Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gewisse Fragen stellen, Payne?"
    „Ja. Es .wird wohl das beste sein."
    Sie gingen auf den Mittelpunkt des Platzes zu. Nach zehn Schritten wandte sich Hamiller an einen Wynger, faßte ihn leicht am Oberarm und fragte: „Wo finden wir jemanden, der uns zu Demeter und Plondfair bringt?"
    Der junge Mann starrte ihn an, als habe er ihn nicht verstanden. Dann lächelte er verstört und sagte leise: „Demeter ist tot. Die Erneurerin der wyngerischen Zivilsation ist tot."
    Payne Hamiller erstarrte. Hytawath Borl blickte Roi Danton an und schüttelte ungläubig den Kopf. Beide waren wie gelähmt. Sie konnten nicht glauben, was sie gehört hatten.
     
    6.
     
    Plondfair lag bewegungslos auf der harten Liege, seine Augen waren geschlossen. Er war allein und versuchte sich vor seiner nächsten Rede zu entspannen. Die Reisen und Vorträge der letzten Tage hatten ihn mehr erschöpft, als er vorher für möglich gehalten hatte. Aus der Erschöpfung war Schlaf geworden, und im Schlaf kamen wilde, drohende Alpträume.
    Uber einer Landschaft, die aus unendlichen weißen Sandflächen bestand, schwebte eine schwarze Sonne.
    Eine lange Doppelreihe rot gekleideter Kryn kam auf ihn zu; die letzten des Zuges verschwanden am Horizont. Sie trugen die Symbole des Alles-Rads und summten laut vor sich hin. Die Gesichter der Kryn waren böse, kalt und wütend. Jeder starrte ihn an. Er war hilflos, weil er bis zum Hals im Sand vergraben war und sich nicht rühren konnte. Wenn sich zwei Kryn ihm bis auf wenige Schritte genähert hatten, zerbrachen die Insignien mit klirrenden Geräuschen, die seinen Körper wie Energiestöße beben ließen.
    Die Legende vom Alles-Rad zerbrach.
    Der Schock war riesig und nicht allen verständlich.
    Die Erkenntnis, daß sich ein Abgrund aufgetan hatte, erreichte aber nicht alle Wynger. Nur jene, die schnell viele Informationen bekommen konnten, wußten, -wie schwer das Verhängnis war.
    Allen, die die Wahrheit erkannt hotten, war eines geneinsam: Sie wußten, daß diese Wahrheit nur in kleinen Tropfen verabreicht werden durfte.
    Die nächste Welle des Traumes erschütterte Plondfair.
    Die Karawane der Kryn verschwand. An ihre Stelle trat eine gesichtslose Menge von Tausenden Wyngern von allen Planeten und bewohnten Monden, aus allen Teilen von Algstogermaht. Es waren Lufken und Belten, Grysen oder Agolpher, Doprer und Zorben. Sie wußten nicht, was sie zu tun hatten. Angst und Desorientierung hatten sie ergriffen. Sie brauchten jemanden, der ihnen den Weg ins nächste Jahrhundert in allen Einzelheiten zeigte.
    Sie zeigten mit’ zitternden Fingern auf ihn und schrien. Ein gewaltiger Lärm erfüllte die Luft.
    Er hatte die Verantwortung.
    Demeter hatte ihn verlassen; er war allein. Er hatte nur noch sich und seine Fähigkeiten. Es gab niemanden mehr, den erfragen konnte.
    Es würde keine Antwort geben außer der, die er selbst fand. Die Verantwortung schnürte ihm die Luft ab.
    Er maßte verhindern, daß zuviel der Wahrheit zu schnell offenkundig wurde, und er zweifelte an sich selbst. Das totale Chaos würde ausbrechen. Das durfte nicht geschehen.
    Wieder wechselten die Bilder seines Traumes, der ihn erschütterte. Er sah ausgestorbene Städte und hilflose Wynger, die durcheinanderrannten und ihre Häuser zerstörten. Raumschiffe kollidierten. Der Schock des kulturellen Umbruchs machte sie rasend.
    „Nein!"
    Plondfair erwachte schreiend. Er riß die Augen auf und versuchte sich zu orientieren. Langsam begriff er die Realität. Er befand sich in seinem Büro, einem Raum des Quartiers, das er bis vor kurzem zusammen mit Demeter bewohnt hatte. Er zitterte, sein Körper war schweißgebadet. Langsam stand er auf und öffnete mit zitternden Fingern eine Packung mit Erfrischungsgetränk. Er trank wie ein Verdurstender.
    „Es war ein Alptraum", sagte er leise und riß ein Fenster auf. Kühle Abendluft drang herein. Er starrte hinunter auf die Straßen und die Brücken. Die turmartigen Gebäude warfen lange, schwarze Schatten. Die Menge dort unten schien aufgeregt - schlagartig erinnerte er sich daran, daß er seine Rede überarbeiten sollte.
    Man wartete auf ihn. Er maßte versuchen, das totale Chaos zu verhindern.
     
    *
     
    Damantys lächelte Hyrrepe aufmunternd zu und sagte in unveränderter Freundlichkeit: „Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, Plondfair lächerlich zu machen."
    „Bisher ohne Erfolg", war die Antwort.
    „Obwohl ich keinerlei diktatorische Gewalt habe, sondern sich mir lediglich die

Weitere Kostenlose Bücher