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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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sage dir, die Abschirmung funktioniert«, knurrte ein Werwolf einem Artgenossen zu. »Zamorra und Fu Long werden sich die Zähne ausbeißen.«
    Der andere gestikulierte wild mit den Armen in der Luft. Karon hielt den Atem an. Er befürchtete, dass sie ihn sehen würden, aber sie waren glücklicherweise ins Gespräch vertieft.
    »Trotzdem sollten wir vorsichtig sein und für alle Fälle einige unserer Leute vor den beiden Sälen versammeln«, gab der andere Werwolf zu bedenken.
    »Besser wär's schon, das gebe ich zu, dann könnten wir Zamorra endlich besiegen. Er hat schon mehr als genug von uns umgebracht.«
    Beide Werwölfe entfernten sich. Schon nach knapp einer halben Minute konnte Karon ihre Stimmen nicht mehr vernehmen.
    Das war knapp! , atmete er innerlich auf. Er war sich darüber im Klaren, dass er nicht immer so viel Glück haben würde wie gerade eben.
    Schnell weiter! , trieb er sich selbst an. Langsam bekam er Angst vor der eigenen Kühnheit. Er wollte seinen selbstgewählten Auftrag so schnell wie möglich durchführen. Ling zuliebe! Wider Willen musste er anerkennen, dass der Schattendrache seine Arbeit gut gemacht hatte. Er selbst würde eine derartige Spionageaktion kein zweites Mal beginnen, da seine Nerven bei jedem leisen Geräusch schon verrückt spielten.
    Er huschte so schnell wie möglich durch den mittleren Gang. Niemand begegnete ihm dabei. Erst vor dem Hort der Schmerzen sah er zwei Werwölfe, die dort Wache zu halten schienen. Sie blickten direkt auf die Steinmauer, die die ganze Halle umfasste. Auf dem blanken Felsen erschien ein Abbild dessen, was sich in der Halle abspielte.
    Zwei Männer, die sich beide äußerst ähnlich sahen, hielten sich im Inneren der Halle auf. Karon kannte sie, er war ihnen schon vor drei Monaten begegnet.
    »Die Zamorras!«, fiepte er überrascht. Er schlug sich schnell auf den Mund, dennoch hatten ihn die Werwölfe gehört. Sie drehte sich beide zu ihm um, einer bückte sich, hob einen der wild am Boden umherliegenden Steine auf und warf ihn in Karons Richtung.
    Der Irrwisch hatte bemerkt, dass er wieder einmal im falschen Augenblick zu laut gewesen war. Er flitzte gleich einige Meter in Richtung des mittleren Gangs zurück, durch den er hergekommen war. Das war sein Glück, einen Sekundenbruchteil darauf prallte der Stein gegen die Stelle, an der er sich eben noch befunden hatte.
    Der Werwolf warf gleich noch einen zweiten Stein hinterher, doch Karon flog mittlerweile so schnell er nur konnte zurück.
    »Lass ihn doch«, sagte der andere Werwolf. »Es ist doch viel interessanter, was die beiden da drin miteinander machen.«
    Im gleichen Augenblick versetzte Zamorra Don Jaime den ersten Kinnhaken.
    Schon nach kurzem Flug landete Karon wieder bei Ling. Die Amazone schaute ihn verwundert an. Sie hatte ihn schon vermisst.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie als sie sah, dass Karon grell aufleuchtete.
    »Komm schnell, Ling! Da drinnen prügeln sich die zwei vom letzten Mal«, piepste Karon aufgeregt.
    »Welche zwei? Wen meinst du damit?«
    »Na, die beiden Zamorras!«
    ***
    Fu Long hatte sich mit Nicole Duval direkt vor den Thronsaal von Lucifuge Rofocale versetzt. Auf der anderen Seite, mindestens 500 Meter entfernt, befanden sich die beiden Werwölfe, die den Kampf zwischen Zamorra und Don Jaime beobachteten.
    »Wir müssen vorsichtig sein und erst erkunden, wie die Situation ist«, warnte der Vampir. Zwar hatte Duval schon so viele Einsätze gegen Schwarzblütige hinter sich, dass sie genau wusste, was sie zu beachten hatte. Dennoch - selbst Nicole Duval hatte sich wohl nur selten so tief in der Höhle des Löwen befunden, glaubte der Vampir. »Wer weiß, was drinnen auf uns wartet.«
    Nicole hielt den E-Blaster in der Hand. Den Dhyarra hatte sie innen im Kampfanzug unterhalb des Ausschnitts versteckt. Für eine Aktivierung des magischen blauen Sternensteins genügte bloßer Hautkontakt sowie eine bildhafte Vorstellungsgabe. Und darin war Nicole eine Meisterin.
    Sie befahl dem Dhyarra, zu zeigen, wie es im Thronsaal aussah. Innerhalb einer Sekunde baute sich eine Art Hologramm auf, die das Gewünschte präsentierte. Fu Long nickte anerkennend, als er das Ergebnis ihres Befehls sah.
    »Zur Zeit befindet sich niemand im Allerunheiligsten«, sagte er. Seine Stimme klang genauso ruhig und kühl wie sonst, wie Nicole beinahe neidisch zur Kenntnis nahm.
    »Die Gelegenheit ist günstig für uns«, meinte Nicole. Ihr war im Gegensatz die Aufregung anzuhören.

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