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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Prolog
    Northumberland, England
1409
    »Wer von Euch tapferen Rittern der Tafelrunde will gegen mich kämpfen?«, rief Isobel.
    »Ich! Nimm mich, Isobel! Nimm mich!«
    Isobel ignorierte die Rufe der Jungen, die um sie herum auf und ab hüpften, reckte sich auf die Zehenspitzen und suchte nach ihrem Bruder. Wo steckte Geoffrey? Als sie ihn endlich im hohen Gras entdeckte, ließ sie sich auf die Fersen nieder und seufzte. Ihr Bruder schaute in den Himmel und redete, glücklich strahlend, mit sich selbst.
    Statt auf ihren Bruder zeigte sie dann auf einen zerbrechlich wirkenden Jungen am Rand der Gruppe. »Du sollst Gawain sein.«
    Die anderen Jungen stöhnten, während Gawain vortrat und sein hölzernes Schwert dabei hinter sich herzog.
    »Sir Gawain«, sagte Isobel und verneigte sich tief. »Ich bin der böse Schwarze Ritter, der Königin Guinevere gefangen genommen hat.«
    Der kleine Junge verzog das Gesicht. »Warum spielst du nicht Königin Gui-, Gui-, Gui…«
    »Weil ich der Schwarze Ritter bin.« Mit ihren dreizehn Jahren war sie die Älteste hier und bestimmte die Regeln.
    Sie starrte die grauen Steinmauern von Hume Castle an. Die Jungen ihres Alters waren drinnen und übten mit echten Schwertern im Hof hinter der Außenmauer. Das war so ungerecht! Vollkommen grundlos verbat ihr Vater ihr, bei diesem Treffen hier mit den Jungen herumzuziehen oder ein Schwert in die Hand zu nehmen. Sie sollte still dasitzen und ihr Kleid nicht schmutzig machen.
    Sie wandte sich wieder an Gawain und hob ihr Schwert. »Willst du nicht kämpfen, um deine Königin zu retten?«
    Gawain stand wie erstarrt, die Augen ängstlich weit aufgerissen.
    Rasch beugte sie sich vor und flüsterte dem Jungen ins Ohr: »Der Ritter der Tafelrunde gewinnt immer! Versprochen!«
    Sie tat ihr Möglichstes, damit seine schwerfälligen Schläge gekonnt aussahen. Als sich das als hoffnungslos erwies, hüpfte sie herum, schnitt Grimassen und spielte den Hofnarren. Bald lachte selbst Gawain. Sie beendete ihre Vorstellung mit einem äußerst angemessenen Tod, indem sie sich stöhnend die Brust hielt, bevor sie der Länge nach zu Boden stürzte.
    Da lag sie, schwitzend und außer Atem, und lauschte dem Beifall der Jungen. Der seltene Sonnenschein fühlte sich auf ihrem Gesicht gut an. Als ein Schatten über sie fiel, öffnete sie die Augen. Sie blinzelte die hochgewachsene Gestalt über ihr an und stöhnte. Konnte Bartholomew Graham sie denn nie in Ruhe lassen? Er war eine echte Plage!
    »Hau ab, Kalbshirn«, sagte sie und streckte ihm die Zunge raus.
    Sie stützte sich auf die Ellenbogen. Sie hatte noch mehr Pech. Alle älteren Jungen waren herausgekommen, um zuzuschauen.
    »Du hast dich seit dem letzten Sommer verändert«, sagte Bartholomew Graham. Absichtlich ließ er seinen Blick auf ihren Brustkorb wandern.
    »Zu schade, dass du das nicht hast.« Sie schlug nach der ihr angebotenen Hand und rappelte sich auf. »Oder hast du damit aufgehört, bei den Spielen zu mogeln und die jüngeren Jungen zu schikanieren?«
    »Ich habe ein echtes Schwert, schöne Isobel«, sagte er augenzwinkernd. »Wenn du mit mir in den Wald gehst, lass ich dich damit spielen.«
    Die älteren Jungen lachten schallend über seine blöde Bemerkung. Gepriesen sei Gott, dass sie keinen von denen je heiraten würde! Ihr Vater würde einen jungen Mann für sie finden, der so edel und ihrer würdig wäre wie Galahad.
    »Isobel!«
    Das Gelächter der Jungen erstarb, als die Stimme ihres Vaters übers Feld dröhnte. Ihr Vater hütete Isobel wie seinen Augapfel, und wehe dem Jungen, der sie beleidigte. Groß wie klein, rannten sie über das Feld davon. Alle bis auf einen. Ihr Bruder schaute sich um, als wäre er gerade aus einem Traum erwacht.
    »Geoffrey, verschwinde!«, zischte sie ihm zu. »Es hat keinen Sinn, wenn du auch noch Schwierigkeiten bekommst.«
    Isobel winkte ihrem Vater zu. Ah, sie hatte Glück. Der Mann, der neben ihm wie eine tragende Kuh daherkam, war ihr Gastgeber Lord Hume. Ihr Vater würde sich in Anwesenheit des alten Mannes zusammennehmen. Sicherheitshalber öffnete sie aber doch die Finger ihrer anderen Hand und ließ das Holzschwert unauffällig auf den Boden fallen.
    Als die beiden Männer schließlich bei ihr ankamen, begrüßte sie Lord Hume mit ihrem besten Knicks. Sie wollte einen guten Eindruck machen, da ihr Vater behauptet hatte, Lord Hume könne ihnen helfen, ihre Ländereien zurückzubekommen.
    »Ich bedaure zutiefst Euren Verlust«, sagte sie und war stolz

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