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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Während die Frau in der kleinen Küche saß und eine Tasse Kaffee leerte, dachte sie an ihre Tochter Miriam, die bei den Großeltern war. Die Fünfjährige war von ihnen mit in den Urlaub genommen worden und hatte sicherlich auf Gran Canaria ihren Spaß.
    Auch als Hausfrau hatte Gilda ihren ehemaligen Beruf nicht vergessen. Sie war in einem kleinen Baustoffhandel für die Planungen und die Organisation verantwortlich gewesen, und dieses Wissen hatte sie auch auf ihren Haushalt übertragen.
    Gilda tat nichts, ohne zuvor die Dinge geplant zu haben, auch wenn sie in der Routine der Hausarbeit fast erstickte. Auch heute sollte es wieder so laufen.
    In dem schmalen Reihenhaus lagen die Schlafzimmer und die beiden kleinen Bäder, auf die ihr Mann beim Bau des Hauses bestanden hatte, in der ersten Etage, und dort begann Gilda Madson mit ihrer Arbeit. Zuerst die Bäder putzen, dann das Elternschlafzimmer, dann die Zimmer der Kinder.
    Sie leerte die Tasse und schaute wie zufällig zum Fenster hin, auch über den Vorgarten hinweg, in dem schon alles in einer wunderschönen Blüte stand.
    Auf dem Gehweg sah sie eine Nachbarin, die sicherlich viel Zeit hatte und kommen würde, um mit ihr zu reden. Dazu verspürte Gilda nun keine Lust. Wenn sie einmal anfingen, war der Morgen schnell vorbei. Die Nachbarin sprach wie ein Maschinengewehr und ließ sich kaum abstellen.
    Gilda mußte schon grinsen, als sie sich duckte und auch in dieser Haltung ihren Stuhl verließ. Ebenso geduckt huschte sie durch die offene Tür in den Flur hinein und war erst jetzt sicher, von der Nachbarin nicht mehr entdeckt zu werden.
    Dann huschte sie die Holztreppe hoch und holte aus dem etwas größeren Elternbad das Putzzeug.
    Die drei Räume waren schnell gereinigt. Natürlich hatte Barney wieder vergessen, den Verschluß der Zahnpastatube zuzudrücken. Die Seife war gequetscht worden, und sein Unterzeug lag noch herum, das Gilda in einen Korb räumte, danach die Armaturen putzte und seufzend das Badezimmer verließ, um sich Barneys Raum vorzunehmen.
    Sie öffnete die Tür und schüttelte den Kopf, denn es sah mal wieder aus wie auf einem Schlachtfeld.
    Gildas Sohn hatte nichts aufgeräumt. Kopfschüttelnd trat die Frau über die Schwelle. Sie winkte ab.
    Es hatte ja keinen Sinn, sich darüber aufzuregen, Barney würde es nie tun, da konnte sie ihn hundertmal darum bitten.
    Überall lagen die Spielsachen verteilt, wozu auch ein Walkman und der Gameboy gehörten. Auf dem Bett bildeten zahlreiche Comics ein buntes Durcheinander. In jedem dieser Hefte retteten Supermänner jedesmal die Welt, und Barney hatte von seinem Lieblingshelden, dem Mann mit der Maske, der Batman hieß, ein großes Poster über seinem Bett hängen.
    Die Frau räumte mit flinken Fingern die Spielsachen auf und erstarrte plötzlich mitten in der vorgebeugten Haltung!
    Mitten im Raum lag Barneys Beute!
    So jedenfalls nannte er all die Dinge, die er draußen beim Herumtoben gefunden hatte und gern mit in sein Zimmer brachte. Zu den Beutestücken zählten schmutzige Steine, sogar Tiere und andere undefinierbare Dinge, die auf einem Tuch am Boden lagen.
    Gilda blieb davor stehen. Sie stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf, während sie gleichzeitig darüber nachdachte, ob sie den Kram zur Seite räumen oder ihn liegenlassen sollte.
    Die Beute lag im Weg. Das Tuch kam ihr zu Hilfe. Sie brauchte es nur zusammen mit der Beute anzuheben und es in eine andere Zimmerecke zu legen. Das war keine Arbeit. Dann konnte sie auch noch kurz durchsaugen und wurde nicht behindert.
    Gilda bückte sich und hob die Enden des Tuchs an. Irgend etwas irritierte sie dabei.
    Gilda Madson trat einen kleinen Schritt zurück und runzelte die Stirn. Dabei dachte sie darüber nach, was ihr Mißtrauen hatte aufkeimen lassen. Es hatte etwas mit der Beute ihres Sohnes zu tun.
    Zwischen den grauen und braunen Steinen, die er mal wieder in irgendeiner der zahlreichen Höhlen oder Stollen der Umgebung gefunden hatte, war ihr etwas Helles aufgefallen.
    Gilda schüttelte den Kopf, dann lachte sie über sich selbst. Wie hatte sie das nur erschrecken können? Den kleinen Schritt, den sie zurückgegangen war, ging sie wieder vor, drückte sich in die Hocke und schob eine dunkelblonde Haarsträhne zurück, die ihr Sehen beeinträchtigte.
    Die Frau hockte jetzt direkt vor der Beute ihres Sohnes. Um an den hellen Gegenstand heranzukommen, mußte sie einige der braunen Steine zur Seite schieben. Sie tat es und

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