0915 - Murcons Vermächtnis
Höherentwickelter in das Innere seiner Burg vorgestoßen war. Daraufhin hatte die telepathische Stimme zu sprechen begonnen, und was sie zu sagen hatte, war auch dem humpelnden Tantha offenbar geworden - aus dem einfachen Grund, weil er sich in des Quellmeisters Begleitung befand.
Tantha übrigens war plötzlich voller Ungeduld.
„Wollen wir nicht eintreten?" fragte er und wies auf die hell erleuchtete Öffnung.
„Das werden wir tun", antwortete Pankha-Skrin, ohne sich jedoch von der Stelle zu rühren.
„Du hast Bedenken?"
„Mehrere. Murcon konnte mich nicht hören. Auch gebrauchte er Redewendungen wie: Am Klang meiner Stimme erkenne ich, daß jemand da ist, zu dem zu sprechen sich lohnt. Es war nicht Murcon selbst, der zu uns sprach. Es war eine Aufzeichnung. Wir haben noch immer keine Gewißheit, daß der mächtige Murcon noch lebt. Die automatischen Geräte, die er hier installiert hat, mögen Jahrzehntausende überlebt haben. Sie bedürfen der Wartung nicht. Es ist offenbar, daß die Kukelstuuhr-Priester hier ein- und ausgehen. Warum hat Murcon kein Wort über sie gesprochen? Weiß er überhaupt von ihrer Existenz? Und wer ist die sogenannte-Große Gottheit, der die Blaßhäutigen dienen? Warum sprach Murcon nicht über sie?"
Der humpelnde Tantha jedoch war viel zu sehr von dem golden schimmernden Gang beeindruckt, als daß er sich von dem Quellmeister hätte Bedenken einreden lassen.
„Wenn du die Antwort auf all deine Fragen wissen willst, dann brauchst du nur durch diese Pforte zu gehen", bemerkte er deutlich erregt. „Murcon hatte dir die Entschleierung aller Geheimnisse versprochen. Es war nicht davon die Rede, daß er dazu noch am Leben sein müsse. Warum beunruhigt es dich, daß er in der Zwischenzeit den Tod gefunden haben könnte?"
„Weil ich inzwischen überzeugt bin, daß ich nur von Murcon den Schlüssel erhalten werde."
„Den Schlüssel zum Geheimnis der Burg?"
„Nein", antwortete der Quellmeister. „Den Schlüssel zur Materiequelle."
Dann schritt er auf die offene Pforte zu.
Weit im Hintergrund aber hatte sich der Tolle Vollei inzwischen von seinem Schock erholt. In der Panik war er mit Hajlik bis zu dem Schacht geflohen, durch den sie aus den Höhen des Großen Gasthauses herab in die Tiefe gekommen waren. Erst dort begann er, sich zu besinnen.
Es dauerte geraume Zeit, bis Hajlik soweit war, daß sie wenigstens verstehen konnte, was er sagte. Der Tolle Vollei wurde ärgerlich und schrie sie an: „Vergiß nicht, es war deine Idee, den Gastwirt zu verfolgen!"
Schreiend und zeternd gelang es ihm schließlich, Hajlik nicht etwa zu überreden, sondern derart einzuschüchtern, daß sie ihm zu folgen bereit war. Er nahm sie bei der Hand und schritt mit ihr den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Die Idee war ursprünglich nicht die seine gewesen, aber jetzt war er fest entschlossen: den Gastwirt zu fangen und alle Geheimnisse zu enträtseln, die es hier unten gab.
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher