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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Prinzip Thomas Covenants Geist in der kostbaren, aber doch nicht ganz reinen Goldlegierung seines Eherings: Symbol und Manifestation seines vergänglichen Menschentums.
    Und zuletzt will ich den grenzenlosen Zorn aus der Mitte deines Herzens. Er wird mich nähren, wie es die Dämondim nicht konnten.
    Damals hatte Linden ihn nicht verstanden; jetzt aber begriff sie. Er hatte das Erbe des Galgenbühls angesprochen. Ihr Zorn und ihre emotionale Extravaganz sollten ihm helfen, Jeremiah und dem Croyel seinen Willen aufzuzwingen. Aber die Mahdoubt hatte ihn daran gehindert, sich Linden zu unterwerfen, und nun wusste Linden endlich den Grund dafür. Anders als der Egger wusste sie, dass zu dem Galgenbühl mehr gehörte als Wut und Morden, Tod und Vergeltung. Wozu hatte der Forsthüter der Würgerkluft ihr sonst eine Frage gestellt, die sie nicht hatte beantworten können?
    Ja, weil die Mahdoubt sich geopfert hatte, konnte Linden sich auf den Egger einlassen, ohne befürchten zu müssen, dass er sie vereinnahmen würde. Hatte er sie erst einmal zu Jeremiah und dem Croyel geführt, würde sie weiter imstande sein, um ihren Sohn zu kämpfen.
    Irgendwie.
    Jetzt nickte sie zu dem Egger hinüber und versuchte, auf das erwartungsvolle Schweigen ihrer Gefährten zu antworten.
    »Ich sollte zu ihm gehen.« In ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme schwach und substanzlos wie eine Traumgestalt. »Um dieses Portal zu öffnen, braucht man mehr als Erdkraft und das Gesetz. Deshalb wollte der Egger nicht nur meinen Stab und Covenants Ring. Er wollte mich.
    Die Urbösen und die Wegwahrer könnten uns helfen, aber sie sind nicht hier, hätten uns nicht herbringen können. Der Eifrige sagt, dass er vorerst nichts tun kann. Und ich bin den Gräuelingern wenigstens schon einmal begegnet.« Du verfolgst einen Zweck, der nicht dein eigener ist, und hast kein Ziel. »Das ist mehr, als der Egger behaupten kann. Als er angefangen hat, sie zu studieren, waren sie längst ausgestorben. Was er über sie weiß, ist aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.
    Ich sollte versuchen, ihm zu helfen, ehe er einen Fehler macht, der uns alle das Leben kostet.«
    Linden beobachtete weiter Covenant, weil sie hoffte, er werde sie hören und darauf reagieren, zwang sich dann aber, sich nach ihren Freunden umzudrehen. Sie sah nacheinander Liand, dann Mahrtür und seine Seilträger, zuletzt die Riesinnen an, bevor sie hinzufügte: »Außer jemand von euch hat eine bessere Idee.«
    Liand konnte seine Sorge nicht verbergen und versuchte es auch gar nicht. Er schien den größten Teil seiner Kraft darauf verwenden zu müssen, den leuchtenden Orkrest hochzuhalten. Der Mähnenhüter senkte den Kopf, als wollte er seine Verwirrung, seine Schwäche tarnen. Pahni klammerte sich an Liands freien Arm und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter, als suchte sie dort Trost. Bhapa schluckte mehrmals, machte den Mund auf und zu, schien Worte für seinen Kummer zu suchen. Dann sah er sich hilflos um und gab auf.
    Die alle anderen hoch überragenden Riesinnen erwiderten Lindens Blick offen. Einige von ihnen wirkten leicht verlegen, vielleicht weil es ihnen widerstrebte, sich ihre Unsicherheit und Besorgnis anmerken zu lassen. Graubrand und Rahnock studierten Linden, als versuchten sie ihre Fähigkeit abzuschätzen, sie zu überraschen. Aber Raureif Kaltgischt grinste wie die Klinge eines Krummsäbels: kalt und mit rasiermesserscharfer Schneide.
    »Linden Riesenfreundin, wir haben typisch riesenhaften Leichtsinn bewiesen, als wir uns dafür entschieden, den Egger zu begleiten. Diese Unklugheit jetzt widerrufen zu wollen, würde uns in den Augen aller, die unsere Geschichte hören werden, Schande machen.« Die Eisenhand zuckte übertrieben mit den Schultern. Ernsthafter fuhr sie fort: »Untätig zu verharren, bewirkt nichts. Covenant Zeitenherr hat uns gewarnt, und wir täten gut daran, auf ihn zu hören. Findest du, dass deine Bekanntschaft mit den Gräuelingern oder deine Vertrautheit mit dem Stab des Gesetzes dem Egger helfen könnte, hoffe ich nur, dass er dein Angebot nicht ausschlägt.«
    Die anderen Schwertmainnir nickten. Nur Galt und Branl schüttelten den Kopf, und Clyme fragte: »Welche Magie besitzt du noch, Linden Avery, die unsere Bedürfnisse erfüllen kann? Hast du dich nicht freiwillig aller wichtigen Ressourcen beraubt?«
    Noch ehe Linden antworten konnte, hob Mahrtür ruckartig den Kopf, trat einen Schritt vor. »Was geht dich das an, Schlafloser?« Die alte

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