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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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seltsam, als er die alten, modrigen Knochen rammte. Das Skelett kam aus dem Gleichgewicht. Es taumelte und krachte gegen die Wand. Mit einem Sidestep brachte sich der Professor in Sicherheit, denn noch im Fallen richtete der Höllische das Schwert gegen ihn. Haarscharf ging der Stoß an Zamorras Bauch vorbei.
    Der Meister des Übersinnlichen erwartete, dass Merlins Stern jetzt reagierte, das verfluchte Skelett mit einem einzigen Silberblitz dorthin zurück schickte, wo es hin gehörte, in die tiefste Hölle nämlich. Aber das Amulett dachte nicht daran, es blieb so kalt wie zuvor.
    Also anders!
    Mit einem Kung-Fu-Tritt fegte Zamorra dem Knochensoldaten das Schwert aus der Hand. Ein weiterer Tritt auf dessen Brust ließ drei oder vier Rippen brechen. Den Höllischen schien es nicht zu stören. Eine Knochenhand sauste vor und bekam Zamorra am Knöchel zu fassen. Wie ein Schraubstock griff sie zu und zog.
    Der Professor kam aus dem Gleichgewicht. Er fiel nach hinten, krachte auf den Rücken. Rasende Schmerzen breiteten sich in seinem Körper aus, für einen Moment war er wie gelähmt. Das Wasser des Lebens in seinen Adern reagierte sofort und eliminierte die Schmerzen, aber dieser winzige Moment reichte dem Skelett, um sich auf Zamorras Brust zu werfen. Im nächsten Moment spürte der Professor zwei eiskalte Knochenklauen am Hals, die erbarmungslos zu drückten!
    Zamorra gurgelte, die Augen traten ihm aus den Höhlen. Er umklammerte die Knochenklauen mit den eigenen Händen, versuchte verzweifelt, den Griff zu sprengen. Keine Chance! Er war nicht annähernd stark genug.
    Zamorra sah erste rote Flecken vor seinen Augen tanzen, sein Organismus schrie förmlich nach Luft. Dennoch verfiel der Meister des Übersinnlichen nicht in Panik. Dazu hatte er schon zu viele Kämpfe dieser Art erfolgreich bestritten.
    Er nahm die rechte Hand vom skelettierten Gelenk. Mit dem Zeigefinger malte er eine uralte Rune auf die knöcherne Schläfe über sich. Obwohl nur unsichtbar gezeichnet, leuchtete die Rune plötzlich in einem sanften Gelb - und senkte sich in den Knochen.
    Der Lähmzauber, den Zamorra einmal von Gryf gelernt hatte, wirkte sofort. Der Druck der Skeletthände ließ abrupt nach, der Knochensoldat sank langsam nach vorne. Zamorra würgte und keuchte, nachdem er die Knochenfinger von seinem Hals gefegt hatte. Er hob den Oberkörper an und warf das Skelett seitlich von sich.
    Jetzt musste es schnell gehen. Der Lähmzauber war nur schwach, er hielt bestenfalls ein paar Sekunden an. Er beugte sich seinerseits über das Skelett. Mit einer routinierten Bewegung drehte er ihm den Schädel auf den Rücken.
    Es knackte. Das rote Flimmern explodierte in einem grellroten Ball, in dem sich der Knochensoldat auflöste.
    Zamorra wollte der wimmernden Cynthia aufhelfen, aber er kam nicht dazu. Aus dem Blauen Salon ertönten ebenfalls Schreie!
    Er zwängte sich aus dem Ofen. Und sah einen weiteren Knochensoldaten. Sir Iain hatte sich einen eisernen Schürhaken gepackt und wehrte damit die Bajonettattacken eines einstmals französischen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg ab.
    Der Schotte musste früher ein As im Fechten gewesen sein, denn er tat es äußerst geschickt. Mit einer körperlichen Beweglichkeit, die Zamorra ihm nicht zugetraut hätte. Sir Iains Gesicht war verzerrt vor lauter Konzentration. Er wehrte einen Stich in Bauchhöhe mit einer seitlichen Parade ab und suchte dann hinter einem Sessel Schutz. Der alte Mann keuchte stark, er würde nicht mehr lange durchhalten.
    Der Angreifer setzte nach. Immer wieder sauste die Stichwaffe, an der noch geronnenes Blut klebte, mit voller Wucht über den Sessel, den Sir Iain umkreiste, um das Möbel zwischen sich und dem Unheimlichen zu halten.
    Als Amabel Zamorra wieder auftauchen sah, hörte sie auf zu schreien. Der Professor wollte gerade dem Hausherrn zu Hilfe eilen. Er spurtete los - und prallte gegen einen Blauhelmsoldaten, der aus dem Nichts aufgetaucht war! Mitten im Blauen Salon. Auch ihn umgab dieses rötliche Leuchten.
    Zamorra und der Blauhelm, an dessen Knochen noch vermoderte Fleischfetzen hingen, taumelten und gingen zu Boden.
    Der Blauhelm ließ sein M-16-Sturmgewehr nicht los. Er richtete es im Liegen auf den Professor, der geschmeidig wie eine Katze wieder auf die Beine gekommen war.
    Zamorra erstarrte. In diesem Moment sauste ein mächtiges Schwert waagrecht heran. Es zischte, als es dem Soldaten den Kopf vom Rumpf trennte. Der Knochenmann erstarrte. Plötzlich kippte sein

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