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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geheimnis verwahrte, oft genug hatte man ihn danach gefragt, aber Gerbert hatte auch unter der Folter geschwiegen. Es war keine sehr harte gewesen, man wollte ihn nicht ganz fertigmachen, man versuchte es jetzt auf eine andere Tour, um an sein Geheimnis zu gelangen.
    Sie würden sich wundern, alle würden sich wundern, denn so leicht gab er sich nicht geschlagen. Er würde die Stadt sowieso verlassen und untertauchen, aber dazu mußte noch Zeit vergehen, denn er durfte sich auch nicht selbst durch seine Aktivitäten und hektischen Tätigkeiten verraten.
    Gerbert d'Aurillac wollte nicht mehr länger warten. Er mußte raus aus dieser Nische. Die Zeit drängte. Er wollte in seinem Versteck untertauchen.
    Viele seiner Gegner ahnten, daß er ein geheimes Versteck in der Stadt unterhielt, aber davon hatte er natürlich nie gesprochen. Man reimte sich etwas zusammen, ohne Genaues zu wissen.
    Es war kalt. Er trug die Sandalen mit den Schnürriemen und hatte sich Stofflappen darum gewickelt, was ihm ein beinahe lautloses Laufen ermöglichte. Dabei bewegte er sich meist im Schatten der Häuser.
    In dieser Nacht sah und hörte er keinen Soldaten. Sogar in der Nähe des Stadttores standen sie nicht. Keine Waffen klirrten, keine Pferde schnaubten.
    Es gefiel ihm immer weniger. Das Licht des Mondes hatte sich wie ein silbriges Gespinst über den Ort gelegt. Gerbert verglich es mit einem Netz, in dem er sich fangen sollte.
    Nie und nimmer.
    Er würde es den anderen zeigen, sie sollten ihn nicht bekommen. Vor der schmalen Steinbrücke, die über einen der Fäkalienbäche führte, blieb er stehen. Auch diese Brücke wurde nicht bewacht, was ihn wiederum stutzig machte.
    Dicht vor dem linken Pfeiler duckte er sich und wartete darauf, daß irgendwelche Soldaten über die Brücke ritten. Niemand kam, weder die Soldaten noch die Mönche aus dem nahen Kloster, die ihm ebenfalls auf der Spur waren.
    Dabei war er einmal ihr Herr gewesen, aber das lag lange zurück. Oder es kam ihn nur so lange vor.
    Links neben ihm schmatzte und gurgelte das Wasser. Da sich der Bachlauf senkte, floß es immer schnell ab. Außerhalb der Stadtmauern setzte der Bach seinen Weg unterirdisch fort, und die Kinder erzählten sich, daß er in der Hölle oder zumindest nahe beim Teufel münden würde.
    Auch in der nächsten Zeit störte ihn niemand, und so wagte Gerbert es.
    Er drückte sich vorsichtig an dem Pfeiler vorbei, ging anschließend in die Knie und rutschte die Böschung hinab, die das Bachbett hier begleitete.
    Der Mann, tauchte nicht ein. Seine Füße fanden Halt auf einem schmalen Steg, der das Ufer des Flusses markierte.
    Gerbert d'Aurillac kannte den Weg. Er kam damit zurecht, denn er führte ihn zu seinem Versteck. Außerdem brauchte er nur noch wenige Schritte zu gehen, bis er die Stelle unter der Brücke erreicht hatte, wo sich der Eingang befand.
    Er wußte selbst nicht, weshalb seine Jäger diesen Einstieg noch nicht entdeckt hatten. Es mußte wohl an seiner eigenen Raffinesse liegen, denn bisher hatte er die Soldaten immer wieder täuschen können. Wenn sie auf ihren Ritten in sein Fenster leuchteten, sahen sie ihn jedesmal im Bett liegen.
    Ein Irrtum, denn Gerbert war schlauer. Er hatte sich eine Puppe gebastelt, die ihm auch tatsächlich ähnelte. Da sein Bett weit genug vom Fenster entfernt stand und der zuckende Fackelschein irritierte, mußten die Soldaten annehmen, daß er dort lag und schlief.
    Sie waren einfältige Geschöpfe, aber das war gut für ihn und seine großen Pläne.
    Unter der Brücke und in der Böschung, wohin sich oft genug die Ratten verirrten, befand sich der geheime Einstieg. Bei Hochwasser wurde er überspült, doch um diese Zeit war damit nicht zu rechnen. So brauchte Gerbert nur die starren Zweige des Buschs zur Seite drücken und die Luke aufzuklappen, die er in die schräge Wand in mühevoller Arbeit eingebaut hatte. Damals hatte man ihn noch nicht so stark kontrolliert, da hatte es sogar einige gegeben, die ihn als Lehrer und nicht als Feind sahen, aber diese Zeiten waren vorbei.
    Eine Luke ohne Schloß ist nichts wert. Er hatte sie mit einem Schloß versehen, einer Riegelkonstruktion auf der Innenseite der Luke. Es war alles gut von ihm vorbereitet worden. Er griff mit der rechten Hand in die Tasche seiner Kutte und holte den Schlüssel hervor. Licht brauchte er nicht, er fand auch in der Dunkelheit mit traumhafter Sicherheit das Schloß. Der Schlüssel glitt hinein, er drehte ihn und hörte, wie der Riegel

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