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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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ein falsches Lächeln auf. »Und nicht den üblichen.«
    »Nicht den üblichen? Du beliebst zu scherzen, mein lieber Eamonn.« Die Frau tat einen Schritt und stand am unteren Absatz der Treppe - obwohl zehn Stufen und drei Meter dazwischen lagen!
    Myrtle Ledford betete inständig, doch endlich aus diesem Albtraum erwachen und erleichtert aufseufzen zu dürfen, dass sie sicher in ihrem Bett lag.
    Die Frau musterte Myrtle. »Tatsächlich, du sprichst die Wahrheit, Ross, was nicht allzu oft vorkommt, wie ich sagen muss. Aber das junge Ding ist so… verstört. - Hat Euch dieser ungehobelte Kerl erschreckt?«, fragte sie mitfühlend.
    Dennoch fasste Myrtle kein Vertrauen. Nicht für einen winzigen Moment. Sie kam sich vielmehr vor wie eine Sardine vor dem zweiten weit geöffneten Haifischrachen.
    »Lange mussten wir auf diesen Besuch warten«, sagte Ross stattdessen. »Ich habe sie hierher geholt. Sie gehört mir.«
    »Das würde dir so passen.« Allison Longmuir trat einen Schritt auf Myrtle zu.
    Ross zog erneut den Degen. Drohend stellte er sich zwischen die beiden Frauen. Er hielt die Degenspitze gegen Allisons Hals. »Sie gehört mir. Ich war zuerst da. Hast du es nicht verstanden? Muss ich dir neuerdings alles zwei Mal sagen?«
    Die Bedrohte lächelte verächtlich. Eine unsichtbare Kraft riss Ross den Degen aus der Hand. Die Waffe wirbelte durch den Raum und blieb vibrierend in der Decke stecken. Stattdessen pikte plötzlich das Messer, das gerade noch in der Tischplatte gesteckt hatte, in den Hals des Geisterdämons. Von unsichtbaren Kräften gehalten hing es in der Luft.
    »Du bist ein Hohlkopf, Eamonn«, beschimpfte ihn Allison. »Wann begreifst du endlich, dass ich viel stärker bin als du? Die Frau gehört mir.«
    Ross lachte laut. Sein Oberkörper zuckte nach vorne. Das Messer bohrte sich in den Hals, konnte aber dem feinstofflichen Körper nichts anhaben. »Soll ich einen Nebelpfropf bilden und dich ersticken, Allison? Du weißt, ich könnte das. Lass sie also mir oder du stirbst.«
    Feindselig belauerten sich die beiden Gestalten.
    Plötzlich gab es noch eine dritte Entität im Raum. Ein großer, schlanker, glatt rasierter Mann mit geziertem Gehabe und rüschenbesetzten Kleidern kam die Treppe herab. Er tupfte sich mit einem Seidentüchlein die Stirn. Seine Stimme klang seltsam hoch.
    »Warum der Streit, meine Lieben? Er lohnt sich nicht, seid dessen versichert. Ich bin derjenige, der sie bekommt.« Er wandte sich mit einer galanten Verbeugung an Myrtle. »Oh, Ihr seid ja bereits bereit, bevor ich mich noch um Euch kümmern konnte. Ich denke, wir werden sehr viel Spaß miteinander haben.«
    Myrtles Angst stieg nun ins Unermessliche. Was erwartete sie hier in diesem schrecklichen Haus? Welches grausame Schicksal hatte sie hierher geführt?
    »Ah, der Esquire of Drumlanrig«, höhnte Eamonn Ross. »Ihr habt uns gerade noch gefehlt. Damit wären wir also komplett. Ihr habt hier aber nichts zu melden, Esquire. Macht Euch also am besten schnellstmöglich wieder vom Acker.«
    »Ich bleibe. Ich bin gewohnt zu bekommen, was ich haben will. Geht lieber Ihr, Eamonn Ross, der Ihr nichts als Abschaum seid.«
    »Ihr habt es gerade nötig, Esquire. Ihr seid ja nicht mal ein richtiger Mann. Eure Worte treffen mich nicht.«
    »Ich bekomme sie.«
    »Nein, Mylord«, ätzte Allison Longmuir. »Ich denke, Euer Bedarf an jungen Mädchen ist von Euren Lebzeiten her noch gedeckt. Dort hattet ihr mehr als genug.«
    »Ihr habt eine spitze Zunge, Longmuir. Zu Lebzeiten hätte ich Euch dafür foltern lassen.« Der Esquire machte zwei Schritte auf Myrtle Ledford zu und berührte sie.
    Das war das Signal. Kreischend gingen die Dämonischen aufeinander los. Sie brüllten, zogen sich an den Haaren, schlugen aufeinander ein und bildeten gleich darauf ein unentwirrbares Knäuel.
    Myrtle Ledford sprang entsetzt zurück, um nicht ins Zentrum der Auseinandersetzung zu geraten. Keiner der drei kümmerte sich mehr um sie. Und der Türriegel war auch wieder beweglich.
    Die Engländerin flüchtete hinaus in die Nacht.
    ***
    Schottisches Hochland, Great House Dumbarton Courte
    Die junge Frau drückte sich gegen die Wand. Die Kälte, die sie spürte, kam allerdings nicht von außen, obwohl ein frischer Wind wehte. Sie fröstelte von innen, denn sie empfand zunehmend Angst.
    Würde er kommen?
    Und was würde daraus entstehen?
    War es gefährlich, was sie da tat?
    Wahrscheinlich schon. Sicher sogar. Aber sie musste es einfach tun, denn dieses Vieh

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