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0913 - Im Land der Riesen

Titel: 0913 - Im Land der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zaltertepe, denn ohne Ortungsschutzgeräte wären die Antigravs bei jeder Aktivierung sofort von den ertrusischen Ortungsstationen angepeilt worden - und ohne Antigrav vermochte sich kein Siganese außerhalb des Baumes zu bewegen, ohne von der mörderischen Schwerkraft Zaltertepes umgebracht zu werden.
    Als er endlich fertig war, schnallte er das Aggregat auf den Rücken und verließ die Wohnung, um sich in den Strom Tausender anderer Siganesen zu mischen, die auf Transportbandstraßen den Wohnbezirk Orchidee verließen, um sich in einen der im Baumstamm verlaufenden Antigravschächte zu stürzen und wenig später den Baum zu verlassen, um sich ins Land der Riesen zu begeben...
     
    *
     
    Das zartgebaute, blaßhäutige Mädchen schloß die großen Augen, als es merkte, wie es und der Helk aus dem Nirgendwo wieder in ein Irgendwo projiziert wurden.
    Helligkeit sickerte durch die Ritzen eines Raumes, dessen Form sich nicht auf den ersten Blick bestimmen ließ.
    In dieser vagen Helligkeit sah das Mädchen den unheimlichen Gegenstand, den es dem schrecklichen Mutanten rauben konnte, während er mit den Fragmenten des Helks Nistor kämpfte. Anschließend hatte der Helk sie in einem Hohlraum seiner erneut montierten Teile untergebracht und war mit ihr aus der Hyperraumblase entkommen.
    Mit ihr und dem Auge, wie das unheimliche Ding genannt wurde, obwohl es ganz bestimmt kein Auge im Sinn eines menschlichen Sehorgans war.
    Die Hände des kleinen Mädchens begannen zu zittern, als es daran dachte, was Boyt Margor, der Mutant, mit Hilfe des Auges alles getan hatte.
    Aber sie wurden sofort wieder ruhig, als das Mädchen sich darauf besann, daß es wahrscheinlich nur wenig von dem gesehen hatte, was mit dem Auge alles getan werden konnte. Dafür beunruhigte sie die Tatsache, daß sie in ihrer Lage unfähig war, zielstrebig zu handeln -und gerade die totale Ausrichtung auf ein Ziel war mit Hilfe der Loower die dominierende Fähigkeit ihres Geistes geworden.
    „Baya Gheröl!"
    Ich höre, Nistor", antwortete Baya Gheröl auf loowerisch. Diese Sprache hatte sie bei ihrem Aufenthalt auf dem Mars von den Loowern gelernt, die dort einen ihrer Stützpunkte unterhielten.
    „Zu unserem einen Problem ist ein zweites hinzugekommen", erklärte der loowerische Vielzweckroboter.
    „Und wie heißt das?" erkundigte sich das siebenjährige Mädchen so verständig wie eine Erwachsene (und im Grunde genommen war sie, sobald sie das von den Loowern übernommene entelechische Denken anwandte, „vernünftiger" als ein erwachsener Mensch).
    „Pankha-Skrin ist im Kleinen verschollen", antwortete der Helk.
    „So!" machte Baya, die weder mit dem Wort, das anscheinend ein Namwort war, noch mit der Erklärung „im Kleinen verschollen" etwas anzufangen wußte. Da „Pankha-Skrin" offenbar ein Name war, ließ sich gezielt danach fragen. Und das tat sie auch.
    „Du willst mich auf die Probe stellen", erwiderte der Helk auf Bayas Frage. „Jeder Loower weiß, daß Pankha-Skrin unser Quellmeister ist."
    „Jeder Loower weiß...", wiederholte Baya Gheröl, dann unterbrach sie sich, da ihr die blitzartige Erkenntnis, daß der Helk sie für einen Loower hielt, erst jetzt richtig bewußt wurde.
    Sie wollte den Irrtum aufklären, aber dann zögerte sie doch, denn ihr fiel wieder ein, daß Nistor bei der Flucht aus der Hyperraumblase von Boyt Margor beschädigt worden war. Nicht auszudenken, welche Fehlfunktionen diese Schäden zur Folge haben konnten! Wenn Nistor die Information, die er ihr gegeben hatte, als Geheimnis seiner Herren betrachtete und dann erkannte, daß er dieses Geheimnis einer Fremden mitgeteilt hatte, mochte er es für notwendig erachten, jede Möglichkeit eines Geheimnisverrats auszuschalten.
    „Wir werden dem Quellmeister helfen, nicht wahr?" fragte Baya vorsichtig.
    „Das werden wir sicher", antwortete der Helk. „Aber zuvor muß ich versuchen, unsere Existenz noch einige Zeit zu erhalten, obwohl das Black Hole, auf das wir zufallen, keine erkennbaren Überlebensaussichten für einen lahmen Helk bietet."
    Ein Black Hole! durchfuhr es Baya Gheröl. Eisiges Entsetzen packte sie. Es war nicht viel, was sie über Black Holes wußte, aber so viel Wissen darüber besaß sie, daß ihr klar war, wie nahe sie ihrer letzten Stunde gekommen war.
     
    2.
     
    Als Bagno Cavarett in fünfzig Metern Tiefe (unter der Planetenoberfläche) das ausgehöhlte und ausgebaute Wurzelsystem des Baumes verließ, betrat er die Welt der Ertruser.
    Dennoch

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