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0913 - Im Land der Riesen

Titel: 0913 - Im Land der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das auch ausgedruckt", widersprach Cludie.
    „Er meinte also tatsächlich alle Hohlräume", sagte Turfil grübelnd. „Der Baum, die Mutter unserer Subkolonie, wäre dann verloren für uns. Aber im Wald gibt es ja nicht nur einen Baum. Wahrscheinlich hält der Computer den Verlust von Mater nicht für tragisch, da wir jederzeit einen anderen Baum kolonisieren und zu unserer Mutter machen können."
    Bagno Cavarett schüttelte den Kopf.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß..." Er unterbrach sich und tastete die Frage in den Computer, wieso eine derart komplizierte und dementsprechend hochqualifizierte Schaltkombination wie ein Neunundachtziger als Ergebnis nur die simple Antwort hervorgebracht hatte, die Subkolonie durch Aufgabe zu „retten".
    Die Antwort kam prompt.
    „Sie haben den Vierunddreißiger zu einem Achtzehner heruntergeschaltet. Folglich dürfen Sie keine komplizierten Lösungen des Problems der Belastungen der Kanalbetten bei den Beben der nächsten hundert Jahre erwarten", las er den Text auf der Ausdruckfolie vor.
    „Da haben die Grünlinge dran gedreht!" sagte Aaro Turf il eine vieigehörte Redewendung der Ertruser auf und kicherte.
    „Oh, verflixt!" entfuhr es Bagno.
    Er hielt sich den Mund zu, als er die vorwurfsvollen Blicke seiner Mitarbeiter auf sich ruhen sah, weil er sich der Vulgärsprache bedient hatte.
    „Ich kann nur um Vergebung bitten", sagte er nach einer Weile. „Es ist meiner Erregung über eine bestimmte Kenntnis zuzuschreiben, daß ich mich in schamloser Weise vergaß und ... ähem ..." Er unterbrach sich, weil ihm ein weiterer Gedanke gekommen war.
    „ und ‘oh, verflixt’ sagte", warf Aaro Turf il ein -in der Meinung, seinem Chef dadurch auf die Erinnerung zu helfen.
    Cludie Sanfro rümpfte über die Entgleisung die Nase, verzichtete aber auf einen vorwurfsvollen Blick, weil sie Aaro nicht für voll zurechnungsfähig hielt. Im Grunde genommen war er für seine derzeitige Tätigkeit gar nicht mehr qualifiziert, aber weil er sich den leichten Zerebralschaden geholt hatte, um SUPERPOSITION CENTER, das durch einen Kurzschluß im ertrusischen Zentralcomputersystem zu verschmoren drohte, zu retten (wobei er siebenhundert Meter weit mit stotterndem Antigrav zu Fuß ging beziehungsweise kroch und nach vollbrachter Tat klinisch tot zusammenbrach), würde niemand zulassen, daß er aus seiner geliebten Tätigkeit gestoßen wurde.
    „Ich wollte etwas ganz anderes sagen", erklärte Bagno Cavarett. „Aus der letzten Antwort des Computers läßt sich ganz eindeutig erkennen, daß der Computer seine Antworten gar nicht auf unsere Frage nach Pilobolus und dem Baum gab, sondern auf die Fragen von Ertrusern, die sich auf die Sicherung von Kanalbetten bezogen.
    Gerade als ich mich dazu äußern wollte, fiel mir ein, daß die Ertruser dem Computer gegenüber auf einer Antwort auf ihre Fragen bestehen. Das ist völlig klar. Aber wenn der Computer bereits auf die Fragen der Ertruser geantwortet hat, wird er ihnen vielleicht die Antworten auf unsere Fragen geben."
    „Oh, Danger!" entfuhr es Cludie Sanfro.
    „Köstlich!" jubelte Aaro Turfil mit glänzenden Augen. „Das gibt eine neue Gerüchtewelle über uns Siganesen."
    „Es könnte mehr geben", erwiderte Bagno. „Selbstverständlich ist es ein großer Vorteil für uns, daß die Ertruser aus alter Tradition alles Negative auf unser Volk geschoben haben und deshalb genau ‘wissen’, daß die Sache bloßer Aberglaube ist, ein System von Schauergeschichten, bei denen es einem anheimelnd-entsetzlich den Rücken herunterrieselt. Wenn die Ertruser die Antworten auf unsere Fragen bekommen, so wird jeder Verdacht ihrer Kybernetiker, daß wir im Spiel sein könnten, als das Übliche betrachtet und entsprechend belacht werden.
    Aber ich kenne meinen größten Gegenspieler, Tramton Kalackai, sehr genau - wenn auch nur aus seiner Arbeit mit dem Zentralcomputer. Kalackai denkt für einen Ertruser in ziemlich exakten logischen Bahnen. Ich halte es für denkbar, daß er die ganze Angelegenheit durchschaut und nach beweisbaren Spuren unserer Aktivitäten forscht. Und wir alle wissen, daß wir notgedrungen Spuren unserer submateriellen Manipulationen hinterlassen haben -und daß sich die meisten dieser Spuren bei gezielter Suche finden lassen."
    „Wir werden diese Manipulationen also rückgängig machen müssen", sagte Cludie resignierend.
    „Leider, ja", erwiderte Bagno.
    „Aber wenn Tramton Kalackai gar nichts findet, dann hält er das

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