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0907 - Die blutenden Bäume

0907 - Die blutenden Bäume

Titel: 0907 - Die blutenden Bäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Öffnungen. Es war eine Menge Blut und Sie hätten eigentlich Kraft verlieren müssen, was aber nicht der Fall war. Im Gegenteil, man konnte sogar den Eindruck gewinnen, daß Sie regenerierten.«
    »Vielleicht habe ich das«, flüsterte er.
    »Durch die Blutungen?«
    »Ja.«
    »Wir würden es akzeptieren, wenn es da nicht noch eine Unklarheit geben würde.«
    »Welche denn?«
    Müller lächelte wie jemand, der genau wußte, daß er noch einen Trumpf in der Hand hielt. »Wir haben einige Tropfen Ihres Blutes sammeln können und es zu Untersuchung in unser Labor gegeben.«
    Grote hob die Schultern. »Was stört mich das?«
    Müller gestattete sich ein Lächeln. »Sie haben recht, das sollte Sie nicht stören. Aber das Ergebnis könnte Sie möglicherweise interessieren.«
    »Sie werden es mir sagen.«
    »Natürlich. Deshalb bin ich hier. Was aus Ihren Poren drang, sah aus wie Blut. Es muß auch Blut gewesen sein, nur war es nicht Ihre eigenes Blut, Grote.« Müllers Stimme nahm an Schärfe zu. »Es war ein völlig anderer Stoff, der nur aussah wie Blut, aber er hatte mit Ihnen, und das wiederhole ich, nichts zu tun. In Ihrem Körper befand sich fremdes Blut, und auch fremdes Blut sickerte aus Ihren Poren. Das haben wir herausgefunden.«
    »Sollte mich das stören?« Der Gefangene schlug ein Bein über das andere. »Es stört mich überhaupt nicht. Meinetwegen kann in meinen Adern das Blut eines Schweines fließen, das ist mir scheißegal! Blut ist nicht gleich Blut, aber es ist ein besonderer Saft. Ich weiß nicht, wer es gesagt hat, ich glaube es war…«
    »Goethe«, vollendete Harry.
    »Danke, Meister. Sie können ja auch reden.«
    »Sicher, aber ich wollte Sie nicht unterbrechen. Sprechen Sie ruhig weiter.«
    »Ich habe nichts mehr zu sagen.«
    Müller war damit nicht einverstanden. »Wie kommt das fremde Blut in Ihren Körper?«
    »Keine Ahnung.« Grote riß seinen Mund auf. »Schauen Sie, ein Vampir bin ich nicht.«
    »Es gibt aber Menschen, die Blut trinken. Das haben Sie wahrscheinlich getan, und Sie sind dadurch aggressiv geworden, wie Ihre Tat beweist«, erklärte Harry.
    »Wer trinkt Blut?«
    »Es gibt Satanisten, die so etwas tun.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Stimmt!« bestätigte Müller. »Wir haben nämlich Ihren kleinen Bekanntenkreis in Augenschein genommen und keine Hinweise darauf gefunden. Das Blut muß woanders herstammen. Es war auch kein Tierblut, wie unsere Experten behaupteten. Die genaue Analyse hat ein überraschendes Ergebnis zutage gefördert. Man fand dort pflanzliche Verbindungen, aber es war kein normaler Pflanzensaft, der aus Ihren Poren trat.«
    »Dann sollen die Eierköpfe weitersuchen.«
    »Das werden sie. Nur verfolge ich eine andere Schiene. Ich will wissen, wie das Blut in Ihren Körper gelangte. Haben Sie es sich injiziert oder getrunken?«
    »Suchen Sie es sich aus.«
    »Wollten Sie Kraft bekommen?«
    Grote grinste scharf. »Habe ich die nicht bekommen? Ich war doch kräftig genug.«
    »Stimmt.«
    »Ihnen würde ein gutes Kraftfutter auch guttun, Meister, denk ich mal.«
    »Ich persönlich stehe hier außen vor. Es geht einzig und allein um Sie und darum, wie lange Sie noch bei uns zu Gast sein wollen. Es kommt einzig und allein auf Sie persönlich an. Alles andere können Sie vergessen. Sie allein sind der Schlüssel, um die Tür zu öffnen. Darüber sollten Sie nachdenken.«
    Grote schüttelte den Kopf.
    »Sie wollen also bleiben?«
    »Das werde ich nicht.«
    »Zumindest stellt man Sie vor ein Gericht.«
    »Was macht das schon?«
    »Man könnte Sie verurteilen.«
    »Ich habe mich bereits an meine Zelle gewöhnt. Es gibt schlimmere Dinge im Leben.«
    »Ihren Job wären Sie los.«
    »Na und?«
    »Finden Sie so schnell einen neuen?«
    »Gärtner werden immer gesucht.« Er atmete tief ein. Ein Grinsen huschte über Grotes knochiges Gesicht. »Mir gefällt es hier sogar. Ich kann tagsüber schlafen, das durfte ich in der Gärtnerei nicht. Also geht es mir doch gut. Man kann sich an dieses Leben gewöhnen. Haben Sie sonst noch Fragen?«
    »Das wäre vorerst alles«, sagte Müller.
    »Und der große Schweiger auch nicht?«
    Harry lächelte. »Ich habe noch eine Frage. Wie schmeckt Ihnen denn Blut, Herr Grote?«
    »Sehr gut.«
    »Dann trinken Sie es auch!«
    Grote lachte. »Jetzt haben Sie gedacht, mich reinlegen zu können, aber das schaffen Sie nicht. Mir geht es blendend. Ich fühle mich wie neugeboren.«
    »Durch das getrunkene Blut.«
    »Das haben Sie gesagt.«
    »Und bin dabei, der

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