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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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psychische Belastung, weil hin und wieder die Antigravs ausfielen -und so mancher Siganese hatte irgendwo draußen ein grauenhaftes Ende gefunden.
    Bervos Mudies räusperte sich dezent, um Bagno Cavarett daran zu erinnern, daß sie nicht hier waren, um im Stehen zu schlafen, sondern um ins wilde Umland aufzubrechen und herauszufinden, was es mit dem gelandeten Raumfahrzeug auf sich hatte.
    Bagno riß sich zusammen und kommandierte: „Ich ersuche euch höflich, Grundstellung einzunehmen!"
    Vierundzwanzig Hacken - seine eingeschlossen - berührten sich sacht. Nur die von Bervos Mudies knallten geräuschvoll zusammen. Der Premier -und nebenbei Schwiegervater von Bagno Cavarett - war früher Chef der siganesischen Raumflotte gewesen und hatte sich bei der Zusammenarbeit mit terranischen Raumfahrern eine „ordinäre- Ausdrucks- und Lebensweise angewöhnt.
    „Bitte, rechtsherum drehen!" sagte Bagno. „So, und nun gehen wir im harmonischen Gleichschritt auf den Ausgang zu, wenn ich bitten darf!"
    „Zucker!" schimpfte Mudies verbittert. „Was kommandierst du, wenn du deine Truppe in den Kampf führst, he? Etwa: Wer möchte, darf sein Energiestrahlerchen anheben und ...! Bei Danger, sind wir tief gesunken!"
    Jemand kicherte, aber wer, ließ sich nicht erkennen. Auf jeden Fall aber erfüllte die Truppe Bagnos Wünsche und ging im Gleichschritt auf das Panzertor der Schleuse zu, die die Verbindung zwischen dem Baum und dem wilden Umland darstellte.
    Bagno Cavarett betätigte den Kodegeber seines Armbandgeräts. Das schwere Innenschott der Schleuse, fast ein halber Millimeter starker Panzerstahl, glitt lautlos auseinander. In der dahinterliegenden Schleusenkammer schaltete sich die Beleuchtung ein.
    Nacheinander betraten die zwölf Siganesen die Schleuse, hielten vor dem Kontrollelement der Schleusenpositronik an und nannten, sobald sie an der Reihe waren, ihre Namen: Bagno Cavarett, Bervos Mudies, Gadar Dreamer, Zeary Mahon, Study Broder, Sander Merdlo, Beauty Winger, Moore Slagger, Hano Bailing, Loelle Mohair, Sirke Fogel und Taimer Zartband.
    Zwölf körperlich kleine Männer, die nichts so sehr verabscheuten wie Gewaltanwendung und die entschlossen waren, alles für die Sicherheit ihres Volkes zu tun - notfalls auch das, was sie verabscheuten
     
    2.
     
    Baya Gheröl hatte zuerst geschrien, dann gewimmert - und als ihr auch dazu keine Kraft mehr geblieben war, blickte sie nur noch anklagend in den strichförmigen Himmel über der Oberfläche des Planeten, der dabei war, sie unter Qualen vom Leben zum Tode zu befördern.
    Am schlimmsten für das Mädchen war, daß der Helk sie im Stich gelassen hatte. Inzwischen ahnte sie die Ursache ihrer Qualen. Das war auch der Grund, warum sie im seichten Wasser des kleinen Sees liegenblieb, in den der Helk gestürzt war. Der Auftrieb des Wassers kompensierte einen Teil der hohen Schwerkraft von Zaltertepe.
    Aber er konnte nicht alles kompensieren, und das Wasser wirkte nicht nur positiv, denn jede Welle, die das kleine Mädchen mit dem zarten Körper überrollte, konnte es ersticken. Baya Gheröl brachte es mit zunehmender Schwäche nicht mehr fertig, jedesmal im rechten Augenblick den Mund zusammenzupressen und die Luft anzuhalten. Immer öfter schluckte sie Wasser und würgte es zusammen mit Schleim wieder heraus.
    Und Baya hatte das Gefühl, von der hohen Schwerkraft allmählich in den Boden von Zaltertepe hineingezogen zu werden. Doch obwohl sie sicher war, daß sie elendiglich zugrunde ging, hielt sie den geheimnisvollen Gegenstand, der das Auge genannt wurde, mit der linken Hand fest an ihre Brust gepreßt.
    „Nistor!" jammerte sie mit schwacher Stimme, als sie das Rauschen von Wind in den Kronen der Bäume hörte. Sie begriff, daß der Wind hier unten am Grunde der unvorstellbar tiefen Schlucht das stille Wasser des kleinen Sees aufwühlen würde-was wiederum bedeutete, daß eine der nächsten Wellen sie tötete.
    Etwas packte sie und zog sie in die Höhe. Ein breiter Lichtkegel riß unmittelbar vor ihr einen schäumenden Wellenberg aus der Dunkelheit der Schlucht. Das Wasser glitt dicht unter den Füßen Bayas vorbei und schlug dann über der Stelle zusammen, an der sie eben noch gelegen hatte.
    „Nistor!" jubelte Baya Gheröl schluchzend, dann verlor sie das Bewußtsein.
    Sie nahm nicht mehr wahr, wie sich die neun Segmente des Helks während einer rasenden Fahrt entlang der Schlucht zusammenfügten und das Gesamtgebilde sie in seinem Innern barg und sofort daranging,

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