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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aber wahrscheinlich Checkflüge. Aber jetzt hob eine Vierer-Rotte in zwei engen Paaren ab. Das machte sie zu Jagdflugzeugen - mit einer Mission.
Gegenwärtiger Geleitschutz für Operation CUSTER war in diesem
    Sektor eine Rotte von vier amerikanischen F-16, die zwanzig Meilen vor der Grenze patrouillierten.
»Kingston Führung, hier Himmelsauge sechs, over.«
»Himmel, Führung.«
»Haben vier Bandits, null-drei-fünf ihre Position, Engel zehn steigend,
Kurs zwo-neun-null.« Die vier amerikanischen Jäger flögen nach Westen, um sich zwischen die UIR-Jäger und die Linienmaschinen zu setzen.
    Die UIR-Jagdflugzeuge, inzwischen als F-1 aus Frankreich identifiziert, preschten weiter Richtung Grenze, bogen zehn Meilen vorher ab und zeichneten sie schließlich mit nur einer Meile Abstand nach. Die F-16 taten es ihnen gleich, die Piloten sahen einander und musterten jeweils durch ihre Schutzvisiere ihre Gegenüber aus 4000 Meter Entfernung. Luft-LuftRaketen waren unter den Flügeln sämtlicher Jäger klar erkennbar.
    »Kommse doch rüber, wennse Lust auf 'n Plausch haben«, schlug der Major in der führenden F-16 auf Guard-Frequenz vor. Es kam keine Antwort. Die nächste Rate von Operation CUSTER setzte ungehindert ihren Weg nach Dhahran fort.
*
    O'Day war früh drin. Seinem Babysitter, der ja nicht zur Schule mußte, kam gern, denn ihm gefiel der Gedanke ans viele Geld, und die wichtigste Nachricht für alle Beteiligten war, daß in zehn Meilen Umkreis nicht ein Fall dieser neuen Krankheit aufgetreten war. Trotz der Unannehmlichkeiten hatte O'Day jede Nacht zu Hause geschlafen - auch wenn es einmal nur vier Stunden waren. Er wäre kein Daddy, wenn er nicht mindestens einmal am Tag sein Töchterchen küßte, und sei es im Schlaf.
    Wenigstens war die Fahrt zur Arbeit jetzt leichter; er hatte vom Bureau einen Wagen, schneller als seinen und mit Warnleuchte, die half, ihn durch all die Sperren zu schleusen.
    Auf dem Schreibtisch lagen die Fallresümees von den Hintergrundchecks bei den ganzen Secret-Service-Leuten. Die Arbeit war bei fast jedem Fall von abstumpfender Duplizität gewesen. Eine Hintergrund-Überprüfung war bei jedem USSS-Angestellten Pflicht, sonst hätten sie die Sicherheitsfreigaben, die Teil des Jobs waren, nie erhalten. Geburtsurkunden, Schulfotos und alles übrige ließen sich perfekt bestätigen.

Aber in zehn Fällen gab es lose Enden, denen man im Laufe des Tages nachgehen würde. O'Day kam immer wieder auf einen zurück.
Raman war Iraner von Geburt. Aber Amerika war eine Nation von Immigranten. Der FBI selbst war mit Irischamerikanern gegründet wurde, vorzugsweise von Jesuiten ausgebildet, weil J. Edgar Hoover geglaubt haben sollte, daß kein Irischamerikaner mit jesuitischer Ausbildung sein Land auch nur im entferntesten verraten könnte. Gewiß hatte es damals Aufsehen erregt, und noch heute war Antikatholizismus das letzte ehrbare Vorurteil. Aber genauso bekannt war, daß Immigranten oft die loyalsten Bürger abgaben. Davon profitierten das Militär und die anderen Sicherheitsbehörden. Nun, dachte Pat, das wäre nicht schwer.
Bloß die Teppichgeschichte prüfen und gut. Er fragte sich, wer dieser Mr. Sloan war. Ein Typ, der einen Teppich wollte, wahrscheinlich.
*
    Es lag eine Stille über den Straßen Teherans. In Clarks Erinnerung waren sie 1979/80 nicht so gewesen. Auch bei seinem kürzlichen Besuch war es anders gewesen, mehr wie die übrige Gegend: geschäftig, aber nicht gefährlich. Als Journalisten betrugen sie sich wie Journalisten.
    Clark kehrte wieder in Marktviertel ein, sprach höflich mit Leuten über das Geschäftsumfeld, das Lebensmittelangebot, was man von der Vereinigung mit dem Irak hielt etc., und was er bekam, war Marke Vanille.
    Platitüden. Politische Aussagen waren ohne jede Würze, auffallend arm an der Leidenschaftlichkeit, die ihm vom Geiseldrama her im Gedächtnis war, als jedes Herz, jede Seele sich gegen die übrige Welt wandte - besonders Amerika. Den Antrieb von damals spürte er bei den Leuten nicht mehr und dachte an den merkwürdig freundlichen Juwelier zurück. Die wollten wohl bloß leben wie jeder andere auch. Die Apathie erinnerte an die Sowjetbürger der Achtziger. Die wollten nur weiterkommen, ein bißchen besser leben und daß ihre Gesellschaft auf ihre Bedürfnisse einging. Hier war die revolutionäre Wut ausgebrannt. Warum hatte dann Daryaei so gehandelt? Wie würde das Volk es aufnehmen? Am wahrscheinlichsten war, daß er die Volksnähe verloren

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