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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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mit Mord und Totschlag.
    Wenn sich wirklich einmal mehrere Dämonen trafen und miteinander redeten, dann musste Außergewöhnliches in der Luft liegen. Bei Gefahr im Verzug konnten sie sich sogar zu einem Bündnis zusammenschließen, frei nach dem Motto: »Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.«
    War die Gefahr wieder vorbei, dauerte es jedoch nicht lange, bis sie wieder anfingen, sich die Köpfe einzuschlagen. In dieser Hinsicht hatten Dämonen etwas beruhigend Menschliches an sich.
    Dämonen selbst sahen das naturgemäß anders. Der Vergleich mit einem Menschen hätte sie tödlich beleidigt. Sie hingen einem ausgeprägten Standesdünkel nach, der ihnen vorgaukelte, dass sie über andere Wesen erhaben wären.
    Ein jeder Dämon glaubte natürlich, dass sein Volk das Beste unter den Mitgliedern der Schwarzen Familie war. Vampire waren der Ansicht, dass sie etwas weitaus besseres wären als Corr, die wiederum Werwölfe oder Ghouls weit unter sich wähnten.
    Zarkahr, der Anführer der Corr-Sippe, hatte jetzt zwei der obersten Dämonen zu einem Krisengespräch eingeladen.
    Der Ort, an dem sich drei der einflussreichsten und ranghöchsten Dämonen zur Beratung eingefunden hatten, gehörte zu den unwirtlichsten der Hölle und war gegen unbefugten Zutritt gesichert worden. Ewiger Sturm und Säureregen tobten ringsum über eine Schiefergesteinebene, das schwarzgraue Firmament, das mit bloßem Auge vom Land kaum zu unterscheiden war, wurde unablässig von Blitzen zerrissen.
    Die Ebene war völlig flach bis auf eine einzige Erhebung, um die herum sich die Dämonen wie an einem Tisch niedergelassen hatten.
    »Wir sollten bereit sein«, sagte Zarkahr. Der Dämon nannte sich selbst DER CORR. Geflügelt, mit Schweif und Hörnern, ledriger brauner Haut und damit Lucifuge Rofocale recht ähnlich, sah er aus wie die Urform der Corr-Dämonen und unbestätigten Gerüchten zufolge war er auch deren Urahne und Begründer. »Vieles verändert sich. Schon bald ist nichts mehr, wie es vorher war.«
    »Wasss meinssst du damit?«, wollte Grohmhyrxxa wissen, der Dämon mit dem menschlichen Körper und dem Fliegenkopf. Wenn er sprach, hörte es sich immer leicht surrend an, besonders wenn er »S«-Laute verwendete. Ihn umschwebte ständig ein eigener Gestank nach Aas und Abfällen, doch den anderen Dämonen machte das nichts aus.
    »Lucifuge Rofocale hat seinen größten Triumph errungen«, antwortete Zarkahr bereitwillig. »Er hat den Abtrünnigen Merlin getötet. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass es Rofocale mit jedem Tag schlechter geht. Bald werden wir einen neuen Ministerpräsidenten bekommen, dessen bin ich sicher.«
    »Und der willst bestimmt du sein?«, erkundigte sich Astaroth, der dritte im Bunde, einer der Erzherzöge der Hölle, die direkt unter der Fürstin der Finsternis standen. Er galt als der Besonnenste von allen Dämonen.
    Zarkahr hob beide Augenbrauen an.
    »Das muss einer von uns sein!«, stieß er hervor. »Etwas anderes ist für mich gar nicht vorstellbar!«
    Astaroth lächelte leicht, sagte aber nichts zu Zarkahrs Worten. Es war allgemein bekannt, dass DER CORR hinter dem Amt des Ministerpräsidenten her war wie der Teufel hinter der armen Seele.
    »Meinssst du dichssselbst damit?« Grohmhyrxxa klang, als wollte er seine eigene Frage nicht glauben.
    »Nun, ich habe von uns dreien wohl mit die besten Voraussetzungen dafür«, machte Zarkahr Werbung in eigener Sache. Er spielte damit auf Grohmhyrxxas größte Schwäche an. Der Dämon mit dem Fliegenkopf konnte zwar nicht getötet, sondern lediglich besiegt werden. Aber mit jeder Niederlage wurde er in seine Sphäre zurückgeschleudert, die gleichzeitig dadurch jedes Mal kleiner wurde. Außerdem verlor er bei diesem Vorgang auch einen Teil seiner Macht.
    »Zumindest vom Aussehen des Ministerpräsidenten her würde sich für uns nichts ändern«, murmelte Astaroth vor sich hin. Im Gegensatz zu den meisten anderen Dämonen hatte er keine Ambitionen auf höhere Ämter, denn er wusste um deren Gefährlichkeit. Lieber zog er die Fäden im Hintergrund und spann Intrigen, wenn er versuchte, die Herrschenden in seinem Sinne zu beeinflussen. Aber das Interesse der Hölle hatte für ihn immer Vorrang vor allen persönlichen Belangen. Nur selten griff er aktiv ins Geschehen ein.
    Die beiden anderen hatten seine Worte nicht gehört.
    »Esss gibt bessstimmt noch mehr Dämonen, die sssich Hoffnungen auf dasss Amt desss Ssstellvertreters von LUZIFER machen dürfen«, gab

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