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0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde mich zurückziehen. Ich will wieder in mein Haus und…«
    »Nein, bleiben Sie hier!« widersprach Britton.
    »Warum?« schrie er. »Warum soll ich denn? Was habe ich denn noch zu verlieren?«
    »Wir müssen alle zusammenhalten, begreifen Sie das nicht? Wir können nicht einfach losgehen und die anderen allein lassen. Wir sind eine Gruppe, wir sind diejenigen, die…«
    »Ja, ja!« keuchte er. »Ich weiß. Ich weiß alles. Es ist ja so einfach, verflucht.« Er trommelte mit den Fäusten auf dem Autodach herum. »Es ist ja so einfach!« stöhnte er.
    Paul Kinney strich seine Haare zurück, bevor er sich an mich wandte.
    »Nun, Mister? Wollen Sie noch immer Brigida stoppen? Trauen Sie sich das jetzt auch zu?«
    »Ich werde es zumindest versuchen.«
    »Als Mensch gegen Aibon?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß ich mich auf diesen Weg begebe. Ich werde sie suchen und finden.«
    »Und ich komme mit!« sagte Britton.
    »Nein, diesmal nicht. Deine Kollegen werden dich brauchen. Geh du deiner Arbeit nach. Hilf mit, eine Panik zu verhindern, mehr kannst du für diesen Ort nicht tun!«
    Niemand lachte, bis auf Paul Kinney. »Ich bin gespannt«, sagte er. »Ich bin wirklich gespannt, ob du es tatsächlich schaffst. Soll ich eine Wette dagegen halten?«
    Von mir erhielt er keine Antwort. Schweigend ließ ich den Mann stehen…
    ***
    Wenig später erlebte ich den Ort Carlow von einer ganz anderen Seite.
    Hatte ich ihn auf der Herfahrt noch lebendig und voll aktiver Menschen gekannt, so wirkte die Stadt jetzt auf mich wie ausgestorben, und der Begriff Geisterstadt hätte genau gepaßt. Nur war Carlow nicht von Geistern bewohnt, sondern von normalen Menschen, die sich aber wie Geister verhielten, denn der plötzliche Schock und auch der Schreck hatten sie gelähmt.
    Man wußte nicht, was man tun sollte. Einige, die ihre Häuser verlassen hatten, rannten wieder in sie zurück, als könnten sie dort Schutz suchen.
    Ich hörte Flüche und Beschimpfungen, aber nie war es richtig laut. Die Stimmen der Menschen klangen gedämpft, und ihre Blicke suchten immer wieder den Himmel ab, wo sich das Netz abzeichnete. Es erklärte ihnen, daß die Stadt unter einem fremden Bann stand und sie gehorchen mußten.
    Auf mich achtete niemand. Ich ging neben der Straße her über den Gehsteig. Es fuhren kaum noch Autos. Und wenn, dann waren es die Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr.
    Über Carlow lag eine bedrückende Stille. Der Himmel war zu einer Glocke des Schweigens geworden, selbst die Sirenen klangen leiser als sonst. Kein Licht breitete seinen Schein aus. Nicht eine Laterne war erhellt. Die Finsternis war wie ein Sack, der sich über Carlow gestülpt hatte.
    Ein Fremder lief zwischen ihnen her. Ich wurde nicht beachtet auf meinem Weg - ja, wohin ging ich eigentlich? Irgendwann blieb ich stehen, In der Nähe lagen zwei Pubs, eingeklemmt zwischen dunklen Hausfronten. Die Gäste hatten das Lokal bereits verlassen und waren in ihre dunklen Wohnungen gegangen. Nur der Wirt stand noch vor seiner Tür und schaute in die Dunkelheit. Der zweite Pub war ebenfalls finster.
    Hier sah ich keinen Menschen. Ein Auto kam mir entgegen. Auf seinem Dach drehte sich das Blaulicht. Der Beifahrer leuchtete mit einer lichtstarken Taschenlampe gegen die Hauswände, als wäre er dabei, einen Verbrecher zu suchen.
    Taschenlampen und Kerzen waren die einzigen Lichtquellen, die es noch gab.
    Auch über mein Gesicht huschte ein Strahl hinweg. Der Wagen hielt, ein Polizist schaute aus dem Fenster und rief mich scharf an. »He, wo wollen Sie hin?«
    Ich trat an den Wagen heran und zeigte meinen Ausweis, der im Licht der Lampe untersucht wurde.
    »Oh - Scotland Yard. Ein Kollege aus London. Sind Sie zufällig in der Stadt?«
    »Nicht so ganz.«
    »Dann haben Sie ja erlebt, was hier vorgefallen ist. Ein totaler Stromausfall, dann dieses Leuchten am Himmel. Sie haben nicht zufällig eine Erklärung?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Das dachte ich mir«, sagte die Stimme aus dem Wagen. »Aber tun Sie uns einen Gefallen, Mr. Sinclair. Halten Sie bitte die Augen offen. Wir müssen damit rechnen, daß finstere Elemente versuchen werden, Geschäfte zu plündern.«
    »Werde ich machen. Und was tun Sie?«
    »Wir müssen Streife fahren, Gebäude bewachen und können nur darauf hoffen, daß es einem Reparaturtrupp gelingt, den Stromausfall zu beheben.«
    »Ja, das hoffe ich auch.«
    Die Kollegen fuhren weiter. Ich setzte meinen Weg fort, beobachtet von einigen Bewohnern, die das

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