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0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Tier befand sich bereits in der Starre. Aus welchen Gründen sich der Planet während der kurzen Zeit derartig verwandelte, wußten weder Karz noch Tankeen. Durch den Stechenden Schwefelgestank drängten sich die verwirrenden und betaubenden Düfte der Pflanzen.
    Unbeweglich schwebte der Roboter in der Luft und ließ langsam und wachsam die Drehkreise seiner Waffenprojektoren kreisen. Der Rand des Landeplatzes kam näher. Hinter den räudigen Büschen fingen die würfelförmigen Bauten zu zittern und zu tanzen an. Karz stob darauf zu; nur dort gab es gasdichte Schleusen.
    Die drei Minuten und zwölf Sekunden schienen eine Ewigkeit zu dauern. Karz spürte, wie ihn ein harter Windhauch traf. Er befand sich jetzt auf dem ausgetretenen Pfad, der zu den Quartieren der Ausgestoßenen. führte.
    Als er keuchend den Kopf hochriß, sah er vor sich die mächtige, blauschwarze Wand einer Regensturmwolke.
    Wieder fauchte ein Windstoß heran und brachte Schwaden übelriechender Gase mit sich.
    Karz merkte, wie es ihn zu schwindeln begann. Todesangst packte ihn. Bisher hatte er jeden Vorgang dieser Art lebend uni unverletzt überstanden. Er hoffte, daß ihn seine letzten Kräfte noch bis zum nächsten Gebäude bringen würden. Seine Knie zitterten. Jetzt kam in langsamen Schüben die normale Schwerkraft wieder. Gleichzeitig schob sich die Wolke vor die. sengende Scheibe der Sonne. Karz hetzte mit einem Dutzend weiterer Schritte den Pfad entlang, sprang die flachen Holzstufen hinauf und fiel schwer gegen die elastische Folie der Schleuse. Die ersten Regentropfen schlugen wie Geschosse auf seinen Hinterkopf und die Schultern. „Helft mir! Dort ist noch einer!" stieß er hervor und tastete nach dem Griff des Saumes. Die Folie öffnete sich, der Mann fiel schwer ins Innere der Schleuse. Hände und Arme packten ihn und zerrten ihn in den Raum hinein. Jemand riß den Saumverschluß wieder nach oben.
    Mit einem langen, qualvollen Wimmern sog Karz die heiße, stinkende Luft des Raumes in seine Lungen.
    „Tankeen ist ... noch ... draußen...", keuchte er und schüttelte sich. Wenn einer der Ausgestoßenen zuviel von den pflanzlichen Gasen einatmete, war dies wie eine Vergiftung. Geringe Dosen machten schwindlig und bewußtlos.
    „Niemand kann hinaus. Noch nicht!" sagte eine dunkle Stimme.
    „Ihr müßt ihn holen ...!"
    Ein gewaltiger Blitz schlug am Rand des Raumhafens ein. Unmittelbar danach hämmerte ein verheerender Donnerschlag gegen die Gebäude und ließ sie schwanken. Die Schwerkraft hatte wieder ihren normalen Wert erreicht. Der Regen prasselte, jedes andere Geräusch mühelos übertönend, auf die Dächer und gegen die Wände der einfachen Bauwerke. Das Beben der Erde hatte aufgehört. -Karz ließ sich erschöpft auf eine Kiste sinken und öffnete die Augen.
    „Los!" sagte er heiser und hob schwach den Sack voller Beeren und Früchte hoch, um den sich seine Finger gekrallt hatten. „Geht hinaus und holt Tankeen. Vermutlich hat ihn der Regen gerettet."
    „Einverstanden. Der Regen hat die Luft reingewachsen", sagte jemand und zog wieder die primitiven Säume der Luftschleuse auf. Es kam tatsächlich frische und dampfende Luft herein. Eine Gruppe von Männern wagte sich hinaus und rannte geduckt durch den prasselnden Wolkenbruch. Es war fast nächtliches Dunkel draußen; die Bäume und Farne begannen sich im Ansturm des Windes wieder zu bewegen. Die Gräser und die bodennahen Gewächse reagierten schneller und legten sich vor dem Wind und dem Wasser flach um die Steine und in das schwarze Moorwasser.
    Die Männer kamen zurück. Einer trug den Sack voller Pilze. Drei Ausgestoßene trugen Tankeen. Als sie ihn unter dem vorspringenden Dach auf die nassen Bretter legten, kam Karz taumelnd und wankend aus dem Eingang. Mit einem einzigen Blick sah er, daß Tankeen tot war. Sein Gesicht war zu der typischen Grimasse verzerrt, dem Ausdruck eines qualvollen Erstickungstodes.
     
    5.
     
    „Es ist noch etwas zu früh", erklärte Borl und tippte auf die Tastatur des Speichers, „die Wynger anzurufen.
    Ich sehe mir noch einmal alle Daten dieses Mondes an. Sie scheine nicht gerade sehr reichhaltig zu sein."
    Nach dem Mond Bostell, sagten die gespeicherten Informationen, war Spälterloge die siebente Station des „überdas-Rad-Gehens". Die landschaftliche Schönheit machte diesen Mond, sowie seinen Vetter Wallzu, zu Ausnahmen in diesem System der Gesetzmäßigkeiten. Der Durchmesser des Mondes betrug knapp elftausendeinhundert

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