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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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sich nicht gegen das heilige Andelain. Stattdessen streben sie dem Gravin Threndor zu.
    Versteht ihr, was das bedeutet? Sie streben zum Gravin Threndor, weil ihr die Schlange des Weltendes nicht bekämpfen könnt, solange die üble Theurgie von Kevins Schmutz die Lady behindert. Wollt ihr Kevins Schmutz abschaffen, müsst ihr erst Kastenessen ausschalten - und er hält sich in den Schrathöhlen verborgen, wo er auf die grenzenlose Wildheit von Ihr, die nicht genannt werden darf, zurückgreifen kann. Versucht ihr also …«
    Covenant nickte knapp. »Ja, ich verstehe«, murmelte er finster.
    Aber der geistesabwesende Insequente achtete nicht auf ihn. »Versucht ihr also, in den Berg einzudringen, werden Sandgorgonen und Skurj sich euch entgegenstellen. Dazu kommen zweifellos ganze Horden von Höhlenschraten. Eure Feinde werden zahlreich und schrecklich sein.«
    »Ich habe gesagt, dass ich verstehe«, fauchte Covenant. Seine Hände umklammerten den eingewickelten Krill, obwohl er das nicht zu merken schien. »Höllenfeuer! Das brauchst du nicht noch mehr auszumalen. Und du bist nicht nur hergekommen, um uns zu warnen. Du hast noch einen weiteren Grund.«
    Linden hielt unwillkürlich den Atem an. Die Schwertmainnir beobachteten den Eifrigen mit der Aufmerksamkeit von Kriegerinnen. Mahrtiir stand wie kampfbereit an Lindens Schulter.
    Die Insequenten behielten den Eifrigen weiter im Griff. Er verausgabte offenbar die letzten Kräfte, als er keuchte: »Das Schicksal der Lady steht in Wasser geschrieben. Alle Prophezeiungen sind weggewischt. Trotzdem bleibt ihr Bedürfnis, Tod zu bewirken. Daraus schließen wir, dass sie Verbündete braucht.«
    Linden zwang sich dazu, langsam auszuatmen, aber ihr Herz hämmerte weiter.
    »Obwohl es in der Erde zahlreiche Mächte gibt, können wir sie nicht heraufbeschwören. Die Elohim wollen dir nicht helfen. Und die Insequenten selbst können zu diesem Zweck nicht dienen. Gegen Wüteriche sind wir weitgehend hilflos - ebenso gegen Sie, die nicht genannt werden darf. Die Gefahr, dass wir gezwungen werden, uns gegen dich zu wenden, ist allzu groß.«
    Covenant wurde sichtlich unmutiger. »Zur Sache! Wer käme noch infrage?«
    Diesmal schien der Eifrige ihn zu hören. »Wir sehen keine Alternative zu den Haruchai, die jedoch nicht auf uns hören. Kein Insequenter kann sie beeinflussen. Würden wir an sie appellieren, würden sie die Ohren verschließen und bleiben, wie sie sind.«
    »Das wäre Selbstmord«, protestierte Linden impulsiv. »Natürlich würden sie sich weigern. Sie können unmöglich gegen Sandgorgonen und Skurj kämpfen.«
    Aber Mahrtiirs Stimme übertönte ihre, als er fragte: »Wem werden die Schlaflosen dienen?«
    Gleichzeitig wandte Covenant ein: »Was soll das alles? Auch wenn die Ranyhyn uns tragen, kann keiner von uns rechtzeitig nach Schwelgenstein gelangen. Die Schlange ist dort, bevor die Meister auch nur erfahren, dass wir sie brauchen. Und danach sind alle Bemühungen vergeblich.«
    Der Eifrige wartete leichenblass und starr darauf, dass wieder Schweigen herrschte.
    »Hol es der Teufel«, murmelte Covenant mit einem Blick zu ihm hinüber. »Redet meinetwegen weiter. Ich halte jetzt den Mund.«
    Mit der Stimme des Eifrigen antworteten die Insequenten: »Dies ist unser letzter Auftrag für den Eifrigen. Die Haruchai vermögen viel. Wählt diejenigen unter euch aus, auf die sie am ehesten hören werden. Er wird sie nach Schwelgenstein versetzen, wo sie zugunsten des Landes plädieren können. Er selbst wird dann nicht länger leben und leiden müssen. Aber vielleicht bleibt etwas Hoffnung zurück.«
    Bevor sonst jemand reagieren konnte, verkündete Mahrtiir mit heller, klarer Stimme: »Ist das dein Wort, Insequenter, werden meine Seilträger dich begleiten.«
    Pahni hob ruckartig den Kopf, wandte sich von Jeremiah ab. Bhapa, der jäh blass geworden war, wirkte erschrocken.
    Das Versprechen des Mähnenhüters schien den Eifrigen - oder sein Volk - zu befriedigen. »Das ist gut«, bestätigte er oder es. »Dem Zeitenherrn würden die Haruchai nichts abschlagen. Trotzdem hat er eine andere Aufgabe, von der er sich nicht ablenken lassen darf.«
    Dann verließ das Geas den hinfälligen Mann, der im Sand zusammensackte. Auf Händen und Knien, nicht mehr durch die Bänder seines Gewands gestützt, stieß er ein anfallartiges heiseres Lachen aus.
    Die Seilträger?, dachte Linden. Die Seiltragerl O Gott!
    Das hatte Covenant vorausgesehen …
    Er starrte den Sterbenden finster

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