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0913 - Im Land der Riesen

Titel: 0913 - Im Land der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentralcomputer zwingen würde, sich mit den Problemen zu befassen, die mit Pilobolus Zaltertepeus Matris zusammenhingen, und Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten.
    Bagno achtete auch dabei mehr oder weniger bewußt auf die Kontrollen seines Antigravs. Das war der Grund dafür, daß er bei der Ausarbeitung des Programms einen Faktor nicht in dem Maß beachtete, wie das notwendig gewesen wäre.
     
    *
     
    „Was ist drin?" fragte Tramton Kalackai, als Korach Tykker, sein persönlicher Assistent, ihm ein Verpflegungspaket überreichte.
    „Gespickter Rinderrücken", antwortete Tykker. „Ein ganzer."
    „Ein ganzer Rinderrücken", sagte Kalackai und schüttelte den Kopf. „Sie wissen doch genau, daß ich kein solcher Vielfraß bin wie Melbar Kasom, der Schutzpatron unseres Volkes."
    „Ich übernehme gern den Rest, wenn Sie nicht alles schaffen, Chef", meinte er Tramton Kalackai riß das Paket auf und schlug die Alufolie auseinander. Ein knusprig gebratener Rinderrücken sah ihm verlockend entgegen. Schätzungsweise achtzig Kilo Fleisch und rund fünf Kilo Spickspeck.
    Unten in der trogartig geformten Folie hatten sich zirka zehn Liter Soße gesammelt.
    Tramton zog sein Taschenmesser, dessen Klinge so lang war wie ein römisches Kurzschwert und zerlegte den Braten genüßlich, wobei er sich immer wieder saftige Pfundbrocken in den Mund stopfte ‘ „Halte mal den Vierunddreißiger fest, Korach!" befahl er seinem Assistenten mit vollem Mund.
    Korach Tykker ging zum Schaltpult Kalackais, schielte aber beständig auf den Rinderrücken, der rapide schrumpfte.
    „Festhalten!" schrie Kalackai ihn an und deutete auf den großen Kontrollschirm. „Da, er läuft uns davon, du Skelett!"
    Tykker wirbelte zum Kontrollschirm herum starrte die Anzeigen an und schaltete anschließend wie verrückt, bis sich wieder herauslesen ließ, daß die Schaltkombination mit der Kurzbezeichnung „Vierunddreißiger" wieder stand. Anschließend schielte er wieder zum Rinderrücken seines Chefs.
    Tramton Kalackai würgte noch einen Bissen hinunter. Er war längst satt, denn er hatte sich - im Gegensatz zu den meisten anderen Ertrusern - zur Mäßigung bei Speise und Trank erzogen. Aber die Verfressenheit seines aus allen Nähten platzenden Assistenten hatte ihn so geärgert, daß er sich zur Völlerei gezwungen hatte.
    „Der Rest ist für dich!" rief er ihm zu. „Ich übernehme den Vierunddreißiger!"
    Wie ein geölter Blitz schoß Korach Tykker auf den Tisch zu, auf dem die halbgeöffnete Alufolie mit dem Versprechen eines leckeren „Nachschlags" duftete. Als er angekommen war, starrte er hinein, musterte jeden Quadratzentimeter der sorgfältig abgekratzten Wirbelsäule und stieß ein enttäuschtes Geheul aus.
    „Guten Appetit!" sagte Tramton schadenfroh. „Der Rest ist zwar etwas fest, aber was ein Verehrer des seligen Melbar Kasom ist, der schafft auch das."
    „Nicht einen Krümel!" jammerte Tykker. „Nicht einen einzigen Krümel!"
    „Verdammt!" fluchte Tramton Kalackai.
    Korach Tykker horchte auf. Vielleicht hatte sein Chef einen Schnitzer begangen, überlegte er schadenfroh.
    „Verdammt!" wiederholte Tramton und drehte sich nach seinem Assistenten um. „Mister Tykker, was haben Sie vorhin angestellt?"
    Korach Tykker errötete. Tadel seines Vorgesetzten verletzte ihn immer, bedeutete er doch jedesmal eine Verzögerung der fälligen Beförderung und damit auch eine Verzögerung der Gehaltserhöhung.
    „Was? Ich?" erwiderte er. „Ich kann nichts dafür, Chef. Ganz bestimmt kann ich nichts dafür."
    Kalackai legte den Finger auf eine Sensorplatte. Etwas summte, dann schoß eine Ausdruckfolie aus dem Antwortschlitz. Der Kybernetiker nahm sie und blickte sie stirnrunzelnd an.
    „Was ist ein Pilobolus Zaltertepeus Matris?" fragte er verblüfft. „Und weshalb antwortet der Computer auf meine Frage nach dem besten Material für die Unterfütterung bedrohter Kanalabschnitte mit dem Blödsinn, daß noch nicht genügend Informationen über den Metabolismus des Pilobumsda vorlägen und erstens dringend Daten über den Stoffwechsel allgemein und die Grundumsätze bei den einzelnen Stadien der Entwicklung benötigt würden? Warum, Mister Tykker?" brüllte er den letzten Satz.
    „Vielleicht haben die Siganesen dem Computer Makulatur eingegeben, Chef", rutschte Tykker gewohnheitsmäßig die Antwort heraus.
    „Die Siganesen?" höhnte Tramton Kalackai. „Sie haben den Kanal verstopft, uns seit sieben Wochen Trockenheit beschert, die Preise

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