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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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von den Jheherrin, den Sur-Jheherrin und dem Reinen sprechen zu können?
    »Wir sind die Feroce«, beteuerten die Geschöpfe furchtsam. »Das muss dir bekannt sein. Es kann dir nicht unbekannt sein. Du bist der Reine. Du hast Zeichen der Macht getragen, die den Jheherrin vorausgesagt waren. Du hast den Sturz des Erschaffers und die Zerstörung seines Horts bewirkt. Du hast unsere Urväter aus Sklaverei und Grauen erlöst.«
    Sie nickten gemeinsam, als gehorchten sie einem unhörbaren Befehl. »Du bist der Reine«, wiederholten sie. »Du hast mit den Jheherrin gesprochen. Sie haben dir geholfen. Wir verstehen deine Frage nicht. Hast du nicht gewusst, dass unsere Vorfahren zu zahlreich waren, um jemals gezählt werden zu können? Hast du nicht gewusst, dass sie nach der Zerstörung des Horts des Erschaffers nicht den Wunsch hatten, in ihren gefährlichen unterirdischen Gängen zu bleiben? Sie waren die Weichen. Ein ganzes Zeitalter lang haben sie sich davor gefürchtet, ihre Gänge zu verlassen. Aber als das Gebiet ihrer früheren Schrecken immer mehr von Staub und Tod bedeckt war und die verbliebene Bösartigkeit des Erschaffers abklang, haben sie beschlossen, das Wasser und den Schlamm einer freundlicheren Heimat aufzusuchen.«
    Während sie sprachen, nahm ihre Sprache einen komplexeren Rhythmus an. Offenbar hatten sie das Gefühl, diese Geschichte erfordere einen anderen Tonfall. »Unzählig viele von ihnen - Aussat Befylam, Fael Befylam, Roge Befylam; andere, die zu ängstlich waren, um sich vor dir sehen zu lassen; alle, die sich für das Geschenk des Lebens mit Leben bedanken wollten -, alle erduldeten den grausam mühseligen Treck nach Norden, ständig auf der Suche nach Schlamm und Wasser, nach Schlamm und Wasser in neuer Umgebung. Hast du das nicht gewusst?«
    »Die Sur-Jheherrin haben mir einiges erzählt«, gab Covenant widerstrebend zu. »Andere Dinge habe ich erraten. Aber damit ist meine Frage nicht beantwortet.«
    Wie hatten die Jheherrin in ihren vielen Formen sich in Wesen wie die Skest und die Feroce verwandelt?
    Warum hielten die Feroce den Lauerer für einen Gott?
    Die Vorstellung, einen Verbündeten wie den Lauerer zu brauchen, ließ ihn innerlich fluchen.
    »Du bist der Reine«, wiederholten die Wesen, als besäße dieser Name liturgische Kraft, »Träger von Metall und Verursacher von Qualen. Die Majestät, die in der Sarangrave residiert, kann dir nicht unbekannt sein. Dir kann ihre Herrschaft über Sumpf und Morast und Wasser, über alles, was schwimmt und gleitet und kriecht und gräbt und flitzt nicht unbekannt sein. Wir können nicht verstehen, wie dir unbekannt sein soll, welche Veränderungen der Herrscher schon bewirkt hat. Seine Macht ist erstaunlich. Sie hat die Weichen wundersam verändert. Sie hat sich auf die verschiedenen Befylam der Jheherrin unterschiedlich ausgewirkt - aber alle sind verwandelt worden.
    Aus den Befylam sind die Skest hervorgegangen: Hirnlos und servil, zu leicht beeinflussbar, um unserem Hoch-Gott glaubhaft zu huldigen. Ein Zeitalter lang haben sie in der Sarangrave seine Befehle ausgeführt, keine anderen gehört. Dann sind sie zu einem neuen Dienst berufen worden. Wir Feroce verachten sie.
    Andere Jheherrin haben die Sur-Jheherrin gezeugt, die zu furchtsam waren, um ihrem wahren Herrn zu dienen, und zu gerissen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Auch sie verachten wir Feroce.
    Andere Befylam waren klüger, haben die Vereinigung mit unserem Hoch-Gott gesucht. Der Reine war nicht mehr da. In seiner Abwesenheit haben sie sich danach gesehnt, für ihre Erlösung mit Selbstaufgabe zu bezahlen. Ihr Wunsch wurde ihnen gewährt. Unser Hoch-Gott hat sie verschlungen. Sie haben zur Steigerung seiner Majestät beigetragen. Wir Feroce verehren sie.
    Unter den Jheherrin gab es jedoch auch einige, die eine andere Art von Lebenszweck anstrebten. Weil sie bescheiden waren, strebten sie nicht nach Vereinigung. In ihrer Dankbarkeit für ihre Erlösung begehrten sie Erniedrigung statt Kapitulation. Auch ihren Wunsch hat unser Hoch-Gott erfüllt. Aus mehreren Arten von Weichen hat er die Feroce geschaffen, damit sie seinen Befehlen gehorchten. Wir vermehren uns von Generation zu Generation zu seinen Ehren. So vervollständigen wir die Erlösung der Jheherrin.«
    Covenant wand sich innerlich. Er wollte lautstark protestieren; er wollte Einwände vorbringen, die so unwiderlegbar wie der Krill waren. Direkt oder indirekt machten die Feroce ihn für ihre Anbetung des Lauerers

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