrufe?
    Der Agent lehnte sich zum nächsten Schreibtisch rüber. »Sylvia, kommste mal was anschauen?«
»Was gibt's denn, Donny?«
*
    Ganz Blackhorse war inzwischen gelandet. Die meisten waren in ihren Fahrzeugen oder an ihren Fliegern. Das 11. Berittene Panzerregiment umfaßte 123 M1A2-Abrams-Kampfpanzer, 127 M3A4-BradleySpähfahrzeuge, 12 M1o9A6-Paladin-155-mm-Selbstfahrlafetten und 8 M27o-MLRS-Kettenfahrzeuge, zuzüglich 83 Helikopter insgesamt, 26 davon AH-54D-Apache-Kampfhubschrauber. Das waren die Waffenträger. Unterstützt wurden sie von Hunderten >weicher< Fahrzeuge - meist Laster für Sprit, Essen und Munition - und zwanzig Extras, die man hier Wasserbüffel nannte: von vitaler Bedeutung in diesem Erdteil.
    Der erste Schritt war es, den ganzen Haufen von der POMCUS-Basis wegzubekommen. Die Kettenfahrzeuge wurden auf Tieflader bugsiert für die Fahrt nördlich nach Abu Hadrijah, eine kleine Stadt mit einem Flugplatz und designierter Sammelpunkt für die 11. Cav. Als jedes Fahrzeug aus seinem Lagerhaus fuhr, stoppte es auf einer mit rotem Farbfleck gekennzeichneten Stelle. Dort wurden die GPS-Navigationssysteme gegen bekannte Vermessungspunkte kalibriert. Zwei der IVIS-Geräte waren defekt.
    Die Sattelschlepperfahrer waren Pakistani, ein paar hundert von Tausenden, die das Königreich für niedrige Arbeiten importiert hatte. Für die Abrams- und Bradley-Besatzungen wurde das aufregend, denn die hiesigen Lastwagenfahrer, so schien es, wurden nach Meilen, nicht Stunden entlohnt. Sie fuhren wie die Berserker.
    Auch die Männer der Guard kamen jetzt langsam an. Für die gab es im Moment nichts zu tun außer dem Aufbau bereitgestellter Zelte, reichlich Wassertrinken und Leibesübungen.
    SSA Hazel Loomis hatte den Befehl über diesen Trupp von zehn Agenten. Sissy Loomis war seit Beginn ihrer Laufbahn im FBI. Jetzt ging sie auf die Vierzig zu, hatte aber noch immer die Jubeltrupp-Ausstrahlung, die in ihrer Zeit als Agentin auf der Straße so nützlich gewesen war. Auch konnte sie auf eine Vielzahl erfolgreicher Fälle zurückblicken.
    »Das hier sieht etwas komisch aus«, sagte Donny Selig und legte ihr seine Notizen auf den Schreibtisch.
Viel mußte nicht erklärt werden. Fernsprechkontakte zwischen Nachrichtendienstlern enthielten nie die Worte »Ich habe den Mikrofilm«. Die harmlosesten Äußerungen, im voraus abgesprochen, konnten die richtigen

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