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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß schimmernde Säule aus. Von hier ging ein eigenartiges Licht aus, das ihn so in den Bann schlug, daß er keinerlei Abwehrmaßnahmen gegen den Roboter traf.
    Gavro Yaal hob seinen Energiestrahler mit beiden Händen und schoß.
    Fauchend raste der Energiestrahl an Galto Quohlfahrt und dem Roboter vorbei in die schimmernde Säule hinein. Diese blähte sich in Bruchteilen von Sekunden zu einer Kugel auf und platzte auseinander. An ihrer Stelle entstand ein konturenloses schwarzes Gebilde, das sich einige Sekunden lang auf und ab bewegte, als werde es zwischen zwei Energiepolen hin und her gerissen. Dann verflüchtigte es sich.
    „Hilft mir denn niemand?" brüllte Galto Quohlfahrt, der vergeblich versuchte, unter dem Roboter hervorzukommen, dessen Steuerzentrum mittlerweile versagt hatte, so daß er den Olliwyner nur noch durch sein Gewicht gefährdete.
    Gavro Yaal beugte sich zu Quohlfahrt hinab.
    Der Roboter ist wohl ein wenig zu schwer für Sie, was?" fragte er.
    „Er erdrückt mich", antwortete der Robotologe keuchend. „Er wiegt eine Tonne oder noch mehr." .
    Der Botaniker lächelte freundlich.
    „Sie werden einsehen, daß ich ein derartiges Gewicht nicht allein bewegen kann", sagte er. „Ich werde also zur TUNDRA gehen und mich nach einigen Helfern erkundigen. Das dauert natürlich ein wenig, aber in ein oder zwei Stunden sind wir sicherlich zurück."
    Er legte den Arm um Anja Veronese und führte sie freundlich plaudernd aus der Halle.
    „Das werden Sie mir büßen", brüllte Quohlfahrt hinter ihm her. Gemeinsam mit Insekten-Sue bearbeitete er den unförmigen Roboter über sich, bis es ihm endlich gelang, sich von der Last zu befreien. Zu diesem Zeitpunkt aber waren die Radiologin und Gavro Yaal schon weit von ihm entfernt.
     
    8.
     
    Als Galto Quohlfahrt in-die TUNDRA zurückkehrte, tat er so, als habe er nicht den geringsten Grund, sich über irgend etwas zu beschweren.
    Zusammen mit Insekten-Sue begab er sich in die kosmomedizinische Abteilung, in der sich die wichtigsten Mitglieder der Expedition versammelt hätten. Anja Veronese kam ihm entgegen, als er die Intensivstation betreten wollte.
    „Hallo, Sie leben ja noch", sagte sie und blickte ihn mit einem strahlenden Lächeln an. „Gavro und ich waren in echter Sorge um Sie."
    „Hören Sie auf, mich zu verspotten", erwiderte er. „Es war schwer genug, unter dem Roboter hervorzukommen. Doch darum geht es nicht. Ich bin derartige Grobheiten gewohnt. Wie geht es Dorania?"
    „Schlecht. Wir haben wenig Hoffnung."
    „Ist die Strahlung erloschen?"
    „Wir haben nichts mehr angemessen. Die Strahlung ging von der Säule aus, die Gavro zerstört hat. Die TUNDRA startet in einigen Minuten. Wir kehren zur BASIS zurück."
    „Hoffentlich schafft Dorania es."
    „Wenn Sie mich fragen, ich glaube es nicht." Galto Quohlfahrt fuhr herum, als er die Stimme hörte. Vor.
    ihm stand Gavro Yaal. „Ich komme gerade aus der Intensivstation. Der Herzschlag wird immer schwächer.
    Inzwischen habe ich mit Bruilldana Kontakt gehabt. Ich habe ihr geschildert, was geschehen ist, und ich habe sie um Hilfe gebeten. Vergeblich. Sie kann nicht helfen. Dorania muß es allein schaffen."
    „Und was ist, wenn sie es nicht schafft?" fragte die Radiologin.
    „Daran wollen wir lieber nicht denken." Gavro Yaal blickte auf sein Chronometer. „Die TUNDRA startet.
    Trinken wir einen Kaffee zusammen?"
    „Gern", erwiderte der Olliwyner.
    Gavro Yaal blickte ihn verblüfft an.
    „Sie meinte ich eigentlich nicht", erklärte er und legte den Arm um die Schultern der Radiologin, „aber Sie sind wohl durch nichts zu erschüttern."
    „Da haben Sie recht", erwiderte Galto ungerührt. „Kommen Sie."
    Er ging einige Schritte weiter zu einer Tür, die zu einer Messe führte. Hier saßen einige Mediziner und Psychologen beim Essen zusammen. Er füllte drei Becher mit Kaffee, entnahm sie dem Automaten, stellte sie auf ein Tablett und näherte sich damit dem Tisch, an dem Gavro Yaal und Anja Veronese Platz genommen hatten.
    Als die Mediziner und die Psychologen ihn bemerkten, sprangen sie erschreckt auf und wichen einige Schritte vor ihm zurück.
    Galto Quohlfahrt blieb stehen und blickte sie ärgerlich an. Sie hielten ihre Becher und Teller in den Händen.
    „Seien Sie nicht närrisch", sagte er und setzte das Tablett vorsichtig ab. „Und tun Sie nicht immer so, als hätten Sie vor mir etwas zu befürchten."
    „Ich erinnere mich allzu gut daran, daß Sie mir das letzte Mal einen ganzen

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