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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schädel links vom Hals und polterte auf den Boden. Der Blauhelm löste sich dabei und kullerte noch etwas weiter.
    Während sich auch dieser Knochensoldat in dem roten Leuchten auflöste, packte Amabel Hartley den Bihänder, den sie aus der Wappendekoration gerissen hatte, fester. Soeben sprang der Soldat, der Sir Iain bedrängte, mit einem mächtigen Satz auf den Sesselrand. Der Hausherr riss die Augen auf. Er drückte sich an die Wand dahinter, ahnte, dass gleich das Ende kam. Denn nun hatte er zu wenig Platz, um sich wehren zu können.
    Der Unheimliche hob das Gewehr mit dem Bajonett hoch über den Kopf. Und klappte in der Mitte zusammen. Amabel Hartleys Schlag, mit einem lauten Schrei geführt, hatte ihn glatt in Hüfthöhe durchtrennt!
    Der Oberkörper fiel nach vorne, direkt auf Sir Iain, der plötzlich in der zerfetzten Uniform des Skeletts die Knochen klappern hörte. Beine und Hüfte des Beinernen sanken dagegen zurück auf den Sessel. Und Zamorra beobachtete gespannt den bereits bekannten Auflösungsvorgang.
    Der Spuk war vorüber. Weitere Skelettsoldaten tauchten nicht auf. Amabel, kreidebleich im Gesicht, ließ das Schwert fallen, während sich Sir Iain keuchend in den Sessel setzte. Vor dem Kachelofen stand Cynthia, die nun zu ihrer Mutter ging und sie weinend umarmte.
    »Ich… ich hab' jemanden getötet«, stammelte Amabel und drückte ihre Tochter an sich. »Menschen.«
    »Das waren keine Menschen«, beruhigte Zamorra sie. »Diese Monster waren doch schon lange tot, seit vielen Jahren. Was tot ist, kann man nicht töten.«
    »Zombies«, flüsterte Cynthia. Tränen und schwarze Schminke, die Striche über ihre Wangen zogen, ließen ihr Gesicht nun fratzenhaft und damit nicht weniger schrecklich als die Skelettvisagen erscheinen.
    Amabel und Cynthia setzten sich ebenfalls. Das Mädchen streichelte unablässig die Wange ihrer Mutter. Zamorra kümmerte sich derweil um Sir Iain. Der saß auf einem Sessel und atmete schwer.
    »Danke, Sir Zamorra, geht schon wieder. Bin zwar alt, aber gesund und noch gut auf den Beinen. Herz geht's ebenfalls gut, hat mich noch nie im Stich gelassen. Ein doppelter Whisky bringt mich schnell wieder auf die Beine.«
    Zamorra nickte und schenkte ihm einen dreifachen ein. Auch Amabel nahm jetzt einen.
    Sir Iain leerte sein Glas auf einen Zug. Und blickte wieder klarer drein. »Was, beim heiligen Patrick, war denn das eben?«
    »Kreaturen aus der Hölle, Sir Iain«, antwortete der Meister des Übersinnlichen. Mit wachsender Sorge dachte er an Leonardo den Schrecklichen, seinen Ahnherrn, der sich seinen Beinamen einst mehr als verdient hatte. Diese Skelettkrieger stammten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus seiner Knochenhorde. Und dieser Kampf eben hatte Zamorra aller Illusionen beraubt, dass er bisher lediglich Trugbildern aufgesessen war. Nein, die Skelettkrieger waren echt, sie waren wieder da. Bildeten sie die Vorhut für Leonardo? Aber wenn das so war - und in Zamorra sträubte sich alles, das zu glauben - was hatte der Schreckliche mit seinen Kriegern dann auf Dumbarton Courte zu suchen? Vor allem, da Nici Leonardo auf Château Montagne zu sehen geglaubt hatte. Das war ein völliges Rätsel.
    Kein Rätsel war hingegen, warum Merlins Stern nicht eingegriffen hatte. Leonardo konnte das Amulett, das er einst ebenfalls besessen hatte, nach Belieben abschalten. Sogar aus der Ferne. War Leonardo der Schreckliche also tatsächlich in der Nähe? Hatte ihn die Hölle doch wieder ausgespuckt? Hing das irgendwie mit Lucifuge Rofocales Tod zusammen?
    Zamorra kam im Moment nicht mehr dazu, die unglaublichen Dinge weiter zu überdenken. Sir Iain lenkte ihn ab.
    »Dachte immer, dass es so was nicht gibt. Geister, ja. Aber doch keine Dämonen und so was. Scheine mich wohl getäuscht zu haben, die Knochenmänner waren wohl echt. Wo kamen die auf einmal her?«
    »Das ist mir völlig unverständlich, Sir Iain. Ich denke aber, dass irgendjemand hier diese Höllenkreaturen beschwört, sie aus der Hölle auf die Erde holt, warum auch immer.«
    Der Schotte schaute den Professor nachdenklich an. »Reden daher, als ob Sie Erfahrung mit diesen Dingen hätten, Sir Zamorra.«
    »Ein wenig, ja.« Der Meister des Übersinnlichen grinste schräg. »Ich musste mein Schloss einst von ähnlichen Kreaturen säubern. Deswegen.«
    Er wandte sich an Amabel und Cynthia. »Wir müssen dem, der dafür verantwortlich ist, ganz schnell das Handwerk legen, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Ich bin

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