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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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ans Ziel zu kommen.
    ***
    Don Jaime deZamorra rieb sich die Hände. Es war gut, dass er sich in Geduld geübt hatte. Seine Beharrlichkeit hatte sich wieder einmal ausgezahlt.
    Seine Aufgabe war, Professor Zamorra lebend in die Hände von Satans Statthalter zu bringen. Der alte Erzdämon hatte Don Jaime über die Möglichkeit informiert, dass Zamorra und Fu Long Kontakt miteinander aufnehmen konnten, um sich gegen ihn zu verbünden - es war ja noch gar nicht so lange her, dass er die beiden zusammen gesehen hatte. Auch vorher hatten sie schließlich schon mehrmals erfolgreich zusammengearbeitet, sei es bei der Beseitigung der Gefahr, die von Kuang-shi ausging oder erst vor kurzem bei der Wiederbeschaffung des Hong Shi. Don Jaime sollte entweder von Choquai oder von Château Montagne aus versuchen, an den Meister des Übersinnlichen zu gelangen.
    Jaime selbst konnte nicht in Zamorras Schloss gelangen. Die M-Abwehr um Château Montagne hätte ihn als Mitglied der Schwarzen Familie sofort beim Versuch einzudringen umgebracht.
    Er hatte sich also nach Choquai versetzt. Niemand hatte ihn als Fremden bemerkt, dazu war er hier als Vampir viel zu alltäglich. Als Vampir befand er sich in der goldenen Stadt zum großen Teil unter seinesgleichen, also würde niemand Anstoß an ihm nehmen. In Choquai existierten fast nur Tageslichtvampire so wie er einer war, er konnte also rund um die Uhr seinen Auftrag durchführen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn jemand als den erkannte, der er war, war gering, denn hier lebte niemand aus seinem zugegeben recht großen Bekanntenkreis.
    Jaimes Blutdurst hatte kurz vor seiner Bestrafung enorme Ausmaße angenommen. Nur durch eine übergroße Blutaufnahme konnte er das Leben in dieser Welt noch ertragen. Also hatte Lucifuge Rofocale extra mittels seiner Magie dafür gesorgt, dass Don Jaime für einige Tage keinen Durst auf Blut mehr bekam. Es würde ansonsten verheerend für Rofocales Pläne werden, würde Jaime sich ausgerechnet in Choquai Menschenopfer nehmen und damit auf sich aufmerksam machen.
    In diesem Fall hätte er gleich Selbstmord begehen können - und der Herr der Hölle duldete ein Versagen noch nicht einmal andeutungsweise. Wer einen seiner Befehle ausführte, musste weit mehr leisten, als ihm aufgetragen war, sonst wurde er unweigerlich ausgelöscht.
    Jaime hatte sich also neben dem Gasthof von Wen Pu einquartiert, der in der Nähe von Fu Longs Villa lag, die in altem, chinesischen Stil rund um einen Innenhof angelegt war. Von dort aus führte er stundenlange Spaziergänge, verwickelte Menschen und Vampire in Gespräche und versuchte, sie so unauffällig wie möglich über Choquai im Allgemeinen und Fu Long im Besonderen auszufragen.
    Er löste diesen Teil seines Auftrags so gut und unscheinbar, dass keiner der Befragten auch nur den geringsten Verdacht schöpfte. Es gab viele Vampire, die hierherkamen und sich über die Verhältnisse wunderten, niemandem, der hier länger wohnte, fiel das noch besonders auf. Dabei hielt er sich von dem chinesischen Vampir fern, um ihn nicht auf sich aufmerksam zu machen.
    Und dann, nur zwei Tage, nachdem Don Jaime hierher gekommen war, verschwand Fu Long einfach so aus der goldenen Stadt. Er hatte sich auf die Erde versetzt, um Professor Zamorra jenen Besuch abzustatten, bei dem er um Beistand gegen Lucifuge Rofocale bat. Doch Jaime deZamorra wusste das nicht, für ihn war der Herrscher dieser Stadt nur verschwunden.
    Er machte sich Gedanken. Ob der chinesische Vampir zu Zamorra gegangen war? Don Jaime setzte sich selbst eine Frist von zwei Stunden. Sollte Fu Long bis dahin nicht wieder zurück sein, musste Jaime sich zur Erde versetzen und nachforschen, ob der Chinese bei Zamorra weilte. Mittlerweile hatte er sich körperlich etwas von den Strapazen des Seelenfeuers erholt und fühlte sich wieder kräftig genug, seine Aufgaben zu meistern.
    Noch vor Ablauf der zwei Stunden wurde seine Geduld belohnt. Fu Long kehrte wieder zurück, er hatte sogar einen Besucher mitgebracht. Don Jaime wurde unruhig, als er sah, wer den chinesischen Gelehrten begleitete.
    Professor Zamorra. Sein Zielobjekt.
    »Bruder«, flüsterte er, als er den Dämonenjäger erblickte. In der Spiegelwelt, jener Dimension, aus der Don Jaime stammte, war er der Bruder von Zamorra. In der hiesigen Welt jedoch besaß Zamorra keinen Bruder - doch das war eine Tatsache, die der Vampir gerne vergaß.
    ***
    Fu Long hatte Zamorra gern nach Choquai mitgenommen. Er zeigte ihm seine Villa

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