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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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er und von den Wänden kam es wie tausendfacher Hohn zurück. »Natürlich bin ich reinrassig… Ich… ich… Was bildet sich dieser Wächter eigentlich ein? Ich… Nein, ich kann das nicht tun. Ich kann dich doch nicht im Stich lassen, LUZIFER. Und ich will es auch nicht. Was soll ich tun? Hilf mir aus dieser furchtbaren Klemme, mein KAISER.« Asmodis' Gedanken schweiften zurück zu jenem schicksalhaften Gespräch, für das ihn LUZIFER einst hinter die Flammenwand geholt hatte.
    ***
    Steve O'Neill riss eine Büchse XXXX (sprich Four Ex, die Red.) auf und schüttete das kühle Bier in einem Zug hinunter. »Ah, tut das gut«, sagte er, wischte sich den Mund ab und danach den Schweiß von der Stirn. Selbst der breite Schatten des uralten, über sechzig Meter hohen Eukalyptusbaumes bot keinerlei Abkühlung, denn über die verdorrte Ebene blies ein derart heißer Wind, dass sich die »verflixte Ecke« mal wieder in einen glühenden Brutofen verwandelt hatte. Selbst die Rinder, die so leicht nichts umwarf, hatten sich irgendwo ins Gebüsch verzogen.
    Normalerweise wäre O'Neill um diese Zeit zu Hause gewesen und hätte es sich in seinem klimatisierten Farmhaus gut gehen lassen. Doch er hatte heraus auf die Weiden gehen müssen. Denn der »fliegende Doktor« hatte ihm gemeldet, dass zwei seiner Rinder mit anscheinend gebrochenen Beinen auf der Weide lägen. Eingebrochen in die Gänge und Höhlen, die die verdammten Wildkaninchen überall buddelten. Das tödliche Calicivirus, das die Regierung gegen die Langohren einsetzte, hatte die Gegend nordwestlich von Alice Springs noch nicht erreicht. Und so musste O'Neill ständig in Bodenlöcher eingebrochene Rinder abschreiben. Die, die verendeten, versuchte er möglichst noch vor den Raubtieren zu bergen, um wenigstens das Fleisch zu sichern. Das gelang eher selten, doch hier und jetzt war er der Schnellere gewesen. Das befriedigte ihn auf gewisse Weise.
    Der knapp fünfzigjährige Farmer, dessen wettergegerbtes Gesicht von einem wild wuchernden grauweißen Vollbart gerahmt wurde, warf einen Blick auf die Ladefläche des mächtigen, umgebauten Pick Ups. Mit einem kleinen Autokran hatte er die beiden Kadaver hochgezogen. Es wurde höchste Zeit, dass das Fleisch ins Kühle kam.
    Deswegen musste er schnellstens losfahren.
    Gut 25 Meilen war die Farm entfernt. Mit seinem überladenen Gefährt brauchte O'Neill gut vier Stunden. Ohne die eingebaute Klimaanlage hätte er die Fahrt nicht überstanden.
    Die Farm lag an einem Wasserloch mitten im australischen Outback und wurde von hohen Bäumen beschattet. O'Neill wunderte sich, dass seine Hunde ihn nicht kläffend begrüßten wie sonst auch. Mit gerunzelter Stirn ging er ins Haus. »Hallo Meg!«, rief er nach seiner Frau. »Ich bin wieder da. Wo treibst du dich herum, bei allen tasmanischen Teufeln?«
    Niemand antwortete, was nicht weiter ungewöhnlich war. Meg, mit der er ein wirklich tolles Leben führte, konnte sonst wo in der näheren Umgebung unterwegs sein. Sie war eine streitbare Frau und verstand es noch besser als er, mit dem Gewehr umzugehen. O'Neill ging ins Wohnzimmer. Und blieb stehen, als sei er gegen eine Mauer gelaufen. Mit offenem Mund und aufgerissenen Augen starrte er auf die ganz und gar irreale Szene, die sich ihm bot.
    Im Fernsehsessel saß ein rotes Riesenkänguruh und starrte ihm entgegen. Der mächtige Schwanz hing über die linke Armlehne, während das Tier in der rechten Vorderpfote eine Büchse XXXX aus O'Neills Vorräten hielt. Es hob die Büchse zum Salut, legte den Kopf in den Nacken und ließ sich die schäumende Flüssigkeit in das weit aufgerissene Maul laufen.
    »Jetzt ist's passiert«, flüsterte O'Neill und fror plötzlich bis innen hinein, während seine Glieder zitterten und seine Zähne unkontrolliert aufeinander klapperten. »Da draußen muss es zu heiß gewesen sein. Ich bin übergeschnappt. Ich spinne. So was gibt's doch gar nicht.«
    »Natürlich gibt es mich«, antwortete das Riesenkänguruh mit sonorer Stimme. »Ach, übrigens, ich habe deine Frau umgebracht. Sie liegt oben im Schlafzimmer.«
    ***
    Asmodis' Erinnerungen
    Einen kaum messbaren Moment verharrte er vor der Flammenwand. Er fühlte Schwäche, drohte in den Knien einzuknicken. Erinnerungen, die bis zu diesem Moment verschüttet gewesen waren, stiegen mit der Macht eines Enimox aus dem siebten Kreis der Hölle in ihm hoch. Er stöhnte leise.
    Schon einmal, vor Äonen, hatte LUZIFER ihm eine Audienz gewährt. Zusammen mit Merlin,

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