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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lieben Chef besuchen.«
    »Tu das.«
    Der »liebe Chef« stand am Fenster, als ich das Büro betrat. Er schaute hinaus in den Frühlingsmorgen und drehte sich auch nicht um, als ich die Tür geschlossen hatte.
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Morgen, John. Ist das nicht wunderbar?«
    »Sie meinen das Wetter?«
    »Was sonst?«
    »Ja, ich finde es auch gut und fühle mich entsprechend.«
    »Das ist wunderbar, John.« Er drehte sich um und schaute mich an. »Dann können wir ja zur Sache kommen.« Er ging auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch und nahm Platz.
    Auch ich setzte mich ihm gegenüber hin. »Gibt es Ärger, Sir?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Um was geht es?«
    »Um schwebende oder fliegende Knochen.«
    Ich dachte kurz nach. »Das ist kein Witz, Sir?«
    »Nein.« Er hob die Schultern und korrigierte sich. »So genau weiß man das nie. Wir sind da auf die Aussagen einer Frau angewiesen. Einer gewissen Gilda Madson, die mit ihrer Familie südlich von London lebt, außerhalb von Cowfold.«
    Ich verdrehte die Augen. »Wo, um alles in der Welt, ist das?«
    »Auf der Strecke nach Brighton.«
    »Dann werde ich es finden.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und was, bitte, ist dort genau geschehen?«
    Sir James verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Diese Gilda Madson ist von schwebenden Gebeinen, die eine blutrote Farbe bekommen hatten, niedergeschlagen worden.«
    »Wann geschah das denn?«
    »Gestern!«
    Ich räusperte mich. »Das hört sich unwahrscheinlich an.«
    »Ich weiß.«
    »Gab es Zeugen?«
    »Nein die Frau war allein. Ihr Sohn Barney, neun Jahre alt, hat sie gefunden. Er hat dann den Vater alarmiert, und der wiederum setzte sich mit der Polizei in Verbindung, als er hörte, was da vorgefallen ist. Die Kollegen haben sich alles angehört, das Protokoll wurde geschrieben, und Sie wissen ja, wie das ist. Man hat uns diese Meldung gefaxt. Ich bekam sie auf den Schreibtisch und habe die ersten Recherchen angestellt. Einer der Kollegen, der den Fall untersuchte, kennt die Familie ziemlich gut. Der Mann hält die Frau nicht für eine Lügnerin.«
    »Wie heißt er?«
    »Dennis Cross.«
    »Gut, dann werde ich auch ihn aufsuchen. Und was ist mit der Familie Madson?«
    »Wie ich hörte, hat sich Frank Madson Urlaub genommen. Er wollte seine Frau und seinen Sohn nicht allein lassen. Am besten wird es sein, wenn Sie sich vor Ort umschauen.«
    »Mit Suko?«
    »Er ist unterwegs, - wie ich von Glenda hörte.«
    »Ja, es gab Ärger mit dem Wagen.«
    »Fahren Sie erst mal allein hin. Suko kann nachkommen, sollte sich der Fall ausweiten.«
    »Okay, werde ich machen.«
    Sir James reichte mir einen mittelgroßen Umschlag. »Ich habe hier alle Informationen, die Sie brauchen, zusammengetragen. Wenn sich die Dinge als Spinnerei herausstellen sollten«, er hob die Schultern, »nun ja, wer kann das vorher wissen?«
    Da hatte Sir James recht. Ich steckte den Umschlag ein und stand auf. Sir James blieb am Schreibtisch sitzen, nach hinten gelehnt, die Hände auf den Rand der Platte gelegt. »Welch ein herrliches Wetter, John. Ich beneide Sie beinahe um die Fahrt nach Süden.«
    Das Lachen konnte ich mir nicht verbeißen. »Sie tun ja geradeso, als würde ich auf die Malediven fliegen.«
    »Was wollen Sie dort? Schauen Sie sich in Cowfold um. Die Gegend hat auch ihre Reize. Sie ist naturbelassen, und ich hörte, soll es dort einen tollen Steinbruch geben.«
    »Ach ja?«
    »Da findet man einiges.«
    »Was denn, Sir?«
    »Knochen, zum Beispiel.«
    Ich nickte vor mich hin. »Sie scheinen eine Menge zu wissen, Sir.«
    »Diese Informationen können Sie dem Protokoll entnehmen.«
    »Alles klar«, sagte ich und verließ grüßend das Büro meines Chefs.
    An meinen eigenen Schreibtisch zurückgekehrt, öffnete ich den Umschlag-, und nahm die Informationen heraus. Glenda kam mit frischem Kaffee. »Du bist eine. Wucht«, sagte ich.
    »Danke, aber es stimmt.« Sie schaute mir über die Schulter. »Was gibt es denn genau?«
    »Du kannst mitlesen.«
    Sie tat es. Gilda Madsons Aussagen waren eindeutig. Ich konnte mit ihnen schon etwas anfangen und fragte mich, als ich die Aufzeichnungen gelesen hatte, ob man sich so etwas ausdenken kann.
    Dieselbe Frage stellte ich auch Glenda, die daraufhin den Kopf schüttelte.
    »Nein, John, das glaube ich nicht.«
    »Sie hat sich nichts zurechtgesponnen, meinst du?«
    »So ist es.«
    »Wir werden sehen.«
    »Was ist mit Suko?«
    »Ich gebe Bescheid, wenn ich ihn brauche.« Die Tasse leerte ich noch und hörte auch zu,

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