0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen
nach links und rechts weg. Kreis starrte auf die atemberaubendsten Brüste, die er je gesehen hatte!
»Das alles kann dir gehören, mein Lieber«, flüsterte sie verheißungsvoll und begann, ihre Brüste zu massieren.
»Nein, nein…«, krächzte der junge Mann, »lass das. Lass das bloß. Dich hat nicht Shack geschickt, stimmt das?«
»Ist das wichtig? Nimm, was ich dir anbiete. Und noch mehr. Ich mache dir dieses Angebot ganz sicher nur einmal.«
»Nein. Keinen… Mucks, ja? Ich rufe jetzt Shack an.«
Hinter der Frau tauchten zwei Männer in der Wohnungstür auf. Kreis kannte sie. Sie gehörten zur Security. Also hatte Shackleton tatsächlich Aufpasser in seiner Nähe platziert. Waren sie durch den Lärm alarmiert worden? Oder gab es Abhöranlagen in dem Appartement?
Lautlos hatten sie sich genähert. Aber die blonde Frau hatte sie trotzdem bemerkt. Als ob sie auch hinten im Kopf Augen hätte. Blitzschnell fuhr sie herum. Wieder flirrte etwas Silbernes aus ihrer Hand.
Einer der Sicherheitsmänner schrie gellend auf. In silbernes Licht getaucht, flog er gegen die Korridorwand gegenüber. Der andere federte in den Knien abwärts und riss seine Waffe hoch. Er kam nicht mehr zum Schuss. Shirona erwischte auch ihn mit einem silbernen Lichtblitz.
Der Mann kippte rückwärts weg, die Waffe entfiel seiner Hand. Kreis sah, dass sie etwas eigenartig geformt war. So eine Pistole hatte er noch nie in echt gesehen. Nur in Science-Fiction-Filmen…
Blitzschnell war die Aktion vonstatten gegangen. Kreis wäre nicht einmal auf den Gedanken gekommen, zu schießen. Die Blonde fuhr wieder zu ihm herum. Plötzlich war sie gar nicht mehr höflich und zuvorkommend.
»Mitkommen, sofort«, herrschte sie Kreis an und bewegte sich auf ihn zu.
Er gurgelte - und jagte einen Warnschuss über ihr in die Zimmerdecke! Kalk und Putz bröckelten ab.
»Bleib stehen«, schrie er schrill. »Bleib sofort stehen!«
Im nächsten Moment schwanden ihm die Sinne. Den silbernen Blitz, der ihn erfasste, hatte er nicht einmal mehr gesehen.
***
Caermardhin, Wales
Die Luft flimmerte zwischen den Bäumen nahe der Mardhin-Grotte. Aus dem Flimmern löste sich eine gut vier Meter große Albtraumgestalt. Asmodis, der Gestaltwandler, hatte das Aussehen eines dunkelhäutigen menschlichen Kriegers angenommen. Ein armfreier schwarzer Waffenrock hüllte seinen muskulösen Körper ein, an den Füßen saßen kniehohe Stiefel, die mit magischen Mustern verziert waren.
Einen Moment schaute Asmodis zur Mardhin-Grotte hinüber. Mit hoch erhobenem Haupt, während die bis zum Gesäß reichenden schwarzen Haare im böigen Wind flatterten. Die überdimensionalen, wie eine gezackte Klinge aussehenden Ohren zuckten einen Moment, der lange rote Schwanz mit der Speerspitze am Ende peitschte um seine Beine. Ein paar Vögel schrien aufgeregt, weil sie die Gefährlichkeit des Ankömmlings spürten.
Asmodis war äußerst übellaunig. Mit einem grellen schwarzen Blitz, der sich aus seinen Fingerspitzen löste, brachte er die Vögel zum Schweigen. Als verkohlte kleine Bälle fielen sie aus den Baumspitzen. Diese Aktion trug jedoch in keiner Weise zu einem verbesserten Wohlbefinden bei. Asmodis kratzte sich an den mächtigen roten Hörnern, während es in seinen Augen grellrot glühte. Seine Blicke wanderten nun den Berg hinauf zu der mächtigen, den ganzen Gipfel bedeckenden Burg mit dem hohen viereckigen Turm in der Mitte.
Caermardhin. Seine neue Heimat…
Asmodis lauschte in die Kraftlinie hinein, die unter der Mardhin-Grotte durch den Berg verlief. Anschaulich zumindest, denn die Kraftlinie war Teil des Magischen Universums , das ohnehin das gesamte Normaluniversum durchdrang. Diese spezielle Kraftlinie bereitete dem ehemaligen Fürsten der Finsternis momentan das größte Unbehagen, da er ihre Struktur nicht einmal im Ansatz verstand und sie so auch nicht kontrollieren konnte. Immer wieder war es in letzter Zeit zu seltsamen Materialisationen in und unterhalb der Burg gekommen. Dämonenähnliche Wesen waren urplötzlich aus dem Nichts erschienen, hatten sich kurz ausgetobt und waren dann ebenso schnell wieder im Nichts verschwunden. Asmodis hatte nicht einem von ihnen mit seiner Magie gefährlich werden können, da sie sie anscheinend spielend abwehren konnten. Und hätten sie sich nicht plötzlich wieder in Luft aufgelöst, wer weiß, was alles passiert wäre.
Asmodis musste dieses Problem in den Griff bekommen, aber er hatte momentan nicht die kleinste Idee, wie
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