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0913 - Im Land der Riesen

Titel: 0913 - Im Land der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für Alkoholika in die Höhe getrieben, sie sitzen auf den Visiphonkanälen, stören unsere Trivideosendungen -und nun verführen sie unseren Zentralcomputer auch noch dazu, Blödsinn von sich zu geben."
    Er hob die Stimme.
    „Es’ würde mich gar nicht wundern, wenn die Siganesen dir das Hirn gestohlen hätten - und das schon kurz nach der Geburt!"
    Korach Tykker lachte gezwungen. Er gab sich alle Mühe, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, um es bei seinem Chef nicht zu verderben. Außerdem bestand Aussicht auf Verbesserung der Laune Kalackais, was sich darin ausdrückte, daß er seinen Assistenten wieder geduzt hatte.
    Mit einem zornigen Schnaufer wandte sich Tramton Kalackai wieder seinem Schaltpult zu. Verärgert stellte er fest, daß der Vierunddreißiger „davongelaufen" war, das heißt, er hatte sich durch die permanenten energetischen Flüsse innerhalb des Computers so verändert, daß er seine Aufgabe, in diesem Fall die Steuerung einer eingegebenen begrenzten Problemlösung, nicht mehr erfüllen konnte.
    Aber nach kurzem Überlegen kam der Erste Kybernetiker von Nagelia darauf, daß er das Problem auch von einer anderen Seite anpacken konnte und daß zu dieser einfacheren Methode nur ein simpler Achtzehner erforderlich war, also eine Schaltkombination, die sich erheblich einfacher aufschalten ließ als ein Vierunddreißiger.
    Er schaltete den Achtzehner auf und ließ das Problem durchrechnen, welche Belastungen die Kanalbetten von Nagelia bei den zu erwartenden Beben der nächsten hundert Jahre (und die Bebenvoraussagen waren bereits gespeichert) auszuhalten hätten.
    Es dauerte nicht lange, bis die Antwort ausgedruckt wurde.
    „Lesen Sie sie vor!" befahl Tramton seinem Assistenten.
    Korach Tykker nahm die Ausdruckfolie und las: „Die Vertauschung ist auf eine Vernachlässigung des Zeitfaktors unsererseits zurückzuführen. Es wird empfohlen, den Neunundachtziger zu einem Hundertelfer umzuschalten und den realen Zeitfaktor darüberzublenden."
    Tykker hob den Kopf und schaute seinen Chef mit offenem Mund an.
    Tramton Kalackäi runzelte die Stirn und blickte scheinbar durch den Kontrollschirm des Computers hindurch, dann räusperte er sich energisch und sagte: „Nein, ich werde nicht behaupten, die Siganesen hätten mich gefoppt. Nein, das haben sie nicht, denn es gibt auf Zaltertepe keine Siganesen. Ich muß selber alles durcheinandergebracht haben. Kann man durch Erdstöße eine Gehirnerschütterung kriegen?"
    „Wie?" fragte Tykker, ohne den Mund mehr als halb zu schließen.
    „Also, ja!" stellte Kalackai nach einem prüfenden Blick auf Tykkers Gesicht fest. „Bei Ihnen ist das eindeutig, Mister Tykker! Und vielleicht hat sogar der Zentco einen Knacks gekriegt."
     
    *
     
    „Bagno, würden Sie vielleicht so freundlich sein und einmal zu mir kommen?" rief Cludie Sanfro.
    „Aber selbstverständlich, Cludie", erwiderte Bagno Cavarett und schaltete die Speicherdatenabfragung an einem Nebenpult auf STOP und HOLD. Eilig ging er zu seiner Assistentin hinüber, denn ihn interessierte alles, was sie am Hauptschaltpult erreicht hatte.
    Als er neben Cludie stand, sagte sie „Der Computer scheint das Pilzproblem noch ernster zu nehmen als wir, Bagno. Er empfiehlt uns allen Ernstes, uns vor Pilobolus zu schützen, indem wir sämtliche Hohlräume des Baumes mit einer Masse ausgießen, die aus Glasfaserbeton, Allesbinder, Schwingdämpfungskristallen und Spannstahl besteht."
    Der Subschwingkreis-Kybernetiker setzte sich auf einen Hocker und wartete darauf, daß der Schwindel, der ihn jählings überfallen hatte, nachließ. Er vermochte nicht mehr klar zu denken.
    Als es sich in seinem Geist endlich etwas aufklärte, beugte er sich zu Cludie Sanfro hinüber und nahm ihr die Ausdruckfolie aus den Händen. Sorgfältig studierte er dabei die Antworten auf die Problemstellung, wie dem Befall des Baumes und damit der Bedrohung der gesamten siganesischen Subkolonie entgegengetreten werden konnte.
    „Der Computer muß etwas in die falsche Kehle bekommen haben", sagte er. „Was hätten wir gewonnen, wenn wir alle Hohlräume des Baumes mit diesem Superbeton versiegelten? Nichts! Wir wären dann nämlich obdachlos."
    „Darf ich etwas dazu äußern, Chef?" sagte Aaro Turfil.
    „Das wäre wünschenswert, Aaro", antwortete Bagno Cavarett.
    Aaro räusperte sich, suchte nach Worten und meinte dann: Vielleicht hat der Computer nicht alle Hohlräume gemeint, sondern nur alle vom Pilobolus befallenen."
    „Dann hätte er

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