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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erwartete. Hinter Diggs folgte die Stabsgruppe des 11. ACR, in den anderen drei Maschinen eine Sicherheitsgruppe und der Großteil der zweiten Schwadron von Blackhorse.
    Wartende Busse brachten sie zur POMCUS-Basis. Zwei Stunden später rollte die Zweite der Blackhorse ins Freie.
»Wie meinen Sie das?« fragte Daryaei.
»Anscheinend ist eine größere Truppenbewegung im Gange«, sagte ihm sein Geheimdienstchef. »Radarstellungen im Westen des Irak haben Linienmaschinen entdeckt, die aus dem Luftraum Israels in den der Saudis wechseln. Wir sehen auch eskortierende und patrouillierende Jäger.«
»Was noch?«
»Gegenwärtig nichts, doch scheint es gut möglich, daß die Amerikaner eine weitere Einheit ins Königreich verlegen. Ich bin mir nicht sicher, welche - sicherlich aber keine sehr große. Ihre in Deutschland stationierten Divisionen sind in Quarantäne und alle heimatbasierten ebenfalls. Tatsächlich ist der Großteil ihrer verfügbaren Armee für interne Sicherheit im Einsatz.«
»Wir sollten sie trotzdem angreifen«, drängte sein Luftwaffenberater.
»Das hielte ich für einen Fehler«, sagte sein Nachrichtenoffizier. »Es wäre eine Verletzung des saudischen Luftraums, was diese Ziegenhirten vorzeitig warnen würde. Die Amerikaner können bestenfalls eine Einheit von Brigadestärke verlegen. Eine zweite liegt auf Diego Garcia beziehungsweise deren Gerät, wir haben aber keine Nachricht, daß sich diese bewegt hat, und wenn, erwarten wir, daß unsere indischen Freunde sie aufhalten können.«
»Wir vertrauen den Heiden?« fragte der Luftwaffenberater verächtlich.
»Ihrer Abneigung gegen Amerika können wir vertrauen. Und wir können sie fragen, ob ihre Flotte etwas gesichtet hat. Jedenfalls könnte Amerika nur eine weitere Brigadestärke aufstellen, mehr nicht.«
»Vernichten wir sie trotzdem!«
»Das wirft operationeile Geheimhaltung über Bord!« Darauf wies der Nachrichtenoffizier hin.
»Wenn die noch immer nicht wissen, daß wir kommen, sind sie Narren«, wandte der Luftwaffenberater ein.
»Die Amerikaner haben kein Grund zum Verdacht, daß wir gegen sie Feindseligkeiten vornehmen. Ihre Flieger anzugreifen, falls sie das sind, würde unnötigerweise sie, nicht nur die Saudis alarmieren. Die sind wohl besorgt wegen unserer Truppenbewegungen im Irak. Sollen sie doch eine kleine Verstärkung einfliegen. Mit der verfahren wir, wenn die Zeit gekommen ist«, sagte der Nachrichtendienstler.
»Ich werde Indien anrufen«, sagte Daryaei ausweichend.
*
    »Nur Navigationsradar ... korrigiere: zweimal Luftüberwachung, wahrscheinlich von den Trägern«, sagte der Unteroffizier. »Kursverfolgung ergibt null-neune-null, Geschwindigkeit rund sechzehn.«
    Der Taktik-Offizier auf der Orion, Tacco genannt, sah auf seine Karte. Der indische Kampfverband war am östlichsten Rand des ovalen Fahrtmusters angelangt, das seit mehreren Tagen beibehalten wurde. Binnen zwanzig Minuten würde eine Kehrtwende nach Westen erfolgen, und dann würde es langsam aufregend. COMEDY war jetzt 120 Meilen von dieser Formation entfernt, und seine Maschine fütterte Anzio und Kidd ständig mit Daten. Unter den Flügeln der von vier Propellerturbinen angetriebenen Lockheed hingen vier Harpoon-Raketen. Weiße: scharfe Waffen. Das Flugzeug war nun unter dem taktischen Kommando von Captain Kemper auf der Anzio, und auf seinen Befehl hin könnten sie diese Raketen starten, zwei für jeden der indischen Flugzeugträger, denn sie waren die Fernwaffe der gegnerischen Marine. Wenige Minuten dahinter würde dann ein Schwärm Tomahawks und weiterer Harpoons mit gleichem Ziel folgen.
»Fahren die EMCON?« fragte sich der Offizier laut.
»Mit eingeschalteten Nav-Geräten?« erwiderte der Unteroffizier.
»COMEDY hat sie doch sicher schon mit ESM erfaßt. Wetten, daß unsere Kerle den ganzen Himmel aufheizen, Sir.« Im Grunde hatte COMEDY zwei Möglichkeiten. Auf EMCON - Emissionskontrolle - gehen, also ihre Radare abschalten, damit die andere Seite Zeit und Treibstoff bei der Suche verprassen müßte, oder einfach alles einschalten und damit eine riesige elektromagnetische Blase erzeugen, die leicht zu erkennen war, aber gefährlich für den, der in sie eindringen wollte. Anzio hatte die zweite Option vorgezogen.
»Irgendwelches Fliegergequatsche?« fragte Tacco ein weiteres Besatzungsmitglied.
»Negativ, Sir, nicht im geringsten.«
»Hmpf.« Was machten die bloß? Er konnte nicht wissen, was die sagten oder dachten. Er hatte bloß die aus Radardaten von

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