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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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heran, sonst laufe ich auf. Sie können an Land waten oder das Schlauchboot aufpumpen. Aber das dauert eine Weile."
    „Dann waten wir durchs Wasser", sagte Dorian.
    Er ging zum Niedergang, öffnete die Tür und verständigte die andern. Magnus Gunnarson, Flindt und Tirso kamen auf das kleine Deck, auf dem die Gepäckstücke aufgestapelt waren. Flindt sah im Gesicht grünlich aus. Er hatte die Hand auf die Magengegend gepreßt.
    „Wir müssen an Land waten", sagte Dorian knapp. „Jeder trägt etwas von dem Gepäck."
    Gunnarson und Flindt schnallten Gepäckstücke auf den Rücken. Tirso nahm eine kleine Tasche, die Heringe zum Befestigen der Zeltschnüre und andere Kleinteile enthielt. Dorian wartete noch.
    Clarie legte ein leichtes Fallreep über die Bordwand; im Sommer benutzten es Badende.
    „Wenn es sein muß", sagte Flindt und stieg als erster über Bord.
    Er war mit Dorian und Tirso im Leihwagen aus Andorra in die Bretagne gekommen. Es war eine lange und zermürbende Fahrt gewesen. Tagsüber hatte Tirso einen weißen turbanartigen Kopfverband tragen müssen, damit sein blauer haarloser Zyklopenschädel anderen Autofahrern nicht auffiel. An der Küste, unweit des Menhirfeldes von Carnac, hatten Dorian, Flindt und Tirso dann das Zelt aufgeschlagen und gewartet. Gunnarsson kam gegen Abend mit einer Luxuslimousine und Chauffeur zu dem mit Dorian Hunter vereinbarten Treffpunkt. Dorian brachte den Leihwagen zu einer Garage in Vannes, wo er ihn abgab. Gunnarssons Fahrer fuhr ihn zu den andern zurück. Danach schickte der Isländer den Fahrer weg.
    Tirso mußte bis zum Einbruch der Dunkelheit im Zelt bleiben und durfte sich niemandem zeigen; sonst wären sicher Ermittlungen durch die Polizei erfolgt; und wenn auch noch die Presse Wind davon bekommen hätte, wäre es ganz aus gewesen.
    Es war eben nicht einfach, mit dem blauen Zyklopenjungen unterwegs zu sein.
    Flindt vergaß seine Übelkeit, als er aus dem Boot kletterte. Das Wasser war eiskalt. Es reichte ihm zuerst bis fast an die Gürtellinie, wurde dann jedoch rasch seichter. Magnus Gunnarson stieg ins Wasser, als der Däne fast das Ufer erreicht hatte.
    Dorian wandte sich Alphonse Clarie zu. Er zog die Brieftasche und gab ihm die zweite Hälfte des vereinbarten Betrags. Insgesamt hatte Clarie für die Überfahrt tausendfünfhundert Francs bekommen. Den gleichen Betrag sollte er noch einmal erhalten, wenn er die drei Männer und den Zyklopenjungen zurückbrachte.
    Immer noch hallte das unheimliche Heulen über die Insel. Tirso bebte; er drängte sich an Dorian. Der Dämonenkiller strich ihm über den haarlosen Kopf. Verschiedene Empfindungen kämpften in seiner Brust. Dann gewann sein besseres Ich die Oberhand.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Tirso", sagte er. „Wir passen auf dich auf. Warte einen Moment! Ich trage dich an Land."
    Dorian hatte Clarie mit Gunnarssons Geld bezahlt. Der Isländer war steinreich. Dorian steckte die Brieftasche wieder weg und zog eine gnostische Gemme aus der Tasche. Sie zeigte einen Ourobouros, eine Schlange, die sich selber in den Schwanz biß, und Buchstaben des aramäischen Alphabets. Die Gemme bestand aus Jade und hing an einem Lederband. Den Ys-Spiegel wollte Dorian nicht benutzen, um Clarie zu hypnotisieren; das wäre so gewesen, als würde man mit einer Kanone auf einen Spatzen schießen. Es konnten Schäden angerichtet werden, die in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen standen.
    Dorian ließ die gnostische Gemme vor Alphonse Claries Augen baumeln. Der Dämonenkiller überragte den großen, schlanken Franzosen um ein gutes Stück. Die Augen in dem hageren Gesicht mit dem schwarzen, über die Mundwinkel herabgezogenen Oberlippenbart fixierten die Alphonse Claries.
    „Sieh dir das an!" sagte Dorian Hunter.
    Clarie schaute auf die baumelnde gnostische Gemme.
    Dorian, obwohl nicht mit magischen Fähigkeiten versehen, hatte sich einige Fertigkeiten angeeignet. Mit einer gnostischen Gemme als Hilfsmittel war er ein guter Hypnotiseur.
    Clarie erstarrte. Sein Blick wurde ausdruckslos. Das dämonische Heulen schwoll an.
    „Du wirst vergessen, wo du heute nacht, warst, Clarie", sagte Dorian Hunter leise. „Du wirst zu niemandem etwas sagen und in vier Tagen um Mitternacht wiederkommen. Und von da an jede zweite Nacht um Mitternacht."
    Dorian löste den hypnotischen Bann, und Clärie schüttelte erstaunt den Kopf.
    „Was ist geschehen?"
    „Nichts weiter. Ein kleiner Test. Vergessen Sie unsere Abmachung nicht, Monsieur

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